Kapitel 15: Ist es nun soweit? 'Bei mir leider schon..'-Carina

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Hanna p.o.v

Auf einmal werde ich wach. Justin rutscht im Bett hin und her. Von der einen auf die andere Seite. Sein Gesicht ist schmerzverzerrt.

Was hat er denn?

„Justin?“. –Keine Antwort.

Träumt er etwa?

Ich schüttele leicht an seiner Schulter. Weiterhin ist sein Gesicht aber schmerzverzerrt.

In mir kommt Hilflosigkeit auf. Ich weiß nicht was ich machen soll.

Aufrecht sitze ich im Bett und betrachte ihn weiter.

Was soll ich jetzt machen?

Langsam will ich seine Hand berühren und komme ihr immer näher.

Bringt es wohl etwas?

Plötzlich schlägt er seine Augen auf. Sein Atem ist unruhig und auf seiner Stirn bilden sich leichte Falten. Ein bisschen Schweiß glänzt ebenfalls darauf. Er schaut mich mit geweiteten Augen an.

„Es ist alles gut.“, murmel ich. Vorsichtig nickt er, nicht wissend was er anderes machen soll. In Gedanken an seinen Traum.

„Möchtest du mir von deinem Traum erzählen?“, frage ich ruhig. Langsam nickt er und beginnt zu sprechen:

„Scooter ist in mein Hotelzimmer gekommen. Es ist hier in Hamburg.“, sein Blick ruht auf etwas, das ganz weit weg ist. Er ist in Gedanken.

„Er setzt sich auf einen Sessel. Bedacht darauf, mir direkt gegenüber zu sitzen. Er spricht nicht lange drum herum und sagt mir direkt, dass es so nicht weiter gehen kann. Scooter spricht davon, dass alles kaputt geht, wenn ich mich nicht auf die Tour konzentriere und vernünftig arbeite.“, er macht eine Pause und sucht nach den richtigen Worten. Er probiert sich zu erinnern.

Ich halte seine Hand und meine andere Hand ruht an seinem Nacken. Ich will für ihn da sein. Ihm zeigen, dass er jetzt zurück in der Realität ist.

Seine raue Stimme erfüllt wieder den Raum. „Ich sitze völlig verwirrt im Hotelzimmer und fühle mich allein. Auf dem Tisch liegen zwei Briefe. Schon seit langem. Ich weiß, was drin steht, aber bin zu feige sie zu öffnen. Es sind die Kündigungen von Dan und Scrappy. Schnell lese ich mir alles durch und bin kurz vor dem Zusammenbruch.“, er atmet einmal tief durch.

„Ich bin bei dir!“, sage ich und halte immer noch seine Hand.

„Das nächste, was ich noch von dem Traum weiß ist, dass ich völlig fertig zu meinen Eltern fahre. In der Hoffnung, sie würden mich aufbauen…“

Ich werde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas von diesem Teil seines Traumes der Wahrheit entspricht.

„Ich habe mich zu früh gefreut. Ich hatte Hoffnung. Hoffnung, sie wären für mich da. Meine Eltern. Mummy und Daddy. Aber das waren sie nicht. Meine Mum kommt erst gar nicht aus dem Haus. Mein Dad steht vor ihm, mit breiten Schultern aufgebaut und seinen Armen vor der Brust verschränkt, schaut er mich erwartungsvoll an.“, ich spüre Wut und Angst in ihm. Seine Hand beginnt zu schwitzen und er wird unruhig.

„Mein Dad sagt mir, dass es ihm Leid tut und schließt die Tür. Er hat die Tür vor meiner Nase zu gemacht. Einfach so!“, beendet er seine Erzählung.

Ich bin erschüttert. Kann mir aber einiges Zusammenreimen. Eine ganze Weile umarmen wir uns und Justin’s Atmung beruhigt sich langsam.

„Ist das auch der Grund, weswegen du dich einsam gefühlt hast oder immer noch fühlst?“, frage ich direkt. „So wie du es geschrieben hast..?“

Just Believe (Fortsetzung von From Never say Never to Believe)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt