,,Sag mal spinnst du?! Ich fass' dich nicht da unten an, nur weil ich schwul bin, du notgeiler Perversling!", schrie ich ihn an und stand mit so einer Wucht vom Stuhl auf, dass dieser scheppernd nach hinten fiel und Taehyung leicht zusammenzucken ließ.
Er seufzte anschließend nur, fuhr sich durch die braunen Haare, die an den Spitzen grün gefärbt waren, und holte selbst den Schlüssel wieder da raus, wo er ihn ungenierter Weise reingesteckt hatte. ,,Deshalb hab ich ja auch gesagt, wenn du dich traust, Pabo. Denkst du allen Ernstes, dass ich jemand Fremdes da ranlasse? Pfui Teufel, so weit hätte ich es nie kommen gelassen, wenn du es wirklich gewagt hättest, es zu machen. Dann hätte ich dich schneller als du gucken kannst wie Saitama mit einem Punch fertiggemacht", meinte er monoton, spielte noch ein wenig mit dem Schlüssel in der Hand rum, ehe er ihn mir zuwarf und mich vor lauter Ekel wie ein aufgeschrecktes Reh beiseite springen ließ. ,,Herrgott, Jungkook! Tust du nur so dämlich oder bist du es? Es war nur ein Joke, ein kleiner Scherz, den ich mir mit dir erlaubt habe, also kannst du daraus logischerweise schlussfolgern, dass ich den Schlüssel nicht wirklich in meine Unterhose gesteckt habe. Da brauchst du dir doch nicht gleich in die Hose zu pissen, nur weil du dachtest, dass ich so unhygienisch wäre, mein Gott...", maulte er sogleich rum und verdrehte die Augen, ehe er endlich zum Schreibtisch ging und sich auf den anderen Stuhl hinsetzte, um mir beim Lernen behilflich zu sein. Wird ja auch mal endlich Zeit...
,,Du bist ein hoffnungsloser Fall", murmelte der Braunhaarige vor sich hin und fuhr sich müde durchs Gesicht, während mein Kopf drohte zu platzen und sich meine Gedanken nur noch um Mathe kreisten.
,,Ich versteh's einfach nicht!", jammerte ich nun verzweifelt rum, woraufhin Taehyung mich aus schmalen Augen von der Seite her musterte und verständnislos den Kopf schüttelte.
,,Und ich versteh's nicht, dass du es nicht verstehst! Ich erklär's dir schon so einfach wie's geht, aber irgendwie will das nicht in dein kleines Erbsenhirn rein passen, verdammt! Ich hab's dir bestimmt schon gefühlte 100 Male erklärt und-"
,,Vielleicht hast du's mir auch 100 mal falsch erklärt, wer weiß?", scherzte ich ein wenig, um die angespannte Atmosphäre etwas aufzulockern, jedoch lächelte er nicht ansatzweise, sah mich immer noch passiv-aggressiv an, da er seine wertvolle Zeit mit mir für nichts und wieder nichts vergeudet hatte und sie bestimmt für etwas Sinnvolleres eingesetzt hätte. ,,Tut mir leid, war nur ein schlechter Scherz", entschuldigte ich mich und sah raus aus dem Fenster, wo ich voller Entsetzen feststellen musste, dass es bereits schon dunkel war. Um Gottes willen, wie lange hat er mir jetzt versucht Mathe beizubringen?! Eindeutig zu lange.
,,Willst du nach Hause? Es ist schon spät", meinte ich nun, woraufhin er mich fragend ansah, dann auf seine Armbanduhr schaute und entsetzt die Augen weitete. Selbst ihm ist es nicht aufgefallen, wie spät es eigentlich geworden war, oh je.
Er nickte langsam, stand auf und ging zur Tür. Dann bemerkte er, dass die abgeschlossen war und sah mich an. Ich schmunzelte leicht, suchte kurz den Schlüssel auf dem Boden, ehe ich die Tür aufschloß und ihn bis zur Haustür geleitete.
,,Seltsam", fing er an. ,,Ihr habt so ein großes Haus und sollt Geldprobleme haben? Schwer zu glauben, wirklich."
,,Das Haus haben wir von meinen Großeltern geerbt, die es bereits schon abgezahlt hatten, weshalb wir nichts mehr dafür bezahlen müssen. Allerdings ist mein Vater arbeitslos und meine Mutter verdient nicht so gut in ihrem Job und ja..."
,,Verstehe... Aber hast du nicht eigentlich einen älteren Bruder, der dir auch Nachhilfe geben könnte?", fragte er nun, woraufhin sich mein Gesicht augenblicklich verfinsterte und ihn verwirrt die Stirn runzeln ließ.
,,Eigentlich", erwiderte ich nur mit ausdrucksloser Miene. Aber der hat Wichtigeres zutun, als mir zu helfen und dafür haben meine Eltern seltsamerweise viel Verständnis.
Er nickte nur nach einiger Zeit, als er bemerkte, dass ich ihm keine Begründung mehr liefern würde, warum mein Bruder mir nicht helfen würde, sodass er sich kurzerhand von mir verabschiedete und ging.
Gerade als ich die Tür schließen wollte, rief er nochmal warte, sodass ich innehielt und ihn fragend ansah. ,,Ich hab ja vorhin gesagt, dass ich dir nicht Nachhilfe geben werde, ohne eine Gegenleistung von dir zu bekommen. Willst du wissen, was ich von dir will?"
,,...Nein"
,,Ich sag's dir trotzdem."
Er grinste mich breit an, woraufhin ich nur mit den Augen rollte. Warum fragt er auch nach meiner Meinung, wenn er letzten Endes eh sein eigenes Ding durchzieht?
,,Bring mich zum Lachen. Mehr will ich gar nicht von dir."
,,Vergiss e-- Hä?!"
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Geek // Vkook (slow updates)
Fanfiction❝ Wenn der Abgrund droht mich tiefer zu reißen, dann lasse ich deine Hand los, um dich nicht mitzuziehen. ❞ Jungkook ist nicht gerade der hellste im Kopf, weshalb er es in der Schule nicht leicht hat. Seine Eltern setzen ihn enorm unter Druck, damit...
