Kapitel 5

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Legolas Sicht
Heute war das erste Mal, wo Lothrir und ich uns nicht verstecken mussten, um in den Wald zu gehen.
Wir konnten ganz einfach durch das Haupttor spazieren.

Ich sprang von Baum zu Baum und schoss auf die Zielscheiben, die Lothrir für mich befestigt hatte, fast alle traf ich in der Mitte, bis auf die letzte.
,, Super gemacht!", hörte ich Lothrirs Stimme von unten.
Leichtfüßig sprang ich zu ihm herunter und bedankte mich, ich wurde wirklich von Tag zu Tag besser.

Glücklich ging ich mit Lothrir zum Palast zurück, als wir vor dem Thronsaal waren, hielt mich eine Wache auf und erklärte mir, dass mein Vater mit mir sprechen wollte.
Ich nickte und zeigte Lothrir mit einer Geste meiner Hand, dass er gehen konnte, er bedankte sich und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer.
Leise betrat ich den Thronsaal und ging zu meinem Vater, er fing direkt an zu reden: ,,Legolas, die Spinnen sind zurückgekehrt, mehr als je zuvor. Lothrir hat mir mitgeteilt, dass deine Kampfkünste große Fortschritte machen daher möchte ich, dass du dir ein paar Krieger mitnimmst und die Spinnen vertreibst!"
Ich nickte verständlich und mache mich auf den Weg.

Mir folgten 20 Krieger, direkt neben mir lief Lothrir.
Langsam näherten wir uns dem dunklen Teil des Waldes und mein Vater hatte Recht, wirklich überall waren Spinnenweben, mehr als je zuvor, fast die ganzen Bäume waren damit bedeckt.
Ich wies den anderen an, auf mich zu warten, damit ich gucken konnte ob alles sicher war.
Langsam schlich ich mich voran.
Plötzlich hörte ich ein Geräusch und kurz darauf einen Schrei von einer Stimme die ich sehr gut kannte, kurze Zeit später erstickte der Schrei und es war das klingen der Schwerter zuhören.
So schnell ich konnte rannte ich zu den anderen zurück und was ich dort sah ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.
Meine Krieger kämpften gegen um die 30 Spinnen, ein paar lagen schon aufgeschlitzt auf dem Boden, mein Blick glitt weiter über das Kampfgetümmel, bis ich plötzlich die Leiche einer Person erkannte, die mir in den letzten Jahren sehr ans Herz gewachsen war: Lothrir.
Er war wie ein Vater für mich, er hat mir das kämpfen beigebracht und alles andere, was mein Vater nicht tat.
Ich spürte, wie mir die Tränen kamen, ich wollte sie zurück halten.
Um mich abzulenken zog ich meine Dolche und stürzte ich mich in das Getümmel.
Alle Spinnen die ich sah schlitzte ich auf oder schlug ihnen die Köpfe ab.
Es kamen immer mehr Spinnen und ehe ich mich versah war ich umzingelt von diesen Biestern.
Ich zögerte nicht lange und stürzte mich auf die erste, dann auf die zweite und als ich alle fünf erledigt hatte, stellte ich mit Erschrecken fest, dass fast alle meine Krieger tot waren.
Wir waren nur noch zu fünft, doch auch die Spinnen waren nicht mehr viele und schließlich konnten wir sie in die Flucht schlagen.
Ich sagte zu meinen Krieger, dass sie gehen konnten, wenn sie wollen und schnell rannten sie zurück zum Schloss, ich hingegen ging zu Lothrir und kniete mich zu ihm, nun konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten, alle Trauer, die ich über die Jahre angesammelt hatte kam nun aus mir heraus und ich spürte eine Erleichterung.

Ich hob Lothrir hoch und machte mich mit ihm auf den Weg zum Schloss, doch kurz bevor ich da war kam mir eine andere Idee, weshalb ich mich umdrehte und zu der Lichtung lief, wo ich früher immer mit Ithilwen gespielt hatte.
Mir fiel wieder ein, dass sie auch tot war und mit kamen wieder die Tränen.
War es mir bestimmt, alle zu verlieren, die ich liebte.
Erst meine Mutter, dann Ithilwen und jetzt Lothrir.

Bis es dunkel wurde, war ich auf der Lichtung, ich hatte Lothrir beerdigt, unter dem Baum, auf den ich früher immer geklettert bin.
Heute bin ich nach vielen Jahren wieder hinauf geklettert und habe den einsamen Berg und die schönen Schmetterlinge gesehen, es erinnerte mich an meine Kindheit.

Als man fast gar nichts mehr sehen konnte, machte ich mich auf den Weg zurück zum Schloss.

683 Wörter.
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Vater & Sohn #iceSplinters19Where stories live. Discover now