The secret fades

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Williams Kopf dröhnte, als er aufwachte und blind in die Dunkelheit sah.
Wie spät war es bloss?
Seine Hand wanderte zum Nachttisch und tastete nach der Brille, die er sogleich fand.
Schnell setzte er diese auf die Nase und drehte sich mit dem Körper um, in der Hoffnung Ai neben sich zu entdecken.
Doch als er mit der Hand nachtastete, konnte er ihren Körper nicht spüren.
Mit einem Ruck setzte er sich auf und sah sich um. Seine Stirne legte sich in Falten, als er das Bett verliess.
„Ist sie schon so früh aufgestanden?" fragte er sich und öffnete die Schlafzimmertüre, betrat den Wohnbereich und knipste die Lichter an. Das helle Licht blendete ihn, aber er gewöhnte sich schnell daran.
„Ai?!" rief er und betrat das Wohnzimmer, doch er konnte ihre Anwesenheit nicht spüren. Nicht einmal Geschirr, das darauf hinweisen könnte, dass sie schon gefrühstückt hätte, konnte er entdecken.
Seine Schritte führten zum Esstisch, wo er glücklicherweise eine Nachricht fand mit ihrer eindeutigen Handschrift.  

  Guten Morgen William


Ich bin heute etwas früher aufgestanden um einigen dringenden
Arbeiten nachzugehen. Mach dir also
Keine Sorgen.


Deine über alles geliebte Freundin
Ai  

 William las ihre niedergeschriebenen Worte mehrmals durch, als ob er sich verlesen hätte. Doch dem war so nicht.
„Ai...also Wirklich! Das gibt es doch nicht!" zischte er und warf den Zettel hin. Schon gestern Abend war das Mädchen vollkommen verstört eingeschlafen. Er wusste nicht wann sie heimgekommen war, aber als er von der Dusche zurückkahm, lag sie in seinem Bett und war eingeschlafen.
Doch ihr Gesichtsausdruck war alles andere als friedlich gewesen.
Im Gegenteil, ihre Wangen waren feucht, so als ob sich geweint hätte. Und wahrscheinlich hatte sie das auch.
Kurz stützt er seinen Kopf ab und seufzte.
Was war denn los?
Irgendetwas musste vorgefallen sein. Irgendetwas war faul an der ganzen Sache.
„Ich muss sie finden und zur Rede stellen!"
Mit diesem Gedanke stand William auf und ging ins Schlafzimmer zurück um sich so schnell wie möglich umzuziehen.

„Guten Morgen, meine Liebe...du bist pünktlich" lächelte Alice und sah auf die Uhr. „Ich weiss noch, ganz am Anfang, hat sich das ganze hier herumerzählt. Ein Neuankömmling, unpünktlich, unordentlich und schüchtern...hmm, wie viele Male hat William dich wohl über die Knie gelegt, damit du Vernunft wahrst? 8 mal...10 mal..."
Sie lachte leise und stand auf um das Mädchen langsam zu umkreisen.
Ais Hände ballten sich zu Fäusten, aber sie hielt den Mund. Stand einfach nur da, in ihrer strengen Uniform und liess die Worte über sich ergehen.
„Endlich habe ich dich da, wo ich dich schon seit deiner Ankunft haben wollte...nämlich unter meiner Kontrolle. Andererseits, ich bin wirklich positiv überrascht, als du gestern meinem Angebot nachgekommen bist und eingewilligt hast. "
Sie hielt vor ihr inne und verschränkte die Arme.
„Unter meiner Leitung, wirst du ein paar Aufträge erfüllen. Ich habe auch schon einige vorbereitet. Als erstes wirst du die Bücher in der Bibliothek ordnen gehen, die Lernenden sind zu unfähig die Manuskripte an den rechten Platz zu stellen. Als zweites, wirst du die neuen Todesdaten überprüfen und sie an den zugewiesenen Shinigami in den Arbeitsräumen verteilen. Nachdem du diese zwei Aufträge erfüllt hast, darfst du dich wieder bei mir melden."
Sie beugte sich etwas zu ihr herb.
„Vergiss nicht, dass ich meine Augen stets überall habe. Falls ich sehen sollte, dass du dich Mr. Spears während der Arbeitszeit näherst, wird das Konsequenzen haben" zischte sie mit Nachdruck in der Stimme.
Ai hob den Kopf und ihr Mund öffnete sich um etwas zu sagen, aber sie konnte nicht. Sie wollte nichts riskieren.
Ausserdem...was wollte sie schon sagen?
Es nütze eh alles nichts.
Sie senkte den Blick. Wenn es nur diese Aufträge waren, dann ging es ja noch.
Aber ihr war so kalt. So unendlich kalt...äusserlich...innerlich...
Es war merkwürdig anders nicht an seiner Seite durch die Korridore zu gehen, seine Stimme zu hören, seinen Tadel...einfach seine Nähe zu fühlen.
Heute Morgen noch hatte sie in seinen Armen geschlafen, hatte seinen warmen Körper gespürt, seinen Herzschlag gehört und seinen Griff gefühlt...so stark, dass sie sich kaum lösen konnte.
Das allererste Mal war sie aufgestanden, ohne ihn, hatte sich fertig gemacht, während er noch friedlich schlief...und zum Abschied, hatte sie ihm einen Kuss auf die Stirne gegeben.
„Ai Nakamura, hast du verstanden was ich gesagt habe?"
Das weisshaarige Mädchen erschrak sich, als sie Alice Stimme nah an ihrem rechten Ohr hörte.
„J...Jawohl" hauchte sie, drehte sich um und verliess das Büro.
Alice stand da, hatte die Arme verschränkt und grinste hinterhältig.
„Bis morgen dürfte sie beschäftigt sein...da kann ich mich ruhig anderen Dingen widmen."

