Die nächsten Momente liefen im Schnelldurchlauf ab, fast wie in einem Traum, den man später nicht richtig wiedergeben kann. Mich packte nur noch ein solches Adrenalin, das mich noch skrupelloser kämpfen lies als bei den Übungseinheiten. Einem nach den Anderen schlug ich meinen Stab um die Ohren, rahmte ihnen diesen in die Brust um ihnen deutlich zu machen, dass sie tot waren. Ich musste schnell sein und keine Sekunde unachtsam werden. Jeder Moment bestimmte hierbei den Nächsten.

Immer behielt ich meine Gegner im Blick, auch wenn es immer mehr wurden und sich der Leichenberg häufte. Als ich für einen Augenblick schwach wurde, hängte ich sie ab indem ich mich hinter einem Hindernis versteckte und mich wieder an ein angebliches Nachtwesen ran tastete und durch einen Tritt überwältigte und die Weiteren mir einen weiteren Vorsprung baten durch den Überraschungseffekt. Weiter kämpfte ich mit Stabhieben und schließlich Pflock Angriffen, die mitten in die Brust gehen würden. Erst als ich den letzten Gegner ins Jenseits schickte und es auf einmal still wurde, sackte ich voller Erschöpfung in mich zusammen, nicht mehr im Stande auf eigenen Beinen zu stehen. Ich schnappte nach Luft und betrachtete die Körper um mich herum, während das Licht sich erhellte und die virtuelle Simulation sich vor meinen Augen auflöste. Vor mir lagen auf einmal große Männer in Uniformen, die sich langsam aufrichteten und sich gegenseitig hochhalfen.

,,Herzlichen Glückwunsch, Lacey Malone. Das war eine exzellente Darbietung und auch Ihr Fahrschein Richtung Nightfighter Leben'', rief der Prüfer mir grinsend zu als er wieder in die Halle getreten war.

Zu Hause hatten meine Eltern mich gespannt erwartet. Als ich zur Tür rein trat, standen sie schon in der Küche und sahen mich mit weitaufgerissenen Augen an.

,,Und?'' Mein Vater löste seine Krawatte, die ihm wahrscheinlich das Gefühl gab keine Luft mehr zu bekommen. ,,Jetzt spann uns schon nicht auf die große Folter, Lacey!''

,,Mom, Dad, holt eure schönsten Klamotten raus, es gibt was zu feiern'', offenbarte ich ihnen mit einem schellmischen Grinsen.

Sie waren sichtlich aus dem Häuschen, denn sie jubelten und liefen auf mich zu um mich in die Arme zu reißen und mit Umarmungen beinahe umzubringen.

Das war der erste Teil, der den Rest meines Lebens besiegelte. Den Rest als Nightfighter zu verbringen oder eher gesagt den Rest als Nightfighter zu kämpfen. Meine Eltern waren wirklich stolz auf mich, dass ich das so ernst nahm. Ich hatte mich aber einfach meinem Schicksal gegeben. Dagegen anzukämpfen brachte nichts. Das wäre Plan B. Und Plan B wäre die Flucht oder der Tod.

Die restliche Nacht versuchte ich mir meine Nachdenklichkeit nicht anmerken zu lassen als ich mit meinen Eltern meine bestandene Prüfung feierte. Denn trotz meiner voll erreichten Punktzahl, fühlte ich mich alles andere als bereit diesen Weg zu beschreiten.

So war es mir wirklich nicht recht, dass die Zeit so schnell umging und die Zeremonie bevorstand.

Die Feier fand in der Zentrale im Festsaal statt. Es standen Stuhlreihen Richtung Podest, es sah aus wie in einer Kirchkapelle. Bald würde ich da vorne stehen und zur Nightfighterin und zum Sybler ernannt werden. Alle würden mich ansehen, wie ich den letzten Schritt in Richtung neues Leben machte.

,,Hey, Lacey.''

Jemand fasste meinen Arm an und riss mich aus meinen Gedanken. Zu meinem Erstaunen war es Oliver gewesen.

,,Oli!'', rief ich und umarmte ihn fest. ,,Ich bin so froh dich hier zu sehen!''

Ich ließ von ihm ab und sah ihn mit einem Grinsen an.

,,Eure Nightfighter Zeremonie verpasse ich doch nicht.''

Ein Lächeln schlich sich auf seine Züge. Oliver war schon immer ein sehr guter Freund von Jay und mir gewesen. Wir kannten uns schon seit unseren Kindertagen. Zusammen hatten wir schon einige Abenteuer erlebt, natürlich aber nur als Sterbliche, denn wir würden mal alle Nightfighter werden. Oliver ist aber der jüngste von unserer Gruppe, was heißt, dass seine Zeremonie noch bevorsteht. Um genau zu sein hat er noch ein Zeitfenster von fast zwei Monaten. Irgendwo machte es mich schon etwas traurig und neidisch, dass er es noch schaffte seinen Abschluss zu machen. Aber dafür konnte er natürlich nichts.

The Nightfightersजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें