Kapitel 12: Unsicherheit..

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Hanna p.o.v

„Kannst du mir mal bitte verraten was du da mit meinem Essen machst?“, frage ich und nehme Melanie den Teller mit den Nudeln drauf ab. Meine Mum hat mir extra etwas übrig gelassen und das wollte gerade doch ernsthaft meine dämliche Cousine für sich haben?! Ich glaub es hakt.

Während ich in meinem Kopf vor mich hin fluche, hat sich Melanie etwas Neues zum Essen genommen.

Ist das ihr Ernst? Sie hat sich jetzt tatsächlich mit an den Esstisch gesetzt und löffelt genüsslich ihren Jogurt. Jetzt muss ich sie auch noch beim Essen ertragen. Meine Mum hat es nicht gerne, wenn ich Im Zimmer oder Wohnzimmer esse und legt Wert drauf dass wir gemeinsam in der Küche essen und gerade das hält sie jetzt auch ein, denn sie setzt sich zu uns.

„Du wirkst so glücklich Hanna. Habe ich etwas verpasst?“, stellt meine Mum fest und hakt natürlich sofort nach. „Ne du hast nichts verpasst. Ich habe einfach nur gute Laune...“, meine ich und grinse weiter vor mich hin.

Mein Zimmer ist noch nicht komplett fertig, aber ich fühle mich schon sehr wohl hier drin. Den ganzen Mittag über habe ich schon rumgetrödelt. Ich muss echt wieder auf die Beine kommen. Morgen in einer Woche fängt wieder die Schule an. Für Mathe muss ich noch einiges machen, aber ob ich mich darauf jetzt konzentrieren kann?

Justin hätte ab Mittwoch 2 Tage Zeit. Das wäre perfekt! Aber will ich mich auch wirklich wieder auf ihn einlassen? Wird das dann nur ein normales Treffen? Werden wir wirklich über den Brief, den ich gefunden habe sprechen? Ich kann keine Antwort darauf wissen. Ich muss mich einfach darauf einlassen. Nichts planen – einfach drauf zukommen lassen.

Zurück zu Mathe! Ich darf mich nicht immer ablenken lassen, aber diese dämlichen Exponentialfunktionen verstehe ich einfach nicht. Ich bekomme sie einfach nicht in meinen Kopf.  Wie denn auch, wenn nur Justin darin ist?! Ich bekomme hier noch eine Krise.

Ich schaue auf mein Handy und lese mir nochmal die tolle Nachrichte durch. Nach jedem einzelnen Wort muss ich mehr lächeln, aber es kommen da auch immer meine Zweifel hoch. Sie schleichen sich ganz leise in meinen Kopf und verankern sich dort.

Plötzlich kommt meine Mum ins Zimmer. „Na was machst du denn Schönes?“. „Lernen…“, murmel ich. Was ist das denn für eine blöde Frage? Heute Morgen hat sie mich noch dazu verdonnert und mir verboten mit Lena, Marius, Melina und Josh Eislaufen zu gehen. Ich soll lernen und später mit Melanie etwas unternehmen. Das war die Aufforderung von ihr. Jetzt fragt sie mich was ich mache? Verstehe einer Mütter.

Meine Mum legt ihre Hand auf meinen vollgekritzelten Zettel, der eigentlich für Mathe bestimmt war, aber jetzt mit kettenweise, kleine Herzchen geschmückt ist. „Mache eine Pause Hanna. Ist irgendetwas mit Justin passiert?“, grinst sie mich an. Ich nicke und erzähle ihr von den Nachrichten.

„Er kann Mittwoch gerne kommen, aber denke daran, dass bald die Schule wieder anfängt!“, sagt sie immer noch lächelnd, obwohl ich weiß, dass sie ihre Zweifel hat.

„Danke!“, rufe ich und falle ihr in die Arme. „Du bist echt die Beste!“.

„Hoffentlich wird das wieder was mit euch. Er hat zwar echt Scheiße gebaut, aber er macht dich glücklich!“, stellt sie fest. Und damit hat sie verdammt nochmal Recht. Er macht mich glücklich und wieso soll ich auf etwas verzichten was mich glücklich macht?

So schnell ich mein Handy finden kann, schreibe ich Justin, dass es mit Mittwoch aufjedenfall klappt und er hier hinkommen kann. Ich bin so glücklich wie lange nicht mehr.

Ich sehe, das Carina mir eine Nachricht geschickt hat und ein Bild von Wasserfällen dazu. Sie hat also auch Spaß und genießt ihren Urlaub. Das freut mich echt für sie. Zum Glück geht es allen guten Freunden gut. Ich rufe Melina an, zum Glück geht sie auch dran. Ich weiß, dass sie heute Morgen mit Lena, Marius und Josh Eislaufen war, aber vielleicht hat sie trotzdem Zeit und Lust mit mir in ein Café zu fahren.

Just Believe (Fortsetzung von From Never say Never to Believe)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt