Er findet frieden im Regen [12]

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Erstarrt lag er neben mir und ich lunschte zur Tür. Er hatte sie nicht zugeschlossen, das war meine Chance, endlich zu entfliehen. Mein Herz schlug schnell und auch mein Bauch kribbelte. So schnell wie ich konnte stand ich auf und rannte auf die Tür zu. Meine Atmung war schnell und ich erreichte sie. Mit aller Kraft, weil sie ziemlich schwer war, schloss ich sie und hoffte, dass er nicht so schnell wieder da raus kommen würde. "Mach auf Jumin!" schrie er und klopfte an die Tür. Ich zuckte zusammen und mein Körper schien wie gelähmt vor Angst. Gebannt starrte ich auf die Kellertür und konnte mich nun endlich vom Fleck lösen. Dies ist meine einzige Chance, danach wird es wahrscheinlich keine mehr geben. Ich rannte zur Haustür und versuchte sie zu öffnen, aber sie war zugeschlossen. Schwer schluckte ich und merkte, wie immer mehr Adrenalin durch mein Körper floss. Ich rannte durch das Wohnzimmer und suchte einen Schlüssel, aber fand keinen. Ich hörte wie die Tür aufgeschlagen wurde und wie die schweren Schritte des Monsters immer näher kamen. In meinem Blick war wahrscheinlich pure Angst zu erkennen und schnell rannte ich die Treppe hoch in das Zimmer des Älteren. Ich schloss es ab, aber wusste, er würde für die dünne Holztür nicht lange brauchen. Hecktisch lief ich hin und her als mir etwas einfiel. Schnell schnappte ich mir den alten Klappstuhl und schlug damit das Fenster ein. Das Glas zersprang und klirrend kam es am Boden an. Noch immer zitterte mein Körper und ich schien unter Strom zu stehen. Ohne nachzudenken sprang ich aus dem Fenster und kam nicht gerade sanft auf der grünen Wiese auf. Mir war es egal, ob ich jetzt sterben würde, es wäre besser, als hier bei diesem Monster zu bleiben. Es regnete und zum ersten mal seit langem berührte er meine Haut und wohlig schloss ich meine Augen. Erst jetzt merkte ich dass ich mich an dem Fenster geschnitten hatte und hielt mir die Wunden am arm. Ich humpelte weg von hier, ich wollte einfach nur noch weg von diesem Haus. Mir wurde immer schummriger zumute und es tauchten auch immer mal wieder schwarze Punkte vor meinen Augen auf. Als ich das hässliche Haus nicht mehr hinter mir sah, hielt ich endlich an und wusste irgendwie, das jetzt alles zu Ende kommen würde. Ich setzte mich in das hohe Gras und sah in den grauen Himmel. Es sah aus als würde dieser um mich weinen, aber ich glaubte er freute sich nur, dass ich endlich bei ihm war. Ich schloss meine Augen und merkte die unendliche Müdigkeit, die sich wundervoll über mich legte. Ich beruhigte mich immer mehr und ich fühlte mich das erste mal seit langem wieder wohl und gereinigt. Mein Kopf fiel zur seite und ich hörte nur noch einzelne Tropfen die auf den dreckigen Boden auf kamen.

Meine Muskeln entspannten sich und ich fand Frieden im Regen.

єи∂є

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𝐉𝐮𝐬𝐭 𝐑𝐚𝐢𝐧. || [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt