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POV Hwitaek

"Halt! Warte! Was ist, wenn ihm etwas draußen passiert? O-oder jemand schnappt sich ihn?", japste Wooseok, als ich ihn einfach von diesem Jungen wegzog.

Ich konnte es jedoch nicht realisieren.
Das, was ich eben gesehen hatte, konnte nicht real sein.
Meine Augen mussten mir einen Streich gespielt haben.

"Der da hinten? Er kommt auch alleine klar, glaub mir", seufzte ich, blieb für diese Worte sogar stehen und ließ den Größeren los.

"Sicher? Er sah wirklich nicht ganz gesund aus", murmelte er und senkte leicht seinen Blick zu dem Sandweg, auf den wir gerade standen.
Dieser führte aus dem Wald raus.
Also das perfekte für mich gerade!

"Ja! Und jetzt komm.", mit diesen Worten ging ich weiter und Wooseok watschelte mir einfach hinterher, wie die kleinen, süßen Entchen bei ihrer Entenmama.
Nur leider war Wooseok weder eine Ente, noch süß genug, um mit so einer Kreatur verglichen zu werden.

Um dies herauszufinden, muss man nicht einmal Sherlock Holmes sein, sondern einfach nur ein bisschen Intelligenz haben.

Ich sagte es wirklich ungern, da wir den selben Stammbaum besaßen, aber er war nicht gerade der hübscheste.
Das wusste er hoffentlich auch.

"Warum warst du überhaupt so überrascht, als du ihn gesehen hast?", stellte mir Wooseok genau diese eine Frage, die ich nicht von ihm hören wollte.

"Das."

Fest biss ich auf meine Lippe und blieb erneut stehen.
"...Geht dich nichts an", beendete ich meinen Satz und hoffte somit auf Ruhe.

Er sollte nicht alles wissen.
Schon damals versuchte er sich immer und überall einzumischen.
Doch das ist kein Thema für ihn, sondern etwas, was ich lieber für mich behalten sollte.

"Hör zu, Wooseok"
Ich packte meinen, etwa einen Kopf größeren, Cousin an den Schultern und sah starr in seine Augen.

"Das, was wir eben gesehen haben, bleibt unter uns! Ist das klar? Keiner soll erfahren, dass hier Hy- ein Junge im Wald lebt."
Mit scharfen Blicken musterte ich ihn, was ihn dann doch zum schlucken brachte.

Nervös nickte er und versuchte meinen Blicken auszuweichen, weshalb ich ihn losließ.

"So.. du gehst einfach zurück und ich nachhause. Erzähl auch keinem, dass wir uns getroffen haben. Das bleibt einfach unser kleines Geheimnis", schmunzelte ich und richtete mit meinen Fingerspitzen meine Jacke.

Ich gab seiner Schulter einen Klapser und verschwand ohne weitere Worte.
Auch von meinem Cousin kam nichts mehr, also musste er wohl mit der Geheimnistuerei einverstanden sein.

Noch immer konnte ich nicht realisieren, wen ich da im Wald erblickte.
Das konnte einfach nicht Hyojong gewesen sein, unmöglich.

Anscheinend hatte ich mit ihm noch immer nicht abgeschlossen, sodass mein Gehirn schon halluzinierte.
Niemals war das mein damaliger bester Freund.

Er würde doch niemals so abstürzen, oder?
In einem Wald mit Spritzen sein.
Hatte er denn kein zuhause?

Vielleicht war es auch ein Doppelgänger?
Immerhin hatte ich Hyojong schon jahrelang nicht mehr gesehen.
In dieser Zeit war so viel geschehen und wir kamen beide in die Pubertät.

Also könnte er sich komplett verändert haben.
Wer weiß das schon so genau?

Dennoch erinnerte er mich total an meinen damaligen besten Freund.
Diese Augen, die jetzt mit Drogen komplett zugedröhnt waren.
Ansätze von diesen konnte man dennoch erkennen.

Seine Haare waren damals schwarz, wie eigentlich bei fast jedem Asiaten.
Jetzt waren sie blond, falls es wirklich er war.

Das... das konnte er einfach nicht gewesen sein, oder?

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„Can you feel it?" ✗Huidawn ✮Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt