Das Leben einer Fürstentochter

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Aveline wuchs wohlbehalten in einem schönem Herrenhaus in der Pariser Innenstadt auf, ihre Eltern Fürst Bernad de la Seine und seine Gemahlin Claudette sorgten dafür, dass Aveline nur das Beste vom besten erhielt, so wie es sich für eine Adelige gehörte. Der Fürst hoffte , dass seine schöne Tochter einmal einen Mann aus gutem Adelsgeschlecht heiraten würde, um so seinen Einfluss noch zu erhöhen.

Ihre gesamte Kindheit hatte sie nur eine Freundin,  Julie , ihre Gesellschafterin. Die beiden machten alles gemeinsam und hatten immer viel Spaß. Irgendwann wurden sie reifer und erwachsener so das Bernad sie dazu verpflichtete diverse Events zu besuchen auf denen Aveline ihren potentiellen Gemahlen finden könnte. In dies er Zeit kamen auch andere Freunde in ihr Leben, wobei Julie nach wie vor am wichtigsten für sie. Die Feste und Veranstaltungen besuchte sie grundsätzlich gerne, denn sie liebte es neue Bekanntschaften zu knüpfen. Doch einen Mann zu finden erschien ihr als etwas zu früh, sie flirtete hier und da und zog mit ihrem schwarzen Haar und den grauen mysteriösen Augen alle Blicke auf sich, aber es gab nie jemanden der ihr ernsthaftes Interesse geweckt hatte. Statt die Sache mit der Gatten Wahl also zu ernst zu nehmen, übte sie Geige oder ging ausreiten.

"Ma belle würdest du die Kammerzofe bitte auffordern dich einzukleiden, wir sind heut Abend zur Feier des Landgrafen von Deauville geladen, er ist extra in sein Pariser Herrenhaus gekommen", rief Avelines Vater . -So ist es jedes Wochenende - dachte sich Aveline genervt und legte ihre Geige auf das weiche Samtkissen, welches auf  der ebenhölzernen Kommode im Saal thronte. Lieber hätte sie weiter geübt, doch sie wusste das es ihrem Vater missfallen würde, wenn sie sich ihm widersetzte. Also ging sie erhobenen Hauptes in einen der Flure und rief : " Ophelia du hast es sicher bereits mitbekommen, wir gehen heute wieder aus, sorg dafür, dass Julie und ich umwerfend aussehen!" Sie ging den Flur weiter , die Treppen hinauf und ließ immer wieder "Ophelia!" und "Julie!" von sich hören. Oben vor ihrem Ankleidezimmer , welches sich in einem prunkvollen Flur mit goldenen Tapeten befand, warteten ein kleines zierliches Mädchen mit grünen Augen und rotem Haar in himmelblauem Samt gekleidet und eine blasse Brünette Frau mit schlichtem schwarzem Kleid auf sie. Das Mädchen trug die Haare mit einem hellblauem Band hoch gesteckt und die fahlgesichtige Frau hatte ihr glanzloses Braunes Haar zu einem strengen Dutt zusammengebunden. "Nun Aveline ich habe Julie bereits eingekleidet, jetzt sind Sie an der Reihe", sagte die Frau mit Dutt. Aveline nickte, während sie die hübsch in blau gekleidete Julie musterte. Sie folgte Ophelia ins Ankleidezimmer und flüsterte Julie zu: "Warte unten auf mich, es wir wohl noch etwas dauern ." Das Ankleidezimmer war ein großer Raum mit Unmengen an Kleidern, Stoffen die zu Kleidern werden sollen, Schuhen, Schmuck und Mänteln, auf der linken Seite gab es eine Tür die zum sogenannten Schminkzimmer führte. "Welche Farbe beliebt Ihnen heute Mademoiselle Aveline?" fragte Ophelia mit ihrer  üblich emotionslosen Stimme. Sie hatte in der Gegenwart von Aveline nie irgendwelche Emotionen gezeigt, was Aveline schließen ließ, dass Ophelia wohl auch sonst nie von ihrem kalten Gesichtsausdruck abließ. Bei Aveline war das ganz anders, sie war ein Mensch voller starken Emotionen für die Menschen die sie liebte, dazu zählten allerdings auch nur ihre Eltern und ein paar Freunde, die die Kinder befreundeter Adelshäuser waren, von allen war ihr aber Julie am liebsten. Im Moment wusste sie nicht wirklich welche Kleiderfarbe sie am Abend tragen sollte, also dachte sie darüber nach welche Farbe den Tag am besten beschreiben würde. Da die Sonne durchgehend lieblich schien, war gelb wohl die beste Wahl, dachte Aveline und antworte mit ruhiger Stimme auf die Frage, die Ophelia schon vor einer Weile gestellt hatte: " Ich denke ein helles gelb wäre angebracht." Schnell huschte die Kammerzofe durch das Kleiderlabyrinth und kam mit einem traumhaft schönen, pastelgelben Abendkleid wieder, da staunte selbst Aveline nicht schlecht. Nach ein paar Minuten hatte Aveline das Kleid an, die langen seidig schwarzen Haare mit einem goldenen Band verziert und ein dezentes Make-up im Gesicht. Sie bedankte sich bei der Zofe und verließ das Ankleidezimmer. Ophelia tat es ihr gleich und huschte den Flur entlang durch eine einfache weiße Tür, die durch ihre Schlichtheit in diesem prunkvollen Haus viel auffälliger war, als sie sollte. Dahinter befand sich der Dienstbotengang, ein Gang der einen schnell und verborgen von einem Stockwerk ins andere brachte. Aveline warf einen neugierigen Blick zu der Tür, noch nie hatte eine Person von ihrem Stand in diesem Haus einen solchen Gang benutzt - Was dort wohl so vor sich geht? Wie es dort wohl aussieht? - dachte sie , doch dann drehte sie sich um und ging die Treppe hinab. Unten in der Empfangshalle warteten schon Julie , der Fürst un die Fürstin. "Ahh, Aveline du siehst bezaubernd aus, wenn der Sohn des Grafen sich nicht in dich verliebt dann weiß ich nicht wo ihm der Kopf steht" , sagte der Fürst mit einem Lächeln. Aveline verdrehte bloß die Augen. Anschließend gingen sie begleitet von zwei Leibwächtern nach draußen, wo eine prachtvolle, von zwei Lipizzaner Hengsten gezogene Kutsche auf sie wartete. Sie stiegen ein und fuhren eine gute halbe Stunde quer durch die Stadt, Aveline lauschte dem Hufgetrappel und sah verträumt aus dem Fenster. Sie vergaß völlig die Zeit und hörte dem Gespräch welches ihre Eltern und Julie führten nicht einmal mehr zu.

Revenge (deutsch/german) [Unfertig]Where stories live. Discover now