Kapitel 9

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Während wir aufnehmen muss ich ungewollt wieder an Taddls Worte denken, die er in seinem highen Zustand gesagt hat. Ich wusste es nicht. Dass es ihn so stört. Dass ich nicht seinen Vorstellungen entspreche.

Auch wenn jede einzelne Narbe vermutlich wegen ihm entstanden ist, war es nicht seine Schuld. Es war meine, ich habe es mir selber angetan.

Somit ist es auch meine Schuld dass ich ihm nicht gefalle...

Aber warum. Warum hat er mir das nie gesagt? Okay viel dagegen machen kann ich nunmal nicht. Und er wollte mich bestimmt nicht verletzen. Aber es auf diese Weise zu erfahren, wie furchtbar er mich findet ist schlimm.

“Ardy!“ Marys Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Erschrocken schaue ich hoch. “Junge! Du hast deinen Einsatz verpasst!“ 'Oh mist ich muss ja auch Rappen'
Mary schaut genervt zu mir. “Okay Taddl noch mal vom Chorus aus bitte!“

Taddl beginnt wieder mit dem Refrain und dieses Mal passe ich auf. Kurz bevor ich dran bin schweben jedoch wieder diese furchtbaren Gedanken in meinen Kopf und ich habe plötzlich einen Kloß in meinem Hals. Als ich dran bin bekomme ich kein Wort raus und huste nur.

“Mann Ardy!“ Mary blitzt mich wütend an. “Was machst du denn?“

“Ja junge was machst du da?“ fragt jetzt auch T genervt. Sein wütender Gesichtsausdruck verletzt mich noch mehr und ohne dass ich es verhindern kann steigen Tränen in meine Augen.

Tränen aus Traurigkeit weil er solche Sachen gesagt hat. Weil er so schnell sauer wird. Weil sie mich für einen  Versager halten.

Tränen der Wut, weil ich so dumm bin, weil ich alles zerstöre, weil ich nichts auf die Reihe bekomme.

“Entschuldigt mich“ murmle ich mit zittriger Stimme und renne aus dem Studio. Ich verlasse das Studio und mache mich auf den Weg zu unserer Wohnung.

Doch mir wird bewusst dass ich da nicht hinmöchte. Ich will nicht zurück an den Ort an dem zu viel passiert ist. In dem Zustand in dem ich mich grade befinde.. ich weiß selbst dass es zu gefährlich wäre, für mich selber.

Also mache ich mich auf den Weg zu Izzi. Denn er hat mir so viel anvertraut. Mit ihm kann man reden. Und er braucht Hilfe und jemanden der ihm beisteht. Und ich brauche auch jemanden der mir jetzt beisteht.

Mit schnellen Schritten und Kaputze über das Gesicht gezogen laufe ich durch die Straßen bis ich schließlich an dem Hochhaus ankomme,in welchem Izzi wohnt. Ich klingle an seiner Tür, doch es macht keiner auf. Erst nachdem ich circa 20 mal sturm geklingelt habe öffnet ein abgemagerter traurig drein blickender Izzi die Tür...

Because I love youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt