Erklärungen

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Du hattest das Gen zwar in dir, doch es war nicht... ausgereift genug. Es hat dir  nicht ermöglicht, dich in einen Wolf zu verwandeln. Als ich gekommen bin und durch die Reihen deines Klassenzimmers gewandert bin, war dies einer der Gründe, weshalb ich mich für dich entschieden habe. Bei dir wäre die Verwandlung nicht ganz so schmerzhaft, als wenn sie bei einem normalen Menschen... aktiviert werden würde. Die Knochen von Werwolf sind von Natur aus anders als die von einem Menschen. Nur leider, als wir geflohen sind, habe ich doch deine Freundin zu dir fliegen lassen, bin ich auch mit ihr in Kontakt geraten, so hat sie nun auch die Fähigkeit, in einen Wolf zu verwandeln.
Habe ich gesehen. Wo du weg warst, hat mir der Typ vom Militär so ein Sarcufut dings gezeigt. Dort wurde das Gehirn von meiner Freundin, direkt vor meinen Augen gelöscht! Sogesehen bist du ja dran schuld!
Ich wollte es ja nicht mit Absicht. Es ist Ausversehen passiert.
Danke.
Verzeih mir.
Werde es versuchen. Siehst du eigentlich was ich sehe?
Ja?
Dann siehst du mich ja duschen!
Tut mir leid. Daran lässt sich nichts ändern. Aber ich kann extra für dich ja wegschauen.
Oh, bitte tu das doch. Ich fühle mich unwohl dabei...
Mal sehen.
Schnell stand ich auf und ging an mich zu duschen.
Unter der Dusche stand ich nun, ließ das warme Wasser von oben auf mich hinabregnen.
Übrigens... Ich sehe es auch.. Wenn du es mir jemanden. Glps... Ich sage es nicht. Sonst.
Sie brach in einen Lachanfall aus und verschwand wieder. Ich vervollständigt den Satz automatisch.
Du bist so doof.
Ich weiß.
Ich schüttelte meinen Kopf und schaute hoch. Meine Haare waren verknotet. Ich machte mich dran und versuchte sie zu entknoten.
Als ich mit dem Duschen  fertig war, zog ich mir lockere Kleidung an und setzte mich unentschlossen auf das Bett. Jetzt, wo ich nichts zu tun hatte, holten mich die ganzen Geschehnisse ein. Die ganze Zeit, war ich in irgendeiner Weise beschäftigt gewesen. Mit Schlafen, Untersuchungen und sonstigem. Eine Träne rannte an meiner Wange herunter, ich wischte sie energisch weg. Ich darf nicht so ein Weichei sein. Was würden die anderen denken? Eine "geheime Waffe" welche aus so billigen Gründen anfängt zu heulen?
Das sind keine billigen Gründe.Ganz und gar nicht.
Aber ich darf keine Schwäche zeigen! Doch nicht vor all den anderen! Das wäre doch....
Du bist jetzt alleine, ich kann verstehen, dass du jetzt traurig bist. Du hast schließlich deine Eltern verloren. Die, die du geliebt hast. Deine Freundin, die sich jetzt nicht mehr an dich erinnern kann. Nur mich und die Leute hier unten.
Du schaffst es aber auch, mich noch trauriger zu machen, als ich es wirklich bin.
Oh, entschuldige, das wollte ich nicht!
Ich wischte meine Tränen ab und versuchte zu lächeln. Langsam stand ich auf und ging zum Spiegel. Die geröteten Augen starrten mich an, wie ich diese hasste. Hoffentlich kommt jetzt niemand herein.
Natürlich, als würde sich das Schicksal gegen mich stellen, klopfte es an der Tür. Ich ging hin und machte sie einen Spalt breit auf.
"Guten Tag, ich bin T72u. Sie können aber auch T nennen", hörte ih die bekannte Stimme. Jeder Roboter hat dieselbe Stimme, das wurde vom Gesetz so festgelegt.
"Wie ich sehe, haben sie geweint! Darf ich hereinkommen?"
"Ja. Ja. Aber das würdest du nicht versehen weshalb."
Faszinierend.
Was?
Ein Roboter! Zu meiner Zeit gab es so etwas noch nicht.
Echt? Ich könnte mir schlecht vorstellen, ohne so einen zu Wohnen. Fast jeder Haushalt hat heutzutage so einen.
Wieder fing ich an zu weinen, Haushalt, Familie. Ich habe keine mehr. Ich... Monster.
Du bist kein Monster!
"Nana. Kommen sie mal her.", sagte der Roboter und schob sich in den Raum. Ich schloss die Tür und setzte mich auf das Bett.
Der Roboter holte ein Taschentuch und hielt es mir hin.
"Sie werden es schaffen. Wirklich. Was auch immer das ist."
"Das... Das ist unmöglich zu schaffen!"
Nein ist es nicht. Und wenn, dann hast du noch mich. Ich werde dir helfen. Versprochen. Du kannst mir alles erzählen was dich bedrückt.
Danke.
"Nichts ist unmöglich. Sehen sie doch, die Menschen vor vielen Jahren, sagten nicht mal daran, jemals so schlaue Roboter wie mich zu bauen."
Dachten wir wirklich nicht.
"Und? Heute bin ich hier. Unmögliches wurde möglich gemacht.", fuhr der Roboter fort. Ich seufzte. "Danke, dass du versuchst mich zu trösten."
"Mache ich doch gerne.", sagte der Roboter.  "Legen Sie sich doch kurz hin. Ich schaue mal, ob ich einen kleinen Snack finden kann für sie. Ein bisschen Schokolade hilft oft."
Der Roboter stand auf und verließ den Raum
So einen hätte ich auch gerne gehabt...
Hattest du etwa keinen?
Zu meiner Zeit gab es so etwas nicht.
Kann ich mir nicht vorstellen.
Musst du auch nicht. Nur glauben.
Obwohl ich nicht wollte, musste ich grinsen.
Die Decke zeigte inzwischen einen klaren Nachthimmel. Ich legte  mich auf das Bett und starrte den Himmel an.
"Wäre es nicht schön,ein ganz normales Leben zu führen? Einfach... keine Legende, keine Geheimwaffe oder sonstiges zu sein?"
Das habe ich mir schon oft gewünscht.
"Warst deshalb nie traurig?"
Kurz nach diesem großen Kampf, war ich am Boden zerstört. Alle meine Freunde. Tot. Mein Mate... Tot.
Mate?
Kannst du mal aufhören dich mal redend mit mir zu unterhalten oder Gedanken. Das ist verwirrend.
Okay. Entschuldige bitte.
Ja. Sorry für meinen Kommentar. Also, ein Mate ist ein Seelenverwandter, den die aus dem ganzen Herzen liebst. Du willst ihn nicht mehr loslassen wollen. Die meisten, die ihren Mate gefunden haben, wollen sie nach dessen Tod auch selbst umbringen..
Und warum du nicht?
Ich war ja schon Tot. Oder, ja. Ich habe mich umbringen  lassen. In der Sekunde der Verzweifelung.
Du scheinst ja schon etwas durchgemacht zu haben.
Habe ich auch. Ich wünsche es auch niemand anderem.
Die Tür ging auf und der Roboter trat ein. "Ich habe eine Tafel Schokolade gefunden. Hier. Lassen sie es sich schmecken."
"Danke.", sagte ich und nahm die Schokolade. Nachdenklich brach ich ein Stück herunter.
Ist das die Pubertät? Ich Weine für eine Kurze Zeit, danach ist die Welt wieder in Ordnung? Gefühlsachterbahn? Ich zog die Decke hoch und die Zimmerbeleuchtung dimmte sich automatisch herunter.
Gute Nacht.
Nacht. Erhol dich.
Ich nickte leicht und schloss die Augen. Dieser Tag, so viel Neues. Werwölfe... sie sind doch nicht so schlimm. Mein Vater hasste sie. Warum eigentlich? Ich grübelte und grübelte. Würde das so in die Gesellschaft eingebürgert? Damit sie Werwölfe freiwillig ausliefern?
Langsam glitt ich ins Land der Träume.

Die Werwölfin IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt