Der Anfang

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Mit zitternden Händen saß ich in dem Verhörraum der Polizei. Ich war an dem Lügendetektor angeschlossen und beobachtete meinen Herzschlag auf dem Monitor des Gerätes. Immer wieder nahm ich Geräusche von draußen wahr und hoffte ich würde endlich erlöst werden, indem die Befragung endlich Begann.

Gefühlte Stunden später öffnete sich dann die Tür. Schon als der Mann hinein trat hatte ich ein schlechtes Gefühl, obwohl ich ihn gar nicht sehen konnte.
Mit schnellen, festen Schritten kam er um mich rum gelaufen und sah mir in die Augen. Zutiefst geschockt und enttäuscht schaute er mir in die Augen. Ich wusste ja dass er hier arbeitete und gerade im Dienst war aber ich hatte gehofft er würde mich nicht verhören müssen. Und nun stand er vor mir. Noch immer diesen enttäuschten Blick in seinen Augen und seine Stirn in Falten gelegt.

"Elane, willst du mir das hier mal erklären?", fragte mich mein Mann.
Die Tür zum Raum wurde aufgerissen und mein Mann wurde, von einem etwas dicklicheren, ziemlich genervt aussehendem Polizisten, hinaus gebeten. Er schaute nochmal zu mir und ging dann hinaus. Hinter sich zog er die Tür zu, diese jedoch machte ein 'klick' und sprang wieder auf.

"Sag mal Jayce, ist das deine Frau dadrin? Es könnte uns ziemlich voran bringen wenn du sie ausquetschen könntest. Sie ist eine der Hautverdächtigen in dem Fall.", sagte wohl der Griesgram.

"Ja das ist wohl oder übel meine Frau, aber dass muss ein Versehen sein. Das Opfer war ihre beste Freundin. Emma und sie waren unzertrennlich. Ich darf sie doch gar nicht befragen, Oder?"

"Ach, da machen wir mal ne Ausnahme. Schließlich muss der Fall endlich mal angeschlossen werden und umso schneller umso besser".
Griesgram wurde ja echt von Sekunde zu Sekunde sympathischer. Aber mein Mann sollte mich nicht verhören. Er würde wissen wenn ich Lüge. Er kannte alles meine Tricks, die ich mir über die Jahre angeeignet hatte. Das durfte einfach nicht wahr sein.

Anscheinend hatte mein Mann wohl keine Wahl, denn er kam wieder rein und setzte sich auf den Stuhl gegenüber von mir. Mein Herz raste und das schien nun auch der Lügendetektor wahrzunehmen,denn der spielte nun verrückt. Mein Mann schaltete ihn ab und guckte mich dann wieder an. Verwirrt, entsetzt, traurig und wütend. Ich konnte spüren wie seine Blicke mich durchbohrten.

"Jayce...", versuchte ich zu beginnen doch er unterbrach mich.

"Nein, Stop. Elane, ich kann nicht verstehen wie du da mit drin verwickelt bist. Sei bitte ganz ehrlich zu mir. Wir bekommen dass zusammen hin, egal was du jetzt sagst."

Ich atmete mehrer male tief ein und aus bis ich es endlich über meine Lippen bringen konnte.

"Ja, ich habe sie umgebracht", sagte ich und guckte dann vor schon fast triefenden Scham auf den Boden der mir nun viel dunkler vorkam als zuvor. Ich hörte wie der Stuhl zurückgeschoben wurde und ich schaute auf. Jayce lief in dem Raum auf und ab und blieb dann irgendwann wieder vor mir stehen.

"Wieso? Meine Güte wieso bloß hast du das getan?"
Mist, wie sollte ich ihm denn jetzt verklickern dass ich ihm das auf keinen Fall sagen dürfte.

"Schatz, ich weiß dass du das nicht verstehen kannst aber ich kann und darf dir das nicht sagen". Verwirrt schaute er mich an und setzte sich dann wieder auf den Stuhl. Er rückte näher an mich heran und nahm meine Hände.

"Versprich mir dass du mir irgendwann den Grund dafür nennen wirst. Wir werden das hier zusammen durch stehen. Auch wenn ich gerade ziemlich sauer auf dich bin weiß ich, dass wir Streit jetzt echt nicht gebrauchen können."
Überrascht nickte ich und Jayce nahm mich in den Arm. Nach einiger Zeit löste ich mich von ihm und schaute ihm in seine liebevollen Augen.

"Ich bin keine Mörderin."

Hoffe das erste Kapitel hat euch gefallen.

Ich bin keine MörderinHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin