12.Kapitel

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Ich drehte mich einmal vor dem Spiegel und lächelte. Das Kleid war Rosé und mit weiß und Crèmefarbenem Stoff. Es war außerdem an verschieden Stellen noch mit Goldstickereien verziert. ,,Und, Lotte? Wie seh und ich aus?" ,,Wundervoll Clara. Ich hoffe nur nicht für sie, dass Monsieur Chalon kommt und ihnen den Abend ruiniert." sagte sie mit einem Grinsen im Gesicht. ,,Ach, ich glaube er ist schon von der Ohrfeige und von meiner Reaktion so gedemütigt , der wird wahrscheinlich gar nicht erst kommen." ,,Wissen Sie eigentlich wer diese Frau war?" ,,Nein, ich habe keine Ahnung aber vielleicht kommt sie ja zum Ball heute." Ich setzte mich vor den Spiegel damit Lotte meine Haare machen könnte. Nachdem sie meine Haare hinten zusammen geflochten hatte und noch einen Teil über meinen Rücken fallen ließ setzte sie mir noch, eine Tiara mit Roséfarbenen Edelsteinen, auf. Zu letzt hing sie mir noch meine  dunkelblaue Schärpe um und klemmte die Orden dran.

Ich ging den Gang hinunter als mein Vater aus seinem Gemach kam. Ich knickste. ,,Guten Abend Vater." ,,Guten Abend Clara. Freust du dich auf den Ball?" ,,Ja, sehr. Endlich kann ich tanzen bis mir die Füße schmerzen." ,,Tu das. Ich werde wohl noch darüber diskutieren müssen, dass du nächste Königin von Frankreich wirst." ,,Dann wünsche ich euch viel Glück. Aber warum sind denn die Leute dagegen?" ,,Nun ja, du wirst die erste Weibliche Monarchin sein. Viele finden das eine zu große Veränderung." ,,Aber ich werde doch nicht regieren. Das wird mein Zukünftiger Ehemann tun." ,,Ja, das ist auch noch so ein Thema. Die Menschen finden du sollst so schnell wie möglich heiraten, damit wir die Thronfolge sichern können." Er schaute mich etwas Mitleidig an ,,Ich möchte dich nicht unter Druck setzen, aber die Leute haben recht. Du bist 18 Jahre, alle Königinnen vor dir bekamen ihr erstes Kind schon mit sechzehn." ,,Ich weiß Vater und ich werde mein bestes geben aber..." wir liefen gerade die Treppe hinunter als ich Mutter hörte ,,Das seid ihr, wir wollen aufbrechen." ,,Natürlich Jaqueline." sagte mein Vater und ich knickste. Neben der Tür stand schon meine Geschwister bereit. Viktoria trug ein Violettes Kleid, wozu Ihr Schärpe wunderbar passte. Odette und Claire trugen beide ein Blaues Kleid, allerdings in Unterschiedlichen Tönen.
Wir gingen alle zusammen hinaus in die Dunkelheit die mit vielen Kerzen und Fackeln an der Mauer erhellt wurde. Die Reihenfolge war immer die Selbe. Vater und Mutter dann ich, Viktoria, Odette und Claire, wenn ich oder meine Schwestern heiraten würden, würden wir noch unseren Ehemann an unserer Seite haben. Nachdem die Lakaien uns in die Kutsche geholfen hatten fuhren wir los. Mutter und Vater hatten eine eigene Kutsche. Ich teilte sie mir mit meinen Geschwistern. ,,Ich bin so aufgeregt, wann sind wir endlich da?"Fragte Claire und ich musste grinsen. Sie war die jüngste von uns dreien und hatte erst seit letztem Jahr offiziell die Erlaubnis auf Bälle zu gehen. Diese Erlaubnis erhielten alle jungen Damen des Adels und es war immer sehr aufregend. Man musste vor der Königsfamilie eine Révérence machen und konnte dann wieder gehen. Es gab dann Abends, einen vom Haus organisierten Ball. Wenn man das erlebt war es sehr spannend doch als Mitglied der Königsfamilie war es langweilig, da wir uns immer all diese Mädchen angucken sollten und lächeln. Wenn es einen Männlichen Monarch gegeben hätte der den Thron erben würde, würde man auch gleichzeitig versuchen eine Frau zu finden.
,,Ja, ich bin auch schon aufgeregt. Die Familie Bournonville wird auch immer bekannter. Anscheinend sollen sie mehr als die Hälfte der Adelsfamilien eingeladen haben." riss Viktoria mich aus meinen Gedanken. ,,Wirklich?" fragte Claire aufgeregt.

Wir fuhren hinter drei anderen Kutschen die Auffahrt des hell erleuchteten Schlosses hinauf. Vor der großen Tür stiegen er meine Eltern aus und danach wir. Als wir hinein gingen war ich richtig beeindruckt. Die Eingangshalle war mit Kronleuchtern und Kerzen erhellt und es standen überall Blumen. Als wir den Ballsaal erreichten stieß meine Schwester einen kleinen Schrei aus, wonach Mutter sie streng anschaute und ihr etwas zu zischte.
„ Eure königliche Majestät Frédérique von Frankreich, Eure königliche Majestät Jaqueline Anne von Frankreich, Kronprinzessin Clara Emma von Frankreich, Prinzessin Victoria von Frankreich, Prinzessin Odette von Frankreich und Prinzessin Claire von Frankreich." rief ein Mann. Der ganze Saal drehte sich zu uns um und mach deine Referenz. Nachdem der Duc de Bournonville uns herzlich begrüßt hatte und wir ein Glas Wein in der Hand hatten, hielt ich erstmals Ausschau nach Julia. Ich konnte sie nicht sehen, sah aber die Dame die ich bei Monsieur Chalon gesehen hatte. Ich ging auf sie zu. Sie sprach gerade mit einem älteren Herren und als sie mich sah entschuldigte sie sich bei ihm und kam auf mich zu. ,,Eure Hoheit."sagte sie und machte eine Révérence. ,,Guten Abend." sagte ich freundlich. ,,Es tut mir leid, dass unsere Begegnung ein wenig stürmisch verlief, aber ich hatte mich in dem Moment nicht wirklich unter Kontrolle." ,,Ach schon gut. Ich war auch nicht gerade sehr ruhig, aber würden sie mir vielleicht sagen wer sie sind?" fragte ich. ,,Aber sicher, Eure Hoheit, verzeiht bitte, dass ich mich nicht gleich vorgestellt habe. Ich bin Cathérina du Larront , Tochter des Marquis du Larront." ,,Ist ihr Vater auch im Rat des Königs?" ,,Nein, er arbeitet für jemand anderes." Ich wurde ein wenig misstrauisch, denn eigentlich arbeiteten alle Adligen Herren für meinen Vater. Für wen arbeitete er? Fragte ich mich. ,,Für wen arbeitet er denn?" ,,Das kann ich euch leider nicht sagen." sagte sie und schaute zu Boden. ,,Sagen Sie es mir. Sie haben wohl vergessen, dass mit der Thronfolgerin reden."sagte ich in Herrischem Ton. ,,Ich kann nicht, Eure Hoheit." ,,Für..." ,,Clara, kommst du mal bitte?" sagte Mutter. Madame Larront machte eine Révérence und sagte ,,Eure Majestät." Das meine Mutter sie gar nicht beachtete, sah ihr gar nicht, ähnliche sah. Die beachtete immer alle Leute, sprach mit Ihnen und nahm immer gerne Geschenke oder Blumen an, weshalb sie auch so unglaublich beliebt war. Das sie Madame Larront nicht beachtete machte mich immer mehr misstrauisch. ,,Ja, Mutter ich komme." sagte ich und raunte Madame Larront zu ,,Wir werden uns noch sprechen." ,,Sehr wohl, Eure Hoheit." Flüsterte sie und machte eine Révérence.
,,Darf ich Ihnen meine Tochter Clara vorstellen?" fragte Mutter. ,,Aber gerne." Sagte eine unbekannte Frau. Sie trug ein geschmackloses Rotes Kleid mit irgendwelchen Silbernen Fäden. ,,Eure Hoheit, ich bin Madame de Bordeaux." ,,Guten Abend, Madame. Schön sie kennen zu lernen." Sagte ich in freundlichem Ton. ,,Clara, dies wird deine Anstandsdame sein. Ich hoffe ihr werdet euch gut verstehen." Mon dieu, die Frau sollte meine Anstandsdame werden? Sie hatte alte schrumplige Haut und sah ein wenig aus wie eine Hexe. ,,Sehr schön sie kennen zu lernen, aber ich glaube ich muss meiner Freundin kurz helfen, bitte entschuldigen Sie." Ich ließ Mutter und diese Madame Bordeaux verdattert stehen und lief zu Madame du Larront. ,,Helfen sie mir und tun sie so als wäre Ihnen schlecht." flüsterte ich ihr zu. ,,Wie bitte?" flüsterte sie zurück. ,,Tun sie es einfach." Sie sah mich noch einmal verwirrt an tat dann aber so als wäre ihr schlecht. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und wurde tatsächlich trotz der blassen Schminke etwas blass. ,,Komm lass uns auf den Balkon gehen." sagte ich fürsorglich und besorgt. ,,Gerne" ich lief mit ihr in die kühle, dunkle Nacht.
Als wir nicht mehr zu sehen waren fragte sie mich in boshaftem Ton ,,Was war das denn?" ,,Entschuldigen sie bitte, aber diese Dame mit dem komischen rot-silbernen Kleid soll meine Anstandsdame werde. Ich habe keine Ahnung woher Mutter sie kennt." ,,Oh nein, diese Frau ist wirklich schlimm. Sie war auch mal die Anstandsdame meiner Schwester. Sie trägt unmögliche Kleidung und sieht ein wenig aus wie eine Hexe, findet ihr nicht?" ,,Ja, das war auch schon mein Gedanke. Aber was soll ich nur machen?" ,,Lasst mich kurz nachdenken." Ich nickte und dachte selber nach. ,,Wir könnten dafür sorgen, dass Sie sich nicht wohlfühlt bei uns." schlug sie vor. ,,Nein ich denke das ist keine Idee, meine Mutter würde mir den Kopf abreißen. Die Repräsentation von unserer Familie ist das wichtigste, Zitat von Mutter." Es senkte sich ein schweigen über uns, beide in Gedanken versunken, als mir eine Idee kam. ,,Sind sie verheiratet?" Fragte ich plötzlich. Sie erschrak ein wenig, fing sich aber schnell. ,,Ja bin ich. Ist euch das nicht aufgefallen?" ,,Oh, entschuldigen Sie bitte. Ich hatte den Ring nicht gesehen." ,,Was ist denn eure Idee?" Fragte sie neugierig. ,,Nun, sie sind verheiratet, sehen besser aus, von besserem Verhalten kann man nicht reden" sagte ich frech ,,aber ich würde sie gerne als Anstandsdame nehmen." ,,Sie sind wirklich klug, Eure Hoheit. Mein Verhalten werde ich aber nicht ändern." sagte sie genauso frech. Wir lachten beide und ich sagte ,, Jetzt müssen wir nur noch Mutter überreden." Daraufhin nickte sie und wir begaben uns wieder in den Saal.

Hallo!!
Endlich ein neues Kapitel!
Ich habe wirklich lange dafür gebraucht. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse 😌❤️

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