Schlechte Lüge

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"Beca! Jetzt sag es ihr doch endlich!"
Amy lief neben mir her und redete die ganze Zeit nur über das eine. Über mich.

"Ich weiß nicht was du meinst" log ich und ging schnell weiter, doch Amy folgte mir immer noch.

"Jetzt tu doch nicht so, als ob! Wir wissen alle, dass du total auf Chloe stehst!" warf sie mir nun entgegen.

Ich gab die Hoffnung. Ja, ich stand schon seeehr lange auf Chloe... und? Das war kein Grund, es ihr zu sagen!

"Amy hat Recht" sagte CR, die gerade dazu gestoßen war. "Du solltest mit ihr über deine Gefühle reden, sie ist schließlich deine beste Freundin!"

"Genau DAS ist das Problem!!" schrie ich laut. "Ich KANN es ihr nicht sagen, WEIL sie meine Beste Freundin ist!!!
Sie würde mich hassen!!!"

"Was kannst du mir nicht sagen?" fragte eine sehr bekannte Stimme hinter mir.
Ich sah, wie Amy zu grinsen begann und auch CR lächelte mich ermutigend an.

Langsam drehte ich mich zu Chloe um.
"Nichts... vergiss es wieder. Amy und Cynthia Rose reden wie immer Mist" meinte ich und versuchte so glaubwürdig wie möglich rüber zu kommen.

Chloe verdrehte die Augen.
"Beca ich kenne dich. Was ist los? Denkst du mir wäre nicht aufgefallen, dass du dich schon ziemlich lange komisch mir gegenüber verhältst? Denkst du, mich würde das glücklich machen, nicht zu wissen was mit dir los ist?" fragte sie auf einmal ziemlich traurig.

Oh nein... bitte. Chloe durfte nicht traurig sein, dass würde mein Herz in tausend Stücke reißen.
Meine Augen fixierten ihre Lippen, die ich nur zu gerne küssen würde. Schon so lange widerstand ich der Versuchung, sie einfach an mich zu ziehen und sie zu küssen. Und jetzt... jetzt war es gerade schwerer denn je.
Meine Augen fanden ihre und ich sah, dass sie kurz davor war zu weinen. Oh nein...

"Ich... ich kann nicht!" stieß ich hervor.
Ich drehte mich um und rannte so schnell es ging weg. Weg von ihr, weg von allen anderen. Wieso musste es auch so schwer sein? Ich hatte sie eigentlich nicht so zurücklassen wollen, aber ich war mir sicher, dass, wenn ich geblieben wäre, ich versucht hätte sie zu küssen.

Ich rannte durch die Straßen bis hin zu unserem Bellas Haus. Das war der letzte Ort, wo sie mich suchen würden. Oder?
Ich war hier eingezogen, zusammen mit Chloe und den anderen. Es gab Zweierzimmer und ich teilte mir eins mit... Chloe. Jedem Abend beobachtete ich sie beim schlafen. Sie war wirklich süß, wenn sie schlief. Ihre Haare verteilten sich dann immer überall auf dem Bett, und sobald die Sonne aufgingen, bekamen sie einen wunderschönen Glanz.
Und ich wusste, dass ich sie über alles liebte. Schon seeehrr lange. Aber je mehr Zeit ich mit ihr verbrachte, desto mehr wünschte ich mir, sie küssen zu können. Immer wenn sie mich umarmte, fiel es mir schwer, sie wieder loszulassen. Es war fast schon eine Qual, nur mit ihr befreundet zu sein, aber was sollte ich tun? Die Freundschaft beenden, nur damit es mir besser ging? Nein, niemals. Ich war Chloe's beste Freundin und das wusste ich sehr genau. Natürlich wünschte ich mir, mehr sein zu können, aber so ging es im Leben nun mal nicht. Man bekam nicht immer das, was man sich wünschte.

Ich schloss die Zimmertür hinter mir und ließ mich auf mein Bett fallen. Ich spürte die Tränen in meinen Augen.
Ich würde doch jetzt nicht anfangen zu weinen, oder?

.... doch. Die Tränen flossen ununterbrochen über meine Wangen und ich ließ es einfach geschehen. Es war gut, wenn der ganze Kummer endlich mal raus kam. Vielleicht sollte ich aufhören, immer alles in mir drin zu unterdrücken und stattdessen meine Gefühle mal raus zu lassen. Vielleicht würde das vieles vereinfachen.
Ich liebte Chloe über alles und deswegen würde ich auch alles dafür geben, dass sie glücklich war. Aber ich war mir nicht sicher, wie sie reagieren würde, wenn ich ihr sagen würde, dass ich sie liebte. Das würde womöglich alles zerstören.

One Shots ~ Bechloe ~Where stories live. Discover now