fallen, Seelenverwandte sterben nie

Prolog

„Wenn ihr diesem Weg folgt werden wir das Grab finden nach dem wir seit eurem ersten Schultag im zweiten Jahr gesucht haben." Mister Murphy macht eine Kunstpause. Ein kalter Wind weht unheimlich durch die Baumspitzen. Das Lüftchen hat ein Grablicht erfasst und es ausgepustet. Nun ist es noch ein Stückchen dunkler geworden.

Wer kommt auch auf die Idee bei Nacht ein Grab einer der wahrscheinlich mächtigsten Hexen zu betreten?

Ich wickle den Schal noch ein bisschen enger um mich.

Vielleicht hätte ich diesen Kurs nie besuchen sollen. Ich hätte bei dem leichten und sehr langweiligen Geschichtsstudium bleiben sollen. Dann müsste ich auch nicht um vier Uhr morgens auf einem unheimlichen Friedhof stehen. Aber ich wollte unbedingt ein bisschen Abwechslung. Ich hätte es sehr gut ohne all das Mystische hier, überlebt.

„In wenigen Minuten werden wir das mächtigste Artefakt der Geschichte Pennsylvaniens in den Händen halten können. Ihr werdet zu den erfolgreichsten Geschichtsstudenten gehören. Ich werde zuerst eintreten, dann reiht euch doch bitte ein. Es wird kein Vordrängeln toleriert. Jeder der seine Finger nicht bei sich behalten kann, muss vor dem Grab warten. Vermutlich verpasst dieser jemand dann die Entdeckung seines Lebens. Dies wäre mir wirklich egal." Mister Murphy läuft zielstrebig auf das alte Grab zu. In der einen Hand hält er eine Fackel. Er leuchtet sich den Weg und betritt die modrige Grabstätte. Ich bin eine der letzten die den Raum betritt.

SAPHIRA EVERDEEN

Ist über dem Grab eingraviert. Mister Murphy der nun keine Geduld mehr hatte, öffnet den Sarg welcher in der Mitte des Raumes platziert ist. Ich kann einen kurzen Blick auf ein Skelett erhaschen. Herr Murphy schliesst den Sarg bereits wieder.

In seiner Hand hält er etwas.

Das ist es! Das ist das Artefakt nach dem wir alle gesucht haben.

Endlich reicht er es herum. Ich kann selbst einen Blick auf das uralte Amulett werfen. Die Legende besagt, dass Saphira dieses Amulett von ihrem geliebten bekommen hat. Eines Tages hat dieser aber beschlossen sie zu verlassen. Das war der Tag an dem sie das Amulett für immer auszog. Nach Saphiras wurde es als Schmuck ins Sterbebett gelegt.

Leicht ironisch. Der Schmuck, den sie für immer auszog, wurde dazu bestimmt für immer bei ihr zu sein. Naja bis zum heutigen Tag.

Ich gebe das Amulett an den Jungen links von mir weiter. Michael Brewster betrachtet es ganz genau. Da er der letzte in der Reihe ist hat er auch genügend Zeit. Er untersucht es mit Adleraugen.

„Ich hoffe nur, dass dieses Artefakt keine Krankheiten mit sich bringt. Ich habe einmal von einer Ausgrabung in Indonesien gehört bei der Archäologen von der Pest befallen wurden als sie einen alten Tempel-" Das nervöse Geplapper meiner jahrelangen Sitznachbarin wird von einem fremden Geräusch unterbrochen. Jeder einzelne in dem Raum dreht sich zum Störenfried um.

Michael Brewster steht versteinert im Licht der Fackeln. Das Amulett liegt zu seinen Füssen. Angst hat sein Gesicht übernommen.

„Wir bekommen vielleicht keine Pest aber ich glaube uns hat es bei weitem schlimmer erwischt. Laut diesem Dokument hier wurde jeder in dieser Klasse gerade verflucht. „Jeder der es wagt mein Amulett zu berühren wird auf ewig zum Fallen verflucht. Für deine Seele gibt es kein Entrinnen. Ehrenvoll, Saphira Everdeen." Seine Stimme zittert bei seinen letzten Worten.

Die Erkenntnis packt mich nur sehr langsam. Wie zur Bestätigung erklingt ein furchteinflössendes Donnern.

Wir sind verflucht.