I hate me, I hate you, I hate all.

Liebes Tagebuch..

02.06.:
Der Tag heute war eigentlich recht schön. Ich war schwimmen mit einer Freundin. Dort waren ein paar Freunde von ihr und manche von denen haben sich geritzt. Dadurch habe ich angefangen über mein Leben nachzudenken. Das hab ich aber versucht zu verdrängen, weil ich den Tag einfach genießen wollte ohne mir mal alles durch mein Denken zu ruinieren. Als der Abend allerdings immer näher kam, fing diese typische Angst vor ihm an. Ich wollte meinen Stiefvater nicht sehen. Ich wollte es einfach nicht. Doch was muss, das muss. Also ging es dann nach Hause. Er war natürlich am zocken, womit ich aber auch kein Problem hatte, da er mich so nicht gleich bemerkte. Als er mich dann aber doch bemerkte, fing das selbe wie immer an. Er kam rein, belästigte mich, sagte mir irgendwelche Sachen die er immer sagte und fasste mich natürlich auch an.. wie immer. Seit mindestens 5 Jahren ertrag ich dieses Leid. Es endet einfach nicht. Jedes Jahr geht es wieder von vorne los. Jahr auf Jahr.. immer und immer wieder. Ich weiß nicht mehr wie ich das machen soll. Und jetzt muss ich ihn auch noch 2 Wochen ertragen. Meine Mutter arbeiten, er zuhause. Ich will nicht mehr so denken. Ich will nicht mehr, dass ich keinen Sinn im Leben seh.. Er war die ganze Zeit grob. Es hat ihn null interessiert, dass ich ihn angeschrien hab. Dann ist er raus, ich bin ins Bad und hab mich eingesperrt. Musik angemacht, und dann hab ich mich auf den Boden gelegt. Einfach so. Ich hab einfach auf die Decke gestarrt. Komplett verloren. Dann bin ich wieder ins Zimmer nachdem ich mir die paar Tränen weggewischt hab. Nach einer Zeit hat er mich gerufen.. Ich bin hin.. Er hat wieder das typische geredet. So wiederlich. Ich bin wieder raus. Dann hatte ich das Gefühl er kommt wieder zu mir also hab ich mich zur Sicherheit nochmal im Bad eingesperrt. Und wieder kamen mir die Tränen. Ich hab gezittert.. Ich kann das nicht mehr. Dann lag da der Rasierer.. Ich hab ihn mir angeschaut.. Ich konnte nicht anders. Hab mir vorgestellt wie das wohl wäre.. ob es wirklich so erlösend ist.. aber ich hab's nicht getan. Dann bin ich 'schlafen' gegangen. Um mich davor zu schützen, dass er rein kommt. Doch wirklich geschlafen hab ich natürlich nicht. Ich hab Musik gehört.. Und nachgedacht. Es tut weh.. mein Herz.. Meine Mutter ist nie daheim.. immer nur arbeiten... sie reagiert auf nichts. Einmal hat sie ihn quasi erwischt, wie er mich angefasst hat.. Ich dachte jetzt ist es vielleicht vorbei.. jetzt fliegt er raus.. aber Nein. Erst hat sie ihn angeschrien.. wollte ihn zur Rede stellen, ich wollte nichts sagen. Ich lag einfach im Bett und hab geweint.. bin schwach geworden. Sie wollte anfangs, dass er seine Koffer packt und verschwindet.. Er hat alles abgestritten.. hat es geschafft, dass er bleiben kann.. Sie hat ihm geglaubt.. Er konnte bleiben.. das tat weh.. Sie tut so, als wäre das nie passiert.. als hätte sie es vergessen.. Ihr ist es egal. Also warum sollte ich nochmal versuchen es ihr zu erzählen? Es wird sowieso auf das selbe hinaus laufen.. Warum sollte ich es nochmal versuchen..? Nach diesem Tag konnt ich ihr eine Zeit lang nicht mehr in die Augen sehen.. Ich habe mich geschämt... Aber sie hat so getan, als wäre nie was gewesen...