hamburg, 2017

35 4 0
                                    

jackson stand auf, um heißes wasser aufzusetzen, während mason zum alten holzschrank ging und die weltkarte samt liste aus einer schublade kramte.
dylan, turiya und ich blieben sitzen um über die üblichen themen zu quatschen.
<ich habe gehört, dass die prüfungen in diesem jahr allgemein etwas schwieriger ausfallen werden als im letzten jahr.>
<bitte verschone mich mit diesem thema! ich möchte gar nicht erst darüber nachdenken, wie viel ich noch zu lernen habe.>
<kannst du dir vorstellen, -
<das wasser ist fertig!>, kündigte mason an. kurz darauf herrschte chaos: alle drängelten sich in der kleinen küche gegenseitig hin und her; kommunikation schien fremd zu sein.
<ich wollte gar keinen tee!>
<kann ich eine andere sorte haben?>
<wo ist denn der zucker?>

als endlich alle so weit zufrieden mit ihren getränken waren, setzten wir uns wieder in den sitzkreis. in der mitte auf dem holzboden lag die weltkarte, die schon einigermaßen mitgenommen aussah. turiya hielt die liste mit stadtnamen und einen kugelschreiber bereit. gestern hatten wir schon diverse orte eingekreist, die wir zusammen besuchen wollten. mit farbigen pinnnadeln hatten wir markiert, wer von uns welchen ort schon besucht hatte. da wir nicht ganz fertig geworden waren, setzten wir unser buntes kartenspektakel heute fort.

<war jemand von euch schon in der schweiz?>, fragte turiya neugierig.
<nein, nicht dass ich wüsste.>, antwortete ich. indem mir keiner widersprach, wurde meine annahme bestätigt.
<wollen wir dort hin?>, schlug dylan vor. begeistert sah er dabei jedoch nicht aus. nachvollziehbar, ich wollte auch nicht unbedingt in die schweiz.
<nicht unbedingt, oder?>, fragte ich die anderen.
<nee, lassen wir das..>, grinste mason.
offenbar war keiner von uns wirklich scharf auf die schweiz.
<hat denn jemand noch einen konkreten vorschlag, oder ein land, das er unbedingt besuchen möchte?>, fragte ich in die runde.
<ja! ich möchte nach australien!>, rief jackson sofort, als hätte ich das vorher noch nicht gewusst. eigentlich hatten wir uns darauf geeinigt, fürs erste in europa zu bleiben.
<jack, du weißt doch, dass wir erstmal in europa bleiben wollen.>, erklärte turiya. natürlich wusste er das, jedoch wollte er uns noch einmal darauf aufmerksam machen, dass seine reiseziele damit nicht erfüllt werden.
<wie wäre es mit polen?>, warf dylan ein. ein schönes land, warum also nicht? polen war das erste land, in das ich verreist war. bevor ich komplett in nostalgie versinken würde, antwortete ich:
<ja, da bin ich für. was sagt ihr?>
<also ich hab nichts dagegen.>, bestätigte jackson. er war auch schon in polen gewesen. dylan ebenfalls, nur turiya und mason noch nicht.
mason umkreiste polen auf der weltkarte mit unserem dicken roten edding. <stadtvorschläge?>, fragte er unmittelbar nachdem er den stift absetzte.
<gdynia!>, rief ich euphorisch,
<die hafenstadt liegt direkt an der ostsee und ist einfach wunderschön, das müsst ihr euch ansehen!>
meine freunde grinsten größtenteils über meine hysterie, während turiya meinen vorschlag auf die liste mit städten übertrug.
<wer von euch war eigentlich schon in polen?>, fragte jackson nun berechtigterweise.
dylan und ich hoben jeweils eine hand, woraufhin jackson entsprechend farbige pinnnadeln in die weltkarte pinnte.
<hat noch jemand vorschläge oder ein land besucht, das nicht markiert wurde?>, fragte mason uns. ich warf einen​ blick auf die karte und dachte nach.
<ich denke nicht. falls uns noch etwas einfällt, können wir es ja jeder zeit nachtragen>, entgegnete jackson. stimmt, da wir rund um die uhr zugriff auf das häuschen hatten, konnten wir jeder zeit rein. wir planten sogar, im sommer eine nacht dort zu verbringen. ob wir schlafen würden war eine andere sache.
ich nahm einen großen schluck von meinem mittlerweile nur noch lauwarmen tee und genoss den moment.



children of anarchyWhere stories live. Discover now