The office of Hell

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Clive sah sich in dem kargen Büro um, das gleichzeitig das Sprechzimmer der Oberärztin Veronica Thaw war, die nun breit lächelnd vor ihm saß. „Was wollen wir hier?” Sie ignorierte ihn und schlug eine dünne Pappakte auf. „...Dein Name ist Clive Dove, geboren als Clive Coth...ähm...du bist dreiundzwanzig Jahre alt.” Clive verdrehte die Augen und verschränkte die Arme. „Ach, wirklich? Nein, eigentlich bin ich vierundzwanzig Jahre alt, seit vorgestern. Aber das bemerkt hier ja leider keiner.” Sie hatte ihm nicht zugehört. „Bei dir wurde eine induzierte wahnhafte Störung, eine traumatische Psychose und eine schwere Form des politischen Grössenwahns festgestellt. Allerdings bist du nach dem IQ-Testes von überdurchschnittlicher Intelligenz.” Clive lachte kurz auf. Es klang kalt und freudlos. „Klingt nach einem bösen Genie par excellence.” Sie beachtete ihn nicht.
„...aber es konnte immer noch nicht festgestellt werden wo die traumatische Psychose herkommen könnte.” Clive schnaubte halb abfällig, halb ungläubig. „Machen sie sich über mich lustig? Ist das hier eine Show? Springt gleich ein Mann hinter dem Tisch hervor und schreit ‚versteckte Kamera‘? In dieser Akte dort vor ihnen steht meine gesamte Lebensgeschichte, und sie fragen sich warum...” Er wagte es nicht, den Satz zu beenden. „Wenn du es mir jetzt erzählen willst, fang ruhig an.” Clive musste schlucken. Er zog die Akte zu sich herüber und blätterte darin, bis er gefunden hatte was er suchte. Das Pressefoto des Brandes nach der Explosion. Er starrte es eine Weile nur an. Natürlich war es ihm bei seinen Recherchen bei der London Times oft begegnet, aber immer wieder hatte es den gleichen Einfluss auf ihn.
Dann hielt er es hoch und zeigte auf eines der brennenden Gebäude. „Hier...habe ich mit meinen leiblichen Eltern gewohnt als ich ein Kind war.” Sie lächelte. „Sehr schön...ja, und?” „Ja und? Es explodierte zusammen mit dem Labor für Polydimensionalforschung und meine Eltern kamen dabei um!” Er war aufgesprungen, seine Stimme hatte sich zu einem Schreien gesteigert. „Und ich stand davor als es passiert ist! Ich habe es gesehen. Alles. Alles. Können sie sich vorstellen...” sie unterbrach ihn. „Kannst du dir vorstellen wie sich all die Leute fühlen, die dank deiner Aktion starben oder alles verloren haben? Hm?”
Hass. Abgrundtiefer Hass auf diese Frau. Hass. Abgrundtiefer Hass auf sich selbst.
Daraufhin hatte Clive nichts mehr zu sagen, er verstummte und setzte sich, denn die Schuldgefühle hatten ihn wieder gepackt und ihn in dieses tiefe, schwarze Loch namens Gewissen geworfen. „Bitte.” Flüsterte er jetzt und vergrub das Gesicht in den zitternden Händen. „Bitte...wenn sie mir wirklich helfen wollen, dann reden Sie nicht davon. Wenigstens einen Tag nicht...” „Das kann ich leider nicht. Du musst dich deinen Taten stellen.” „Was tue ich denn gerade? Ich bin hier, ist das nicht schon Strafe genug?” Die blonde Frau sah ihn ausdruckslos an. „Wir versuchen hier alle nur, dir zu helfen. Wenn du keine Hilfe annimmst...” Clive starrte sie fassungslos an. „Aber...” „Genug jetzt, Clive.”
Die Frau drückte (noch immer lächelnd) einen Knopf auf ihrem Tisch und das Lämpchen der Gegensprechanlage glühte auf. „Mr Staple?”, fragte sie. Ein Piepen signalisierte ihr, das er zuhörte. „Ich denke sie können unsere beiden Gäste jetzt hineinlassen.” Clive konnte schwere Schritte auf dem Gang vernehmen, reflexartig stand er auf.
Die Klinke wurde heruntergedrückt, und zwei Männer betraten den Raum. Sie trugen braune Uniformen und waren beide mindestens einen Kopf grösser als Clive, welcher instinktiv zurückgewichen war und sich mit beiden Händen an der Tischkante festhielt. „Was wollen sie von mir?” fragte er ruhig. Ohne ein Wort zu sagen trat einer der beiden vor. Er hielt ihm fest den Mund zu, zerrte ihn zu Boden, ergriff ihn bei den Haaren und schlug seinen Kopf auf den kalten Steinboden, wo er ihn liegen ließ. Ein hoher, piepender Ton erschien in Clives Ohren. Er hatte kaum gespürt wie seine Stirn den Boden getroffen hatte, doch merkte er wie etwas warmes, klebriges ihm in die Haare über der rechten Schläfe lief und neben ihm auf den Fußboden tropfte. Weisse Flecken tanzten in seinem Blickfeld, die Decke über ihm verschwamm und die Welt schien ihm langsam in dem schwarzen Nebel zu entgleiten. „Hast du auch fest genug zugeschlagen?” hörte Clive den einen fragen während er langsam abdriftete. „Klar. Er sollte eigentlich...” der andere stieß ihn leicht mit dem Fuß an, aber Clive merkte es schon nicht mehr.

Wenn meine Seele einen Abgrund hat, bin ich schon tief gefallen Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