- 2 - Gefühle der Stimme

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Am nächsten Tag, so hab ich es mir in den Kopf gesetzt finde ich ich dich. Gezielt will ich dich aus dem vielen hunderten von Schülern finden. Die Vorstellung dich wiederzusehen, deine Nähe zu spüren beängstigte mich leicht.

Doch zur meiner enttäuschung warst du nirgendwo zu finden, eine leere erfüllte mich, ich vermisste dich. jemand, etwas, was ich nicht kannte und verstand. Es sollte nicht möglich sein, doch trotzdem versank meine Welt in einen schmutzigen blaugrauen Filter. Wie öde, normal doch die Welt sein kann.

Ich kaute auf meinen schon recht verkürzten, aber noch angespitzen Bleistift wie ein Kauknochen herum und nahm mir die Geige zu Hand. Die Englischstunde leitete ein, so wie immer schenkte ich der Lehrerin keine beachtung. Nicht dass ich ihre Autorität nicht respektiere, jedoch bestanden die meisten Fächer aus stumpfen auswendiglernerei. Mündliche Noten basierten noch immer leicht auf prefferenzen der Lehrbeamten. Auch sie waren Menschen. Auch sie mochten oder hasste gewisse Personen weniger oder mehr. Vollkommen verständlich. Trotzdem weigerte ich mich diesen System vollkommen zu beugen. Mich aktiv am Unterricht teilzunehmen habe ich schon lange aufgegeben, einfach die sachen auswendig lernen und antworten auf vorgefertigte, simple Fragen. So funktioniere Schule, die Gesellschaft, unser Leben.
Es erinnert mich an ein Spiel, so einfach wirkte das Leben auf mich, machen wenn es verlangt ist und einfach reserviert bleiben bei unnötigen Dingen. Man muss seine Energie sparen und sorgfältig einsetzen. So jedenfalls habe ich als klein Kind die welt erfasst und aufgebaut. Andere denkweisen existieren bestimmt, doch interessieren sie mich nicht, denn mein Sonnensystem kreiste nur um mich, andere normalsterblichen standen nicht in meinem Interesse.

Als mein Blick die noch immer fallenden Schneeflocken verfolgt, sticht mir die Geige wieder ins Auge. Nochmals wollte ich sie anschauen, jede kleinigkeit an meinen Fingerspitzen mit so vielen Tastsinnen berühren. Wieso weiß ich nicht. Ich habe es einfach gemacht.

Die Lehrer interessierte es schon lange nicht was ich machte während der Schulzeit, solang ich ihnen kein Stress bereitete, ließ er mich so weiter "Leben".

Noch einer Weile war ich vollkommen in meinen Gedanken versunken. Ich stellte mir vor, wie das Unbekannte Mädchen leicht die Seiten streicht und liebliche Laute ihren entfläucht. Bevor die bloße Vorstellung mich jedoch komplett in den Schlaf riss spürte ich eine warme Handfläche auf meiner Schulter ruhen und eine Stimme, die darauf folgte. "Woher hast du die Geige?" Fragent schaute mich Jo an, mit hellen naiven Augen. Jo, gehört zu einer meiner einzigen in der Klasse, die ich als Freund bezeichnen könnte. Eigentlich war es recht zufällig; denn er unterscheidete sich in keinster weise von anderen Menschen. So hätte es wahrscheinlich jeder sein können.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 19, 2020 ⏰

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