Kapitel 21

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POV. Palle

Es dauerte nicht mehr lange, bis wir uns schließlich wieder auf den Heimweg machten. Manu erzählte mir nun von den Medikamenten, die Doktor Gerken ihm verschrieben hatte, davon, wie er sich ab sofort zu ernähren hatte und von einigen weiteren Details.
Außerdem meinte er, dass er in dauerhaftem Kontakt mit der Praxis bleiben müsse, damit die Ärzte über seinen Zustand auf dem Laufenden gehalten werden.
„Und du glaubst, dass du in der Lage bist, in dieser Situation weiterhin alleine für den Haushalt, deine Videos und deine Gesundheit zugleich zu sorgen?“, fragte ich zweifelnd.
„Wird schon gehen. Ich komme alleine klar, ich bin ja kein Kind mehr.“

Das mochte stimmen. Dennoch fühlte ich mich unwohl bei dem Gedanken, meinen Manuel alleine zu lassen. Es sind ja nur ein paar Wochen, versuchte ich mir innerlich einzureden. Danach kannst du wieder bei ihm sein.
„Und wie lange?“, fragte eine dumpfe Stimme in meinem Kopf. Für immer. Manu hatte „für immer“ gesagt. Das hatte ich mir nie und nimmer eingebildet...oder doch?

In Gedanken versunken lief ich immer noch neben Manuel her, als dieser sich plötzlich räusperte.
„Ähhh... Du, Palle? Du hast nicht zufälligerweise mein Handy mitgenommen, oder?“
„Doch, habe ich!“ Überrascht zog ich das kleine Gerät aus meiner Hosentasche und reichte es Manu. Dieser atmete laut auf, während er es entsperrte und Google Maps öffnete.
„Puuh, gut... Ich habe nämlich nicht die geringste Ahnung, wo wir sind und wie wir nach Hause kommen.“
Ich lachte laut auf, während Manu verlegen grinste. „Team Orientierungslos, ich sehe schon. Du bist im Reallife noch schlimmer als ingame. In allen Belangen.“

Zuhause angekommen schlug ich Manu vor, sich doch erst einmal eine kleine Pause zu gönnen, doch dieser hatte bereits seinen ersten Aufnahmetermin mit Claus für heute und auch sonst schien er seine Videoproduktion konsequent durchziehen zu wollen.
„Ich habe gesagt, es fällt nichts aus, außer...ich brenne.“
Genau das und nichts anderes bekam ich nun zu sehen und zu spüren, und ich vermochte es kaum zu sagen, doch Manu bereitete mir unheimliche Sorgen. Dass er sich zu sehr in seiner Sturheit verlieren würde, dass er seine Gesundheit vernachlässigen würde.
So fasste ich einen Entschluss. Ich sperrte mich im Badezimmer ein und scrollte in der Kontakteliste meines Handys zum Buchstaben „D“ hinunter. Sieben Mal tutete es und ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, als sich schließlich doch eine weibliche Stimme am anderen Ende meldete.

„Dani? Hier ist Patrick.“

***

NEIN, HIER IST PATRICK!
(Das Ende des Kapitels war so pseudodramatisch, ich konnte einfach nicht anders als dem Ganzen noch einen lächerlichen Flair zu verleihen. ^-^)

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