Kapitel 1: Never again

789 25 5
                                    

Die Erinnerung
an einen Menschen geht niemals verloren so lange man ihn im Herzen behält

Meine Augen lagen wie gebannt auf dem blonden Mädchen, verfolgten fieberhaft jede einzelne Bewegung die sie auf und mit dem grauen Hengst auf dem sie saß vollführte.

Mein Kiefer war angespannt und an meinen Händen traten die Knöchel bereits weiß hervor, so fest drückte ich die Daumen.

Skye hätte es mehr als jeder andere verdient hier und heute zu gewinnen.

Gestern hatte sie Caipani zum ersten Mal geritten, es war ein spontaner Entschluss gewesen, dass sie meinen Hengst hier reiten würde, aber ein guter.

Sie kam wahnsinnig gut mit dem Apfelschimmel zurecht, jede Distanz und jede Wendung waren perfekt abgestimmt.

Noch hatten die beiden keinen einzigen Fehler und dazu die beste Zwischenzeit. Jedem hier war klar, dass sie gewinnen würde.

Aber Caipani war ja auch ein gut ausgebildetes Springpferd. Sehr gut sogar. Ich hatte mit ihm schon S vier Sterne Springen geritten und auch gesiegt.

Nur noch wenige Sprünge lagen vor dem Paar, einer davon war ein blau weißer Steilsprung, den Skye gerade routiniert anvisierte. Caipani drückte ab und setzte locker darüber hinweg. Ich sah wie meine Schwester grinste und musste lachen. 'Die kleine Gans ey', dachte ich und grinste ebenfalls. „Das Talent scheint in der Familie zu liegen.", sagte jemand hinter mir. Es war Paul McTyre der Kadertrainer und offensichtlich hatte er meine Schwester ins Auge gefasst.

Als Antwort lächelte ich nur geschmeichelt und als er wieder weg war gluckste ich leise in mich hinein.

Aber das Lachen verging mir schnell, denn es begann zu regnen. Anfangs war es nur ein einzelner Tropfen, der mich schwer auf der Stirn traf, doch innerhalb weniger Sekunden brach ein heftiger Platzregen über uns nieder.

Es schüttete wie aus Eimern, oder als habe der Wettergott geplant, Neu Seeland in den Wassermassen versinken zu lassen.

Am liebsten hätte ich Skye eine Warnung zu gerufen. Sie durfte jetzt bloß nicht ihren Ehrgeiz siegen lassen, sonst riskierte sie ihr Leben und das von Caipani gleich mit.

Auf einem Sandplatz wären diese Wassermassen nicht weiter problematisch gewesen. Besonders jetzt, nach einer langen Trockenperiode, hätte der Sand das Wasser einfach aufgesaugt.

Aber auf einem Grasplatz, sah das ganze schon schlechter aus. Der Erdboden verwandelte sich in eine Rutschpiste und der graue Hengst fand, trotz Stollen in den Eisen, kaum noch Halt.

Doch an Skyes Gesicht konnte ich erkennen, dass sie nicht eine Sekunde daran dachte aufzugeben. Im Gegenteil sie gab noch Mal alles. Und so wurde aus der Gewissheit,dass diese beiden Siegen würden, die Gewissheit, dass diese beiden stürzen würden.

Mit jeder Sekunde, mit jedem Galoppsprung sah ich es klarer vor mir. Mein Kopf begann zu schmerzen und ich hatte das Gefühl, dass ich das Atmen verlernt hatte.

Skye richtete sich auf, bereit für den nächsten Sprung. Caipani war ein Pferd, dass für seinen Reiter alles gab. Und das versuchte er auch nun wieder.

Der Hengst schraubte sich schwerfällig in die Luft und warf sich mutig auf den Sprung zu. Doch es brachte nichts.

Er verlor das Gleichgewicht und an dem Entsetzen in Skyes Gesicht, sah ich, dass nun auch sie merkte, dass sie zu viel riskiert hatte.

Mitten über dem Sprung, kippte das Pferd zur Seite. Skye fiel in die Stangen und Caipani, fiel mit seinem ganzen Gewicht auf Skye.

Ich schrie auf. Skye hatte nicht mal versucht sich zu schützen. Sie war bewusstlos. Ihren Helm hatte sie verloren, und aus ihrer Nase lief Blut.

A Riders HeartTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon