Regulus Black

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"Guten Morgen!", sagte Remus, als er sah, dass ich wach war. Ich brummte irgendwas unverständliches zurück und schlurfte ins Bad. Erst als ich in der Dusche stand, realisierte ich: Ich war ein Animagus! Ich band mir schnell ein Handtuch um und rannte wieder ins Zimmer, ich wusste ja nicht, ob Remus noch da war. Richtig geraten. Er saß noch auf seinem Bett, fertig gemacht, und las sein Buch. "Ich hol mir nur schnell Klamotten!", erklärte ich. Als ich alles beisammen hatte, ging ich wieder ins Bad. Angezogen kam ich raus und setzte mich neben ihn. "Mh!", machte ich und streckte ihm die Krawatte hin. Er lachte. "Irgendwann musst Du das alleine können.", grinste Remus. Dann nahm er sie und rutschte an mich ran. "Nö, dann such ich mir einfach den nächsten hübschen Jungen, der mir das macht!", grinste ich zurück. "So leicht tauschst Du mich also aus?", fragte er gespielt verletzt. "Oh nein! Dich kann man nie austauschen, Remi Spatzi!", rief ich und versuchte ernst zu bleiben. Nach zwei Sekunden kam der Lachflash. Erst sah er mich geschockt an und dann stimmte er ein. Auch als uns Sirius und James abholten, lachten wir weiter. In der Halle starrten uns alle an, doch wir fingen einfach an zu essen. Remus und ich schauten uns an und... Ich prustete voll in mein Müsli. Da mussten wir noch lauter lachen und flohen aus der Halle. Wir hatten jetzt Kräuterkunde, ich in Gewächshaus 1, er in Gewächshaus 5. Erst als ich beinahe auf die Nase flog, konnten wir uns beruhigen. Diese Kräuterkundestunde war rein theoretisch... Auf Deutsch: einschläfernd. Nun ja, bis Lily rein platzte. "Entschuldigen Sie die Störung, Professor. Ich soll Ms. Mills zu Professor Dumbledore bringen.", brachte sie atemlos vor. "Ms. Mills! Sie sind für diese Stunde entschuldigt!", rief Madam Sprout. Ich nickte und folgte Lily. Draußen wartete auch Remus auf uns. Mit Severus. "Hi Remi. Hallo Severus.", begrüßte ich sie. Remus grinste kurz, doch dann trat eine traurige Miene auf sein Gesicht. Auch ich runzelte die Stirn und so machte wir uns auf den Weg zu Dumbledores Büro. Wir gaben eine seltsame Gruppe ab: Lily allen voran, dann Severus und Remus und ich bildete das Schlusslicht.  Nickend zeigte Professor Dumbledore auf Stühle "Zitronenbonbon?", bot er an. Freudestrahlend griff ich zu, die anderen lehnten ab. "Nun. Sie sind heute hier, weil Mr. Snape den Antrag gestellt hat, zusammen mit Mr. Lupin, ihr Lernpartner zu sein. Soweit wüsste ich nichts, was dagegen spricht, jedoch lassen mich die letzten Ereignisse zögern. Was denken Sie dazu?", fing er an mich gewandt an. Ich überlegte und ging zu Fawkes der auf seiner Stange saß. Nachdenklich beobachtete ich ihn. "Wieso?", fragte ich Severus ohne mich um zu drehen. "Unser Gespräch am See.", war seine schlichte Antwort. "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich denken soll. Trotzdem möchte ich es versuchen, aber unter zwei Bedingungen: 1. Remus bleibt weiterhin mein Lernpartner. Müsste ich mich zwischen euch entscheiden, wäre das für mich keine Frage. 2. Wenn ich Grund dazu habe, habe ich die Möglichkeit zu verlangen, dass diese Entscheidung zurück genommen wird.", sagte ich. "Alle einverstanden?", fragte Dumbledore. Ein Nicken von Sev und Lily, ein Brummen von mir. Nur Remus schwieg. Ich ging vorsichtig zu ihm und stellte mich hinter sein Stuhl. Sanft drückte ich seine Schultern und seufzend stimmte auch er zu.

Als wir das Büro verließen, nahm ich mir die Jungen zur Seite. "Können wir das so machen, dass Severus und ich uns dienstags treffen und Remus... Naja, bei uns ist das eh ohne Termin." Wieder stimmten beide zu und Severus ging in die Halle, da vor zehn Minuten das Mittag begonnen hatte. Wow, wir waren da drin zwei Stunden gewesen. "Gehen wir eine Runde spazieren?", fragte er vorsichtig. "Klar. Wieso nicht?", willigte ich ein. Wir liefen um den See. Eine Runde, Zwei Runden schweigend. Doch das Schweigen war nicht unangenehm. Es war guttuend einfach mal seinen Gedanken nach hängen zu können, aber trotzdem nicht allein zu sein. In der sechsten Runde blieb Remus plötzlich an einen Baum gelehnt stehen. Er winkte mich zu sich und ich stellte mich direkt vor ihn. Er nahm meine Hände und sah mir direkt in die Augen. Ein perfekter Zeitpunkt, um die unsterbliche Liebe zu gestehen., schoss mir durch den Kopf und ich erschrak über meine Gedanken. Ich meine, ich war gerade mal 11 Jahre alt! "Also Robs. Hör zu!", fing Remus mit ernster Stimme an zu reden. "Ich weiß nicht, über was ihr bei eurem Gespräch am See gesprochen habt, aber ich bitte dich, Sna... Severus gegenüber nicht zu viele Gefühle zu haben. Ich habe eigentlich wirklich nichts gegen ihn, aber ich vertraue ihm nicht und denke, er würde deine Gefühle schamlos ausnutzen. Falls ich mich grade zum Idioten gemacht habe, vergiss es einfach wieder. Aber: Sollte er dir auch nur ein Haar krümmen, ohne dass Du das willst, bring ich ihn um!" Da fiel mir etwas ein: "Erstens: Ich hab den Teil vergessen, keine Sorge. Zweitens: Ich würde ihn selber umbringen, ich schätze, sogar mit Dumbledores Erlaubnis. Drittens: Denkst Du so, weil er so eine Hingabe für die Dunklen Künste an den Tag legt oder weil er ein Slytherin ist?" Beschämt schaute er zu Boden. "Naja, weil... Ich bin... Ahh egal, wollen wir essen gehen? James bringt mich um, wenn ich nicht zum Quidditchspiel komme.", wechselte ich schlagartig das Thema. Remus sah mich neugierig an, doch ich ging einfach vor. Da er noch meine Hand hielt, was mir plötzlich peinlich bewusst wurde, zog ich ihn mit. "Da bist Du ja! Wir haben uns schon Sorgen gemacht!", empfing mich James. Stumm schlang ich irgendwas runter und dann gingen wir auch schon runter zum Feld. Wir zogen uns um und dann begann James mit seine Rede: "Hört zu Jungs..." - "Hey!", riefen Leonie und ich synchron. "Schon okay. Jungs und Mädels! Das sind nur Hufflepuffs! Die blasen wir weg! Denkt an unsere Taktik. Wenn es funktioniert, können wir um die 100 Punkte Vorsprung haben. Wir haben drei tolle Jäger. Einen Hüter, der alles hält. Zwei Treiber, die alles weg hammern. Und mich...", fuhr er fort. "Ein Sucher, der jeden Schnatz fängt!", lachte ich. Jedes Mal, wenn er etwas sagte, unterbrachen Sirius, Leonie oder ich ihn. Schließlich gab er es auf und wir stolzierten auf das Feld. "Und hier die Mannschaft von Potter! Black, Mills, Loke, Thompis und Swura. Genau wie Wood!", schrie der Komentator und ich suchte auf der Tribüne. Grinsend winkte ich Remus zu. Sev schenkte ich ein Lächeln und mein Blick blieb an Regulus hängen. "Du starrst meinen Bruder schon wieder an!", knurrte eine Stimme vor mir. "Halts Maul. Tu ich nicht!", sagte ich. "Natürlich! Ich seh es doch! Du starrst ihn an!", rief Sirius. Wütend machte ich ihm eine Szene: "Selbst wenn. Ist doch meine Sache! Ich misch mich auch nicht in deine Betthäschen ein!" Sogleich hörte man das Kommentar: "Oh nein. Streit im Gryffindor-Team!" Wir schwangen uns auf die Besen und schon war der Streit vergessen. Sirius und ich schlugen die Jäger immer wieder fast vom Besen. Ich sah den Sucher der Hufflepuffs auf eine Stelle zufliegen und haute ihm einen Klatscher an den Besen. Unsere Jäger leisteten ganze Arbeit: Es stand 50 - 0 für Gryffindor. Ich holte aus und mein Schlagholz traf jemanden versehentlich am Hinterkopf. Als der anfing, mich zu beleidigen, zog Sirius ihm eine rüber. Das gab zwei Strafschüsse für Hufflepuff, die sie verwandelten. 50 - 20 Gryffindor. Zwei Treffer für uns. 70 - 20 Gryffindor. Plötzlich schien das ganze Spiel wie eingefroren. Alle starrten zu den Suchern, die ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen führten. Beide hatten die Hand ausgestreckt, der Sucher der Hufflepuffs lag ein Stück weiter vorne. Irgendwoher kam ein Klatscher, ich zielte und schoss. Ein unnatürliches Knacken war laut zu hören, als der Klatscher sein Ziel traf. Die Hand des Suchers war gebrochen. James fing den Schnatz. 220 - 20. "Gryffindor hat gewonnen. Aufgrund eines gut gezielten Klatscher von Mills!", schrie der Kommentator. "Der Klatscher kam von Black auf sie zu, mit dem sie sich vorher gestritten hatte,...", ein weiteres Knacken ertönte, dann das Splittern von Holz und die kleine Hütte brach unter zwei schnell aufeinander folgenden Klatschern zusammen. Jubel und Lachen wurde laut und wir landeten. Alle rannten zu uns, also flog ich an die Seite, wo niemand war. Die Landung war schmerzlich, mein Knie war verdreht. Wahrscheinlich ein anderer Klatscher. "Du solltest das untersuchen lassen.", sagte eine raue Stimme. Erschrocken blickte ich auf. Regulus stand mir gegenüber. Ich nickte und setzte den Fuß vorsichtig auf. Ein Stöhnen entfuhr mir. Ich klammerte mich an das Holz hinter mir. Regulus kam zu mir und stützte mich. "Ich bring dich zu Madam Pomfrey.", erklärte er und hob mich hoch. Er lief schnell, ihm schien mein Gewicht nichts auszumachen. "Madam Pomfrey? Eine Quidditchverletzung!", rief er als wir da waren. Er legte mich vorsichtig auf ein Bett und holte sie. "Ich bins wieder.", grinste ich frech und sie holte ihren Zauberstab. Regulus setzte such neben mich. "Du hast echt klasse gespielt! Aber ich glaube, ich werde aus dem Team von Slytherin austreten.", fing er ein Gespräch an und als ich ihn verwirrt ansah, fing er an zu lachen. Er hatte ein schönes Lachen. Es war ähnlich wie Sirius, doch das Bellen fehlte. "Ich bin Sucher!", erklärte er und ich konnte in sein Lachen einstimmen. "Ihr könnt gehen!", rief Madam Pomfrey. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass sie mich schon geheilt hatte. "Hast du Lust, mit zu mir zu kommen?", fragte Regulus zaghaft. "In meinem Schlafsaal schlafen zwar noch zwei Jungs, aber...", ich unterbrach ihn: "Dann lass uns zu mir gehen. Es gibt fünf Betten, aber ich bin allein. Und ich weiß, wie man Jungs in den Schlafsaal kriegt.", grinste ich. Ich ließ keinen Widerspruch zu und zog ihn einfach mit. "Halte den Blick gesenkt und folge mir einfach.", sagte ich und die Fette Dame ließ uns rein. Drinnen war die Party in vollem Gange, doch ich griff Regulus' Hand und rannte mit ihm durch die Menge. Oben angekommen ließen wir uns erschöpft auf die Betten sinken. Ich verschloss die Tür und stellte einen Stuhl davor. Reg sah mich fragend an. "Die Rumtreiber wissen auch wie sie hier rein kommen.", erklärte ich und er nickte. Wir quatschten und vergaßen die Zeit. Um 3 nachts blickten wir erst wieder auf die Uhr. Auch die Musik unten verstummte langsam. "Ich werde jetzt gehen.", seufzte Regulus und entfernte den Stuhl. Er wollte seinen Zauberstab zücken, doch dann drehte er sich wieder um und kam auf mich zu. Direkt vor mir blieb er stehen. Er war einen Kopf größer und ich musste den Kopf in den Nacken legen. Verlegen fuhr er sich durch das Haar. "Robs, Du bist das schönste, liebste, frechste, gutmütigste, lustigste und bezaubernste Mädchen, das ich kenne. Du bist erst 11 Jahre alt, doch man vergisst das einfach, weil du schon so unglaublich reif und überlegt bist. Darum wollte ich dich fragen: Darf ich.. Darf ich dich küssen?", fragte er vorsichtig, als erwartete er eine gescheuert. Stattdessen stellte ich mich auf Zehenspitzen und küsste ihn kurz. "Regulus Black. Als ich dich in der Großen Halle sah, war ich fasziniert wegen deiner Ähnlichkeit zu Sirius. Doch trotzdem sah ich jeden Unterschied. Ich habe dich so oft wie möglich beobachtet und der heutige Abend war wunderschön. Du bist Sirius sehr ähnlich. Ich weiß, du kannst und willst das nicht hören. Ich habe auch die anderen Seiten an dir gefunden. Du bist lustig, lieb, offen. Du bist manchmal auch schüchtern und das ist echt süß. Du hast Angewohnheiten, über die man schmunzeln muss. Du bist nervig, aber immer positiv auf andere bedacht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du dir genau das errungen hast.", antwortete ich und küsste ihn etwas länger. Diesmal erwiderte er ihn und ich fühlte mich wohl. Regulus bot mir Halt und Schutz. Das taten Sirius und James auch, aber er hatte seine eigene Weise. "Ich muss wirklich rüber.", murmelte er leise.  "Treffen wir uns um zehn Uhr auf dem Astronomieturm?", fragte ich. "Es ist Samstag, die meisten schlafen um die Uhrzeit noch. Also ja, sehr gerne." Dann drehte er sich um und ging unbeobachtet zum Porträt. Ich ging zu den Rumtreibern, die natürlich noch wach waren. Sie saßen über der Karte des Rumtreibers gebeugt beieinander. Bei meinem Eintreten sahen sie finster hoch. Ein Blick zeigte mir, dass die Mädchenschlafsäle gezeigt waren. Sie hatten uns also den ganzen Abend lang beobachtet. Ich hatte keinerlei Privatsphäre mehr und diese Ansicht machte mich traurig und sauer, aber eher traurig. "Wie lange schon?", fragte ich. "Einige Stunden.", antwortete James. "Einige Stunden, die du mit den falschen Leuten verbracht hast.", fügte Sirius hinzu. "Ach ja?", fragte ich. "Oh ja. Ganz eindeutig.", rief Sirius aufgebracht. "Denke ich nicht.", antwortete ich ruhig, in dem Wissen, dass ich ihn provozierte. "Denkst du nicht! Ich weiß es besser, weil es mein Bruder ist! Er ist auf dem besten Weg ein Todesser zu werden! Er verehrt solche Leute! Er wird dir nur weh tun!", brüllte er. Jetzt wurde auch ich laut. "Regulus wird mir nur weh tun? Hast du einen Knall oder so? Er war der einzige, der, als alle auf das Feld gestürmt sind, zu mir gekommen ist. Der einzige, der bemerkt hat, dass ich mir das Knie verdreht und zerquetscht habe. Regulus hat mich in den Krankenflügel getragen. Regulus saß die ganze Zeit bei mir. Regulus hat mich von sich aus gefragt, ob ich mit zu ihm möchte. Ich habe ihm angeboten, mit zu mir zu kommen. Mit Regulus habe ich die letzten 9 Stunden verbracht. Wir haben gesprochen, gelacht. Den anderen, den liebe ich auch noch, aber er scheint nicht mehr als Freundschaft im Sinn zu haben. In Regulus habe ich mich verliebt und er erwidert es. Mit Regulus habe ich mich vor 5 Minuten geküsst. Und ihr? Ihr wurdet gefeiert, wurdet von den Mädchen angebetet. Ihr habt Party gemacht und euch einen Scheiß um mich gekümmert! Ich habe in den zwei Monaten auf Hogwarts so oft zurück gesteckt! Wenn du mit deinen Betthäschen deinen Spaß hattest, saß ich rum und habe gelernt. Wenn du Lily nach Dates gefragt hast oder auch irgendwo Spaß hattest, hab ich so oft nichts gesagt. Ich dachte immer nur daran, dass ihr euren Spaß habt. Ich habe mich stundenlang gelangweilt. Ich habe gelernt, obwohl ich alles kann. Ich habe zig-mal das selbe Buch gelesen. Immer war ich da und habe gewartet, dass ich wieder aktuell bin. Ich bin 11 Jahre alt und habe zwei Brüder, die mir zu Hause die meiste Aufmerksamkeit nehmen. Hier habe ich Freunde gefunden, euch, und habe mich gefreut. Zumindest dachte ich, dass wir Freunde sind. Aber ich lag falsch, denn als Freund guckt man auch auf die Kleinen. Ob sie Probleme haben, ob es ihnen gut geht. Ob sie mal etwas unternehmen möchten, ob sie mal Spaß haben möchten. Ist euch aufgefallen, dass ihr mich nie zum Vollmond mit genommen habt? Ich war immer im Bett und habe mir Sorgen gemacht. Aber sagt mir, wann macht ihr euch mal Sorgen um mich? All das frage ich mich. Wozu bin ich eines der beliebtesten Mädchen, wenn ich keine Freunde habe? Und dann kam Reg. Ich habe mich mit ihm wirklich gut verstanden, wir konnten über Probleme reden, über Freunde, Schule, Familie, alles! Ich war glücklich! Bis ich heraus gefunden habe, das meine angeblichen Freunde mich die ganze Zeit beobachtet haben!", schrie ich. Ich hatte es nicht gemerkt, aber mir waren die Tränen gekommen. Ich heulte also vor versammelter Mannschaft rum. Remus sah aus, als hätte man ihn verprügelt. James' Blick war weich geworden und man sah, dass er wusste, dass all das stimmte. Sirius blickte fassungslos und wollte aufstehen. "Ihr wisst nicht mal, wann der Zeitpunkt erreicht ist, an dem eine Person einfach mal in den Arm genommen werden will. Denn dieser wäre jetzt!", schrie ich und rannte raus. Ich sperrte meine Tür ab und dann ging ich ins Badezimmer.Ich ließ mir ein Bad einlaufen und machte mir gar nicht die Mühe, meine Tränen zu stoppen. Quälend schwer zog ich meine Klamotten aus und stieg in die Wanne. Ich weinte und weinte. Irgendwann kamen keine Tränen mehr. Ich trocknete mich ab und kam raus. In der Tür zum Zimmer blieb ich stehen. Remus saß am Fenster und blickte raus. Ich ging an meinen Kleiderschrank und zog einen Pyjama raus. Ich sah auf die Uhr, sechs Uhr morgens. Also doch schon Shirt und Hose. Dann legte ich mich auf mein Bett und fing an zu lesen. "Robs...", fing Remus an. Ich blätterte um und blinzelte heftig. Nicht wieder heulen!, schalt ich mich. Remus versuchte noch ein paar Mal zu reden, doch seltsamerweise musste ich immer dann umblättern. Um halb zehn zog ich mir Socken und Chucks an und lief zur Tür. Remus stand inzwischen davor und ich sah ihn fragend an. "Bist Du wirklich so böse auf mich?", fragte er verzweifelt. Ich nahm ihn in den Arm."Ich kann gar nicht sauer auf dich sein, aber ich dachte, Sirius und James haben dich geschickt um das zu lösen.", nuschelte ich in sein Shirt. "Mhm... das wollten sie auch, aber ich habe ihnen gesagt, dass sie das allein in die Hand nehmen müssen, um das wieder gerade zu biegen.", nuschelte er zurück. Sanft löste ich mich. "Ähm... Remus? Ich bin eigentlich jetzt mit Regulus verabredet. Lernen wir nachher?", erklärte ich frustriert. Auch er schaute leicht traurig, nickte und ließ mich vorbei. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange und machte mich auf den Weg zum Astronomieturm. Reg wartete schon an dem Gelände. "Hey.", begann ich und er drehte sich um. Dann sah er mich und kam auf mich zu. Er hob mein Kinn und küsste mich. Lang und leidenschaftlich. Dann nahm er mich in den Arm. "Wofür war das denn?", fragte ich leise. "Ich seh ihn nicht, aber Sirius ist seit einer geraumen Zeit hier.", flüsterte er zurück. "Wie hast Du geschlafen?", fragte er in normaler Lautstärke. "Gar nicht und Du?", fragte ich und brachte ein gequältes Lächeln zustande. "Ein wenig und ziemlich gut. Was ist passiert?", antwortete er und setzte mich. Er klopfte neben sich und ich rutschte nah an ihn ran. "Die Jungs wussten, dass du die ganze Zeit da warst. Sirius meint, du wärst ein falscher Umgang für mich. Und dann hab ich ihn angeschrieen und geweint und geweint.", erzählte ich kurz. Reg zog mich wieder in eine Umarmung und pflanzte mir einen Kuss auf den Scheitel. "Und wenn ich der falsche Umgang bin?", fragte er traurig. "Regulus Black. Ich bin ein Halbblut! Wenn du der falsche Umgang wärst, hättest du eine schwarze Schlange auf dem Arm und würdest mich nicht so wunderbar küssen, sondern eher vom Turm schubsen. Also erzähl keinen Mist!", blockte ich ab. "Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich hab Hunger.", stellte er grinsend fest. "Ich auch!", stimmte ich ihm zu und stand auf. Ich nahm seine Hand und versuchte ihn hoch zu ziehen. Er machte sich extra schwer. Dann zog Regulus einmal kräftig an seiner Hand und ich fiel halb auf ihn drauf. Grinsend strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich beugte mich runter und küsste ihn. Ich nutzte seine Abgelenktheit und zog ihn hoch. Triumphierend hob ich eine Faust in die Luft. Regulus zuckte mit den Schultern und hob mich über die Schultern. Ich trommelte mit Fäusten auf seinen Rücken, doch er lachte nur. "Regulus Black! Lass mich auf der Stelle runter! Runter! Mit den Füßen auf den Boden!", rief ich. "Madam Pomfrey hat gesagt, du sollst dein Knie schonen!", erklärte er. Lachend strampelte ich mit den Beinen und als wir unten waren, ließ er mich runter. Beleidigt zog ich von dannen. "Hey! Knie schonen! Bleib stehen!", lachte Reg hinter mir. Ich hob das Kinn und ging weiter. Als ich einen Blick zurück warf, lag Reg lachend am Boden. Ich grinste und versteckte mich hinter der nächsten Ecke. "Aguamenti!", rief ich, als er dort auftauchte. Gemeinsam lachten wir über seinen durchweichten Pullover. "Ich geh mir etwas anderes anziehen. Kommst Du mit?", fragte er schließlich. Ich nickte und wir liefen zum Slytherinraum, der in den Kerkern lag. "Soll ich warten?", fragte ich zögerlich. Reg winkte ab und sagte das Passwort. Als wir den Raum Hand in Hand betraten, starrten uns alle an. "Hey Black! Ich wollte die haben!", schrie jemand aus einer Ecke. Regulus zog mich einfach vorbei und ging noch eine Treppe runter. Im Schlafsaal sah es wirklich unordentlich aus. "Also, wenn du bei mir bist, musst Du aufräumen lernen!", grinste ich ihn an. "Zuhause ist es ordentlich. Hier ist niemand, der mir hinterher rennt.", erklärte er und zog sich um. "Hey Reg, Alter! Kommst du?", brüllte jemand von oben. Er zuckte entschuldigend mit den Schultern und wir stampften wieder hoch. Reg steuerte auf eine Traube Jungs zu und einen kannte ich sogar. "Hallo Severus." Er lächelte mich an. "Kommt ihr?", rief jemand von der Tür. Die Masse bewegte sich auf sie zu und gezwungenermaßen folgten wir ihr. "Sag mal, wer weiß sonst noch, dass ihr zusammen seit?", fragte mich ein freundlicher Junge. "Remus Lupin, James Potter und der andere Black. Ach jaah und der Pettigrew.", antwortete ich. Er nickte. "Ach übrigens: Ich bin Luke, ich teile mir den Schlafsaal mit Regulus.", stellte er sich vor. "Robin, oder kurz Robs. Du wirst mich jetzt wohl öfters sehen.", antwortete ich wiederum und schüttelte die angebotene Hand. Dann musste ich lachen. "Ich weiß nicht, was alle gegen euch haben. Die meisten von euch sind echt ok!", rief ich und sammelte Lacher. "Sag mal, Reg?", fragte ich. "Hm?" "Kann ich mich in der Großen Halle zu euch setzen? Wegen... Sirius.", fragte ich und er strahlte. "Klar doch.", antwortete er. Ich nahm seine Hand und wir betraten die Halle. Sofort richteten sich alle Blicke auf uns und Gemurmel erhob sich. Ich blickte Remus entschuldigend an. Er lächelte einfach, auch wenn es traurig aussah. Die anderen Rumtreiber ignorierte ich. Ich quetschte mich zwischen Severus und Reg. Wie jeden Morgen aß ich Müsli. "Wie kommt das? Du bist 11 und mit einem 14-jährigen zusammen.", fragte mich Luke. "Weiß nicht. Ist halt so. Wieso? Neidisch?", fragte ich. Alle im Umkreis von 5 Plätzen mussten grinsen. "Nein. Bitte nicht!", rief er erschrocken. "So schrecklich findest Du mich also?", fragte ich. Meine Tasse fiel durch die Vibration des Tisches um. "Hey Schlangen! Jetzt hab ich keinen Kaffee mehr! Ihr seid doch so fies wie alle sagen!", rief ich empört. "Uhh. Black! Ich glaube du hast keine Freundin mehr! Kann ich mich ja an sie ran machen!", rief so ein Idiot. "Ach ja? Wer bist denn du?", rief ich zurück. Er stand auf und verbeugte sich. "Rabastan Lestrange.", sagte er und ich zog eine Augenbraue hoch. Ich stand auf. "Gut. Hör mir mal zu, Mr. Möchtegern-Weiberheld...", ich gönnte den Slyths einen Lacher, "entweder reichst du mir jetzt deinen Kaffee oder ich sorge dafür, dass du nie wieder irgendeine Chance bei irgendeinem Mädchen haben wirst!" Er sah mich erschrocken an und reichte mir seine Tasse. "Ich wollte nur deinen Kaffee, aber danke!", lachte ich und ließ mich fallen. Wieder lachte der Tisch und wir ernteten seltsame Blicke. Okay, normalerweise war hier Funkstille und jetzt kann niemand mehr aufhören zu lachen. "Ich bin in einer halben Stunde mit Remus zum lernen verabredet.", wandte ich mich an Regulus. "Lupin?", fragte er. "Genau der.", antwortete ich. Er zuckte die Achseln. "Achso ok.", sagte er dazu. Das war alles. Man, war der cool drauf. Wir aßen und als ich Remus an der Tür mir zuwinken sah, drehte ich mich zu Regulus. "Bis später!", ein Kuss, "Um 13 Uhr bei mir?", ein Kuss. "Okay, bis dann.", meinte er und ich ging zu Remus. "Bibliothek?", fragte ich. Er nickte und stillschweigend liefen wir. Wir setzten uns an unseren Stammplatz. "Du hast gesagt, Du kannst das alles?", fragte er mich. "Größtenteils. Aber ich habe nichts dagegen, mehr zu lernen. Außerdem verbringe ich gerne Zeit mit dir.", antwortete ich schulterzuckend. Remus schien mit sich zu ringen. "Was ist?", fragte ich sanft. "Es geht um das was du noch gesagt hast: Ist euch aufgefallen, dass ihr mich an Vollmond nie mitnehmt?" Ich wurde rot. "Ähm... Das war, weil... Mir ist aufgefallen, dass ihr an Vollmond immer verschwindet.", log ich. "Achso ok. Sag mal, bist du jetzt mit Regulus zusammen?", fragte er erleichtert. "Ja, ich glaube schon. Aber eins kann ich dir sagen: Du wirst dadurch nicht nach hinten geschoben! Sobald das mit Sirius und James, die ich übrigens voll vermisse, wieder geht, werde ich auch mit ihnen Zeit verbringen. Ich hasse Leute, die wegen einer Beziehung alle anderen weg schieben.", erklärte ich. "Gut, das freut mich. Wirst du immer bei den Slytherins sitzen?", fragte er weiter. "Nein! Also, sie sind netter als gedacht, aber nein! Ich werde trotzdem öfters an meinem Tisch sitzen, mal mit, mal ohne Regulus. Sobald... Sirius und James.", erklärte ich ihm geduldig. Er nickte. "Ich... Bist du dir sicher, dass er dich und Du ihn liebst?", fragte er weiter nach. Ich nickte einfach, denn ich konnte darüber nicht reden. "Wieso habt ihr auf der Karte des Rumtreibers nach mir gesucht?", fragte ich zurück. "Wir haben dich vermisst.", erklärte er kurz angebunden. "Remus? Antworte ganz ehrlich: Verurteilst du mich, weil ich mit Regulus zusammen bin?", hakte ich niedergeschlagen nach. Er ließ sich Zeit um seine Worte zu wählen. "Sagen irgendwann es so: ich kenne ihn nicht. Ich werde dir auf diese Frage eine Antwort geben, wenn ich Regulus kennen gelernt habe. Wie wäre es, wenn du uns morgen einander vorstellst?", schlug er vor und ich stimmte kurz zu. 12:30 Uhr. "Lernen wir heute noch? Oder doch lieber wann anders?", fragte ich und wir einigten uns auf einen anderen spontanen Termin. "Gehen wir zusammen in den Gemeinschaftsraum?", bot ich an. Reg lehnte an der Wand neben der Fetten Dame und grinste als wir kamen. Remus murmelte das Passwort. Im Schlafsaal schmiss ich mich aufs Bett und schloss sie Augen. Ich merkte, wie Reg sich neben mich legte und kuschelte mich an ihn ran. So lagen wir die meiste Zeit da. "Regulus? Hast Du Lust in den Weihnachtsferien zu mir zu kommen?", fragte ich nach einer Weile. "Mh... Wird Lupin auch da sein?", fragte er zurück. "Keine Ahnung.", seufzte ich. "So oder so: sehr gerne!" Er stützte sich auf die Ellbogen und beugte sich über mich. Er küsste mein Kinn, meine Wangen, meine Augen, meine Stirn. Mein Ohrläppchen, mein Hals. Meine Lippen. Vorsichtig bat er mit der Zungenspitze um Einlass, den ich ihm bereitwillig anbot. Unsere Zungen spielten verliebt miteinander. Ich knabberte vorsichtig an seine und ihm entfuhr ein leises Stöhnen. Ich grinste in den Kuss hinein und vergrub meine Hände in seinen Haaren. Dann wurden wir wieder zärtlich. Plötzlich knallte die Tür auf und Sirius stand drinnen. Hinter ihm war James, der offensichtlich Mühe hatte, Sirius zu bändigen. "Was?", zischte ich sie an. "Ähm... Ach weißt du, wir sollten später wieder kommen!", keuchte James und zog Sirius weg. Die Tür fiel hinter ihnen zu und Regulus sah mich fragend an. Ich zuckte die Schultern und setzte mich an die Wand. Reg sprang sofort darauf an und ein weiterer inniger Kuss entstand. Wieder knallte die Tür auf, James lag, seine Rippen umklammernd, auf dem Boden und Sirius stürmte auf Regulus zu. Der ließ die Prügelparade schweigend über sich ergehen und ich rannte zu James. Ich half ihm ins Sitzen. "Wie geht es dir?", fragte ich besorgt. "Ich denke, 2 gebrochene Rippen und eine Prellung.", stöhnte er. "Macht dir das nix aus, dass Sirius deinen Freund grade zusammen faltet?", fügte er hinzu. "Erstens sind sie Brüder, die regeln das schon. Zweitens bist du Grad wichtiger. Also komm, du musst in den Krankenflügel." Ich brachte ihn hin und er bestand drauf, dass ich nach Regulus sah. Im Schlafsaal fand ich nur einen geknickten Sirius. Ich rannte in die Kerker. Davor stand Luke. "Hey Luke. Lässt Du mich rein?", keuchte ich. Er trat zur Seite und offenbarte den Eingang. Ich rannte durch den Raum und in den Schlafsaal. Dort war er. "Reg! Wie geht es dir?" Ich setzte mich an seine Seite. "Es geht... aua... schon!" Ich holte meinen Zauberstab raus und tippte auf sein blaues Auge. Es verschwand sofort. Die paar Schnittwunden heilte ich und sein gebrochenen Arm schiente ich. "Da hat Sirius zugeschlagen... Was hast Du ausgeteilt?", stellte ich fest. Er schüttelte den Kopf. "Nichts? Wieso nicht?", rief ich entsetzt. "Ich weiß, Sirius hat Recht und außerdem ist das so besser.", antwortete er. "Dank der Hilfe meiner Zaubermaus geht es fast wieder!", lachte er und winkte mich zu sich. Ich legte mich auf ihn, den Kopf auf seiner Brust. Es dämmerte und Luke kam rein. "Ich geh dann mal!", rief ich. Ich küsste Regulus und hörte wie Luke Kotzgeräusche machte. Grinsend lief ich in meinen Schlafsaal und schnappte mir Feder und Pergament. Dann schrieb ich vier Briefe: an Dad:

Dad,

sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe.. Ich werde in den Weihnachtsferien kommen und habe eine Frage: Kann ich meinen festen Freund einladen?

LU, Robs

an Remus:

Bitte! Verlass mich nicht! Ich möchte, dass wir so bleiben, wie vor der Sache mit Regulus. Du bist mir so wichtig, ich möchte dich nicht verlieren! 

Den selben Brief schrieb ich für Sirius und James. Dann ging ich zur Eulerei. Dort traf ich Lily. "Oh hallo Robin.", grüßte sie. Ich nickte und band meine Briefe an vier Eulen. "Hör mal, Robs. Können wir reden?", fragte sie zögerlich. "In einer Stunde, mein Schlafsaal.", grummelte ich und lief zum Abendessen. Weder Reg noch die Rumtreiber waren da, also saß ich am Gryffindortisch. Öfters kam jemand rüber und wünschte mir Viel Glück mit Black. Diese Tatsache hatte sich in wenigen Stunden im Schloss ausgebreitet und nun waren wir das Traumpaar der Schule. Nach dem Abendessen las ich mein Buch und wartete auf Lily. Ein Klopfen ließ mich auffahren. Lily kam rein und legte sich auf eines der Betten. "Also: Ich bin auf keinem James-Potter-ist-ein-arrogantes-Arschloch-und-hat-an-allem-Schuld-Trip und ich wusste einfach nicht, wie ich reagieren soll. Ich wollte mich entschuldigen und dir sagen, dass ich bitte nichts mit Severus Snape zutun haben möchte.", fing sie an und erzählte mir von der Szene am See. Ich tröstete sie und wir freundeten uns fast schon an. Dann schlief ich mit dem Gedanken, wie kompliziert diese scheiß Liebe ist, ein.

Morgens quälte ich mich aus dem Bett und ging zum Frühstück in die Halle. Ich saß entfernt von den Rumtreibern. Da es gestern noch sehr spät geworden ist, konnte ich die Augen kaum offen halten. Die Blicke der Jungs schossen sofort zu mir, als sie den Brief gelesen haben. Sie sahen meinen Zustand und ließen mich in Ruhe. In verzog mich den ganzen Tag in den Schlafsaal. Ich erledigte die Hausaufgaben und den Rest schlief ich. Doch dann kam der Montag,

an dem ich den Rumtreibern gegenüber treten musste...

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