SIX

169 12 0
                                    

Es stellte sich heraus, dass wir den Tisch gar nicht hätten für alle decken müssen. Die anderen hatten schon gefrühstückt oder waren inzwischen schon unterwegs.

Shay und Elena zeigten Hayley die Gegend. Tyler's Mom hatte Leo und April heute abgeholt, weil sie heute dort schlafen würden. Als sie Liam kennenlernte hat sie auch ihn mitgenommen damit sie ihm Theo -Tyler's Bruder, welcher in Liam's Alter war- vorstellen konnte. Sollten die beiden sich nicht verstehen, würde sie ihn wieder her bringen. Adam und Alex hatten keinen hunger, deswegen saßen wir am Ende nur mit meiner Mutter und Jake am Tisch.

"Und habt ihr gut geschlafen, Kinder?" fragte meine Mom, in die Runde lächelnd.

"Es geht." antwortete Hayden.

"Was war denn los?"

"Wir haben nicht wirklich viel geschlafen." erklärte Amy.

"Warum das denn?"

"Naja-" fing Lucy mit vollem Mund an, "Wir haben Muffins gemacht.".

"Habt ihr uns auch, welche übrig gelassen?"

"Na, klar." sagte Liv, "Wir sind doch keine Unmenschen."

"Und du, Jake? Hast du auch Muffins gebacken? Wie war deine Nacht?" fragte meine Mutter ihn und blickte ihn neugierig an.

Mein Herz begann auf einmal ganz wild zu hämmern, ich wäre aufgeschmissen würde er es jetzt meiner Mutter erzählen. Ich will sie nicht unglücklich machen. Sie hat es doch schon schwer genug mit uns.

Jake fing zu husten an und guckte durch die Runde. An mir blieben seine Augen hängen, dann fing er fies an zu grinsen. Mein Herz setzte einen Takt aus. Ich wusste, was er sagen würde. "Meine Nacht hätte um einiges besser sein können. Amber hat mich nicht ins Haus gelassen.".

Schockiert sahen wir ihn an. Ich dachte wir hätten Frieden geschlossen, aber dies war eine klare Kriegserklärung.

Das sanfte Lächeln meiner Mutter wich einem finsteren Ausdruck, "Ist das wahr, Amber?" sprach sie streng.

"Mum, ich-"

Sie stand auf und haute dabei mit beiden Händen auf den Tisch, "Ist das wahr?" brüllte sie wütend.

"Ja." flüstertete ich und senkte den Kopf.

Meine Mom wurde nicht oft wütend, aber wenn sie es wurde dann sehr. Ich hasste es, wenn meine Mutter wütend war. Noch mehr hasste ich es, der Auslöser zu sein.

Sie setzte sich langsam wieder hin, während niemand am Tisch irgendetwas sagte. Nicht einmal Jake, welcher der Grund für das alles war.

"Esst bitte auf, dann geht ihr nahause. Der Tag ist gelaufen." befahl sie ruhig, bevor sie aufstand um ins Haus zu gehen.

"Aber Mum-" sprach ich verzweifelt, den Tränen nahe.

"Keine Widerworte, Amber!" schrie sie mich an, "Du hast genug angerichtet. Jake ist unser Gast. Sein Vater ist im Krankenhaus. Und dann machst du sowas?... Ich hab so  viel mehr von dir erwartet."

Eine Träne rollte mir über die Wange während ich dabei zu sah, wie meine Mutter ins Haus zurückkehrte.

Als Liv mich ansprach und Jordan meine Schulter berührte, konnte ich die Tränen nicht mehr zurück halten. Ich stand auf und rannte in mein Zimmer.

Ich knallte die Tür mit einem lauten plautzen hinter mir zu und schloss dann ab. Das gleiche tat ich mit der Badezimmertür, nur um sicher zu gehen.

Ich hatte meine Mutter ewig lange nicht mehr so sauer gesehen, vorallem war sie noch nie so sauer wegen mir. Und der einzige Grund, weshalb sie so sauer auf mich war, war Jake.

Ich weiß, ich war nicht besonders nett gewesen, aber das war er auch nicht. Außerdem hab ich mich bei ihm entschuldigt, er hingegen hat mich verraten.

Ich lag auf meinem Bett und kuschelte eines meiner Kissen. Meine Tränen waren inzwischen getrocknet und klebten auf meinen Wangen. Ab und zu atmete ich noch heftig und zittrig ein, doch sonst war ich ruhig. Starr schaute ich an die Wand und wartete darauf, dass dieses traurige Gefühl mich verließ.

"Bambi?"

"Kriegerin?"

"Amber?"

"Geht weg!" schluchzte ich und lies mich wieder in die Kissen sinken.

"Wir werden nirgendwo hin gehen. Wir sind deine Freunde. Wir sind für dich da." startete Mike einen Versuch zu mir durch zu dringen.

"Ich weiß, aber ich kann grad echt nicht mit euch oder mit sonst irgendjemanden. Bitte geht." schniefte ich traurig.

Ich hörte Schritte auf der Treppe.

"Du." keifte Liv jemanden an.

"Ja, ich." ich wusste sofort wer es war. Diese Arroganz in seiner Stimme... davon wurde mir schlecht.

Ich hörte wie Liv eine Kampfansage brüllte und dann auf Jake los stürmen wollte.

"Lasst mich los, ihr Dumpfbacken! Ich reis ihn fetzen. Er hat meiner besten Freundin weh getan." kreischte sie und machte es den Anderen schwer sie zu halten.

"Liv, wenn du das jetzt tust, bekommt Amber nur noch mehr ärger." meinte Lucy.

"Sie hat Recht. Sie ist schon traurig genug." versuchte Amy sie zu überreden.

"Das macht jetzt auch keinen Unterschied mehr." meldete ich mich zu Wort und zog die Decke über mich.

"Habt ihr das gehört? Ich werde ihn umbringen."

Aus dem Flur war wildes durcheinander reden zu hören, dann ein dumpfer Aufprall.

"Es reicht jetzt Liv!" ermahnte Hayden sie streng.

"Geh runter von mir!"

Liv fing leise zu fluchen an, stellte sich dann aber wieder an meine Tür.

"Das war eine linke Nummer." sagte Tyler.

"Was sollte das du Spaten?" maulte Jordan Jake an.

"Sie hat mich den großteil der Nacht da draußen gelassen." versuchte er sich zu verteidigen.

"Und dann hat sie dich wieder ins warme geholt und sich entschuldigt." sprach Mike.

"Bist du im Kindergarten oder so? 'Der klügere gibt nach', schon vergessen? Das war total unnötig." fauchte Hayden ihn an.

"Ich bin die Klügere." rief ich mit verweinter Stimme.

"Das wissen wir und jetzt komm daraus." hörte ich Amy sagen.

"Lasst mich hier alleine zum sterben zurück." schmollte ich Lautstark.

"Klappe jetzt, Bambi! Wenn du nicht selbst auf machst, dann trete ich diese Tür ein."

Nach 10 Minuten öffnete ich  widerwillig die Tür, jedoch nicht um alle rein zu lassen, sondern weil ich mich nur verabschieden wollte. Ich hatte keine Lust darauf, dass meine Mutter kommen könnte und noch mehr ausflippte.

Nachdem die anderen weg waren, schloss ich mich wieder in meinem Zimmer ein. Ich wollte unter gar keinen Umständen mit Jake reden. Schlimm genug, dass er im Zimmer  gegenüber war.

Ich nahm mir meinen Laptop und setzte mich in mein Bett um ein paar Serien zu gucken. Unter meinem Bett hatte ich noch etwas zum knabbern und was zu trinken, deswegen entschied ich mich dafür, erstmal in diesem Raum zu bleiben.

 My House #SparkleAward2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt