Kapitel 6

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Beca's PoV

Ich war schließlich doch noch den ganzen Sonntag bei Chloe gewesen, einfach weil Jesse nicht aufzufinden gewesen war.
Ich war mir sehr sicher, dass er sauer war, und ich konnte es auch ein bisschen verstehen.
Aber er wusste auch, wie viel mir die Bellas bedeuteten.

Nachdem ich abends nach Hause zurück gegangen war, lag er einfach in seinem Bett und starrte an die Decke.
Er antwortete nicht auf meine Fragen, die ich ihm stelle, und er hatte mich auch nicht wie immer begrüßt.
Nun lag ich neben ihm und wusste nicht was ich tun sollte.

"Jesse, ist alles in Ordnung?
Es tut mir leid. Ich will nicht dass du sauer auf mich bist und -"

"Es ist alles okay. Es liegt nicht an dir" fiel er mir ins Wort.
"Ich hab ein bisschen überreagiert. Das tut mir leid.
Aber du warst das ganze Wochenende weg, ohne mich. Ich habe dich nicht gesehen, nur mal ganz kurz, und am Wochenende ist doch die einzige Zeit wo wir uns sehen.
Es hat mich wütend gemacht und das macht es immer noch ein bisschen.
Schön und gut, dass Chloe und du euch wieder prima versteht.
Aber ich bin auch noch hier!" sagte er mit angespannter Stimme.

Ich starrte ihn an.
Ich konnte es nicht glauben!
Es kam fast so rüber, als wäre er wütend weil ich mich wieder so gut mit Chloe verstand.
Einerseits okay... wenn er wüsste, dass ich auf sie stand, wäre es sowieso aus, aber... einfach so ?
Das war nichtmal ein Grund!
Er war doch derjenige, der die ganze Woche über arbeitete und keine Zeit hatte.
Wenn ich mir dann selber auch mal frei nahm, wurde ich dafür verklagt.

"Ist das dein Ernst?" fragte ich leicht aufgebracht.

Ich hatte nicht vorgehabt ihm das, mit der ganzen Arbeitssache, zu sagen, aber anscheinend ging es nicht anders.

"Du bist nie da und hast nie Zeit etwas zu machen. Der Sonntag ist der einzige Tag, wo du nicht arbeitest!
Tut mir leid, dass ich auch mal was für mich gemacht habe!
Ich verstehe dich nicht.
Du bist doch sowieso fast nie da, also was hat es für einen Unterschied gemacht, dass ich jetzt weg war?" warf ich ihm vor.

"Was soll ich denn sonst machen?
Ich muss die Arbeit machen, um genug Geld zu bekommen.
Es wächst nicht auf den Bäumen, Beca!"
Er schrie mich an.

In unserer ganzen Beziehung, hatte er mich noch nicht angeschrieben.

"Wer bezahlt denn die Miete? Wer bezahlt die ganzen Strom und Wasserrechnungen? Willst du das mal übernehmen?
Ich hab im Moment echt genug davon! Ich hab wichtigere Dinge, um die ich mich noch kümmern muss!
Vielleicht wäre es besser, wenn du gehst!
Dann würdest du nicht die ganze Zeit rumnörgeln und sonst was machen!
Geh!" rief er.

Ich sperrte die Augen auf.
Ich hatte lediglich gefragt, was mit ihm los war und jetzt schmiss er mich raus? Was sollte das ? Das war nicht der Jesse, den ich liebte.
Er war total lieb und tat nichtmal einer Fliege etwas zu leide.
Was war übers Wochenende passiert?
Wie konnte ein Mensch sich so ändern.

"Okay.." sagte ich langsam.
"Okay, wenn dass das ist was du willst.
Dann gehe ich jetzt."

Ich nahm eine Tasche und schob meine Anziehsachen hinein, die im Kleiderschrank lagen. Sie passten alle in eine Tasche, zum Glück.
Ich hatte die andere kleine Tasche, die ich mit gehabt hatte, bei Chloe stehen lassen.
Was aber jetzt nicht schlimm war, weil ich jetzt sowieso wieder zu ihr musste, um nach einer Unterkunft zu fragen.

Bevor ich die Tür nach draußen hinter mir schloss, drehte ich mich noch ein letztes Mal um.

"Sag bescheid wenn du dich wieder abgeregt hast, oder über dein Problem reden willst"
Dann schloss ich die Tür und atmete aus.
Das war schwer gewesen.
Ich hatte nicht gehen wollen, aber er hatte es nun mal so gewollt.

Bechloe SIE oder ER?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt