Große Neue Welt

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Wir schreiben das Jahr 2010. 

Ich bin heute 18 Jahre alt geworden, doch am liebsten hätte ich diesen Tag einfach aus meinem Leben verbannt.

"Wie meint ihr er ist mein Bruder, wann wolltet ihr mit das sagen!?", rief ich wütend meinen Eltern an den Kopf. "Gar nicht", sagte mein Vater kühn. Meine Mutter boxte ihn in die Rippen und setzte sich danach neben mich auf das Bett. Ich rutschte weg, hielt verbissen einen Brief meines Bruders in der Hand und versuchte nicht zu weinen. "Er war kein guter Mensch Mia, er hat uns alle belogen, glaub mir."flüsterte meine Mutter als sie mir eine Haarsträhne aus meinem verweinten Gesicht wischte. Ich gab ihr keine Antwort.  

"Liebling, ich.., also, wir wollten es dir ja sagen. Irgendwann, aber..." "Aber WAS?" schrie ich meiner Mutter mit piepsiger Stimme ins Gesicht. Entsetzt sah sie mich an. Ich sah wie ihr eine Träne die Wange runterlief. "Mom, ich.., es tut mit leid, aber,.. ich muss weg". Ich sprang auf und rannte in mein Zimmer. 

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1 Woche Später

Entschlossen und doch mit Angst verließ ich unser Haus. Ich legte einen Abschiedsbrief in unser Esszimmer, packte meinen Rucksack und meine Flugtickets und schlich mich hinaus. 

Trotz alldem liebe ich meine Eltern.  Aber ich musste die Wahrheit herausfinden. Die Wahrheit über meinen angeblichen Bruder. 

Im Flugzeug nach Australien angekommen, lies ich mir noch einmal den Brief meines Bruders durch:

Geliebte Schwester, ich weis nicht ob du meine Briefe jemals erhalten wirst, aber ich hoffe eines Tages dich in meinen Armen zu halten und dir zu sagen dass ich dich liebe. 

Es tut mir leid, dass ich nie für dich da war. Es tut mir leid, dass ich nicht an deinem Leben teilgenommen habe. Ich konnte dir nie bei Seite stehen, dir nie Rat geben wie es sich für einen großen Bruder gehört hätte, dich nie auf den Arm nehmen und Witze über dich machen, so wie es Brüder eben über ihre kleinen Schwestern machen. 

Und glaub mir, ich wäre gern dabeigewesen. Ich hätte dich gerne aufwachsen sehen. Ich  hätte gerne deine Freunde verprügelt weil sie nicht gut genug für dich gewesen wären. Hätte gerne mit dir gestritten und mich wieder mit dir versöhnt. Glaub mir bitte, dass hätte ich gerne. Aber ich konnte nicht.

Bitte verzeih mir, ich liebe dich.

Kurt.

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Nun stand ich da, in Sydney, ganz alleine, auf der Suche nach meinem Bruder.

Auf der Suche nach der Wahrheit.


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