Prolog

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Es war bereits dunkel, als sie die Bücherei verließ. Es mussten Stunden vergangen sein, Judy vergaß alles um sich herum, wenn sie in ihre eigene Welt tauchte. Leider war das hier nicht ihre Welt. Es war die Welt, die sie nervte. Sie hatte noch 15 Minuten, dann müsste sie zuhause sein, ansonsten würde sie wieder Ausgangssperre von ihrer Mutter verhängt bekommen. Judy hatte 2 Optionen: Direkt durchs Zentrum der Stadt und 20 Minuten später ankommen, oder schnell durch die dunkle Seitenstraße und auf die Sekunde pünktlich sein. Natürlich wollte sie rechtzeitig ankommen, bog jedoch mit einem mulmigen Gefühl in die Gasse ein. Immer wieder stellte sie sicher, das niemand hinter ihr war. Sie wurde das Gefühl nicht los, das sie beobachtet wurde. Plötzlich ein lautes Scheppern! Judy fuhr herum, verschreckte die schwarze Katze durch ihre hektische Bewegung nur noch mehr. Erleichtert drehte sie sich wieder herum und schüttelte den Kopf. ~Nur eine Katze... Wer fühlt sich in dunklen Gassen nicht verfolgt?~ Noch einmal drehte sie sich um, nur um sicher zu gehen, als sie etwas wahrnahm. Durch die Dunkelheit konnte sie nur die Silouhette erkennen, aber Judy war sich sicher das es sich bewegte und sie beobachtete.
Als die Person jedoch merkte, dass sie gesehen wurde verschwand sie. Judy zog ihre Jacke weiter zu und lief einen Schritt schneller. Da war es wieder! Als sie gerade an einer verlassenen Fabrik vorbei lief, huschte ein Schatten an den staubigen, zerbrochenen Fenstern vorbei. Judy hatte genug. Sie rannte los und kam an der nächsten Ecke wieder zum Stehen. Sie schaute sich noch einmal um. Erleichtert, dass sie wieder allein war, wollte sie sich wieder aufmachen, lief aber geradewegs in eine große, dunkle Person hinein. „Hast du dich verlaufen,Kleine?" fragte der Fremde mit einem dreckigen Grinsen. Judy lief es kalt den Rücken herunter, jedoch ließ sie sich nichts anmerken und verdrehte genervt von diesem arroganten Macho- Gehabe die Augen. „Ich wollte eh gerade umkehren." erwiederte sie und machte Kehrt. Der Fremde jedoch hielt sie am Rucksack fest und lachte hämisch. „Loslassen." sagte Judy fast flüsternd. „Loslassen!" rief sie jetzt laut. „Jungs, guckt euch das an!" rief der Fremde und zwei weitere Männer, Mitte 20 traten ins Licht.
Ruckartig zog er sie zurück und sah ihr in die Augen. „Wir haben etwas gegen Eindringlinge, Kleine!" Judy kniff die Augen zusammen. Sie spürte, wie er den Rucksack von ihren Schultern riss und sie unsanft zu den anderen beiden Männern schubste. Sie schauten sie an und fingen an zu lachen, als sich ihre Augen mit Tränen füllten. Sie wollte gerade aufgeben, als jemand hinter den beiden auftauchte und rief „Habt ihr nicht gehört, ihr sollt sie loslassen!" Für einen kurzen Moment schienen sie verwirrt, jedoch setzten sie sofort ihr unheimliches Grinsen auf. Sie zerrten sie zur Seite, sie fiel gegen eine Mauer. Sie konnte schemenhaft erkennen wie sich die drei über ihn hermachten. Judy wusste nicht ob es von ihrem Sturz kam, jedoch war sie sich sicher sie hätte ihn leuchten sehen.
Einer der Männer stieß ihn zu Boden, als er aufkam, verzog er das Gesicht. Er sah direkt zu Judy, ihre Blicke trafen sich. „Lauf schon!" schrie er. Judy rappelte sich auf, schnappte ihren Rucksack, wendete aber ihren Blick nicht von ihm. Er war tatsächlich von einem Leuchten umgeben! „Worauf wartest du?" mit diesen Worten verpasste ihm einer der Männer einen Tritt und wieder verzog er das Gesicht. „GEH JETZT!" schrie er. „Aber..." Judy stammelte. Sie konnte ihn doch nicht denen überlassen! „Ich komm klar, hau ab!" Wieder kassierte er einen Tritt. Judy taumelte los und rannte. Sie hörte seine Schmerzensschreie jedoch lief sie weiter. Wer war er?

FallenWhere stories live. Discover now