Grell liess schreiend den Bleistift in die Luft fliegen, als William die Türe zum Arbeitszimmer aufriss.
„Wo ist Ai?!" rief er wütend und seine Augen glühten.
Eric sah seinen Chef mit grossen Augen an. „Hey, man, bleiben Sie locker, es ist gerademal 07:00 Uhr und sie müsste sich hier irgendwo befinden" sprach er, doch William war alles andere als ruhig.
Energisch blickte er umher.
Hier war sie jedoch auch nicht.
„Hat sie denn keine Nachricht hinterlassen?" fragte Kaori besorgt und sah ihren Vorgesetzten an.
„Nein...das heisst...doch, aber da schrieb sie, sie sei bei der Arbeit, doch wie ich sehen, ist sie das nicht."
Er betrat den Raum und schnaubte.
„Seit einer halben Stunde schon suche ich sie, ich war in der Personalabteilung, bei der Verwaltung, sogar in der Brillenabteilung habe ich sie gesucht, obwohl ich nicht wüsste was sie dort verloren hätte."
Alan schüttelte den Kopf. „Sie müssen Ruhe bewahren, Mr. Spears. Sie machen sich doch immer zu grosse Sorgen um sie..."
Bevor er seinen Satz jedoch richtig zu Ende sprechen konnte, hatte sich Ronald erhoben.
„Worauf warten wir dann noch? Suchen wir sie alle zusammen!"

Mit geweiteten Augen blickte Ai nach oben. Die Regale der Bibliothek waren allesamt ziemlich hoch.
„Wie soll ich das an einem Tag alles schaffen? Bisher war es doch William, der sich eine Zeit lang um die Bibliothek gekümmert und auch die Bücher geordnet hat. Ich stand nur daneben und hatte ihm zugesehen."
Sie Schritt zum ersten Regal. Die Bücher waren alle unterschiedlich dick und nach Name geordnet.
„Dass die meisten die Bücher nicht an den rechten Platz stellen können..."
Sie schüttelte den Kopf. „Das gibt doch nur noch mehr Arbeit. Und woher soll ich wissen welches Buch..."
Sie hielt auf einmal inne.
William konnte, ohne sich gross zu bemühen, jedes falsch geordnete Buch wieder an den rechten Platz stellen...während er mit ihr geredet hatte.
„Wie zum Teufel..."
Sie runzelte die Stirne und ihr Blick streifte über das Regal, bis plötzlich überrascht blinzelte.
„Aber klar doch...William hat es mir doch beigebracht..."  
„Shinigami besitzen viel ausgeprägtere Sinnen...unsere Augen sehen Dinge die für Menschen unsichtbar sind..." 
Kaum erschien ihr diese Erinnerung, spürte sie, wie eine neutrale Energie durch ihre Adern jagte und ihre Iriden hellgrün aufleuchteten.
Die Initialen der falsch geordneten Bücher strahlten ein schwaches Licht aus und sie lächelte angesichts der Lösung auf das Rätsel.
„Jetzt verstehe ich wie William in minutenschnelle die Bücher ordnen konnte" dachte sie und sprang nach oben.

„Verdammt Ai, wo bist du?" dachte William, während er die Pausenräume durchsuchte.
Doch auch hier hatte er keinen Erfolg.
„Ich möchte sie endlich zur Rede stellen, ich will wissen, warum sie gestern so merkwürdig war...warum sie weinend eingeschlafen war..."
Er konnte sich nicht daran erinnern ihr weh getan zu haben. Nein, es musste etwas anderes gewesen sein, doch wenn er nur wüsste, was es sein könnte.
Ausserdem hatte er ja auch keine Gelegenheit gehabt mit ihr zu reden...heute Morgen verschwand sie spurlos und hinterliess einen Zettel mit einer leblosen Nachricht, die einer verwelkten Blume nachkam.
„Das wird auf jeden Fall ein Nachspiel haben.

„Ich habe gar nicht gewusst, dass das so einfach ist" dachte Ai, als sie am letzen Regal ankam.
„Wenn ich noch meine Schnelligkeit einsetze ist es sogar leichter als ich gedacht habe."
Sie sah auf die Uhr und lächelte schwach. „Es ist gerademal 10:30 Uhr" flüsterte sie, während sie ein weiteres Buch in der Hand hielt.
Sie wollte gerade Anlauf nehmen, als ihr jemand auf die Schulter tippte.
Sie zuckte leicht zusammen und drehte sich um.
Ihre Augen weiteten sich erschrocken.
Nein!
Nicht schon wieder!
„Du..." hauchte sie und beugte sich leicht vor, als hätte sie nicht richtig gesehen, doch als sie ihn tatsächlich an den identifizieren konnte, der er war, wurden die Falten auf ihrer Stirne immer tiefer und ihr Gesichtsausdruck somit zorniger.
„DU!!!" rief sie, sodass sich ihre Stimme im Echo verlor, hob das Buch und schlug einmal heftig auf dessen Kopf.
Der junge Mann, der noch eben grinsend vor ihr gestanden war, zuckte zusammen und duckte sich vor ihr.
Doch es blieb leider nicht bei einem Schlag.
„DU WIDERLICHES SCHWEIN, WAS HAST DU HIER ZU SUCHEN?!" schrie das weisshaarige Mädchen und haute ihn mehrmals mit dem schweren Buch.
„VERSCHWINDE, ODER DU ERLEBST DEIN BLAUES WUNDER!" hallte ihre Stimme, und er wusste genau, dass sie damit die blauen Flecken meinte, die er soeben bekommen hatte.
„Hey..." rief er und versuche sich mit den Armen zu schützen, doch das Buch knallte weiterhin auf ihn ein.
„Was?" giftete das Mädchen.
„Wa...Jetzt warte doch mal...das war doch damals auf der Jubiläumsfeier nicht so gemeint...ich wollte dich nicht so schleimig anmachen..."
Er konnte kaum reden, da sie die ganze Zeit das Buch mit grosser Wucht auf ihn niederliess.
„Ach was du nichts sagst! Da habe ich etwas ganz anderes erlebt, du perverses Schwein!"
„Ai..."
„Für dich immer noch Miss Nakamura!"
Der junge Mann stolperte und fiel auf sein Hinterteil. Seine Frisur war dahin und die angekündigten, blauen Flecken schmückten sein ehemals hübsches Gesicht.
Das Mädchen stand über ihn.
Ihre Augen leuchteten grün.
„Faszinieren..." brachte er ächzend hervor. „...wie du dich verwandeln kannst."
Schwerfällig erhob er sich wieder und wich einige Schritte zurück.
„Mein Name ist Damian und ich bin eigentlich gekommen um mich bei dir zu entschuldigen..." sprach er auf einmal, was Ai überrascht blinzeln liess.
Damian senkte seinen Blick und seufzte.
„Wahrscheinlich habe ich diese Schläge verdient...es ziemt sich nicht für einen Gentlemen, ein so hübsches Mädchen derart schleimig anzubaggern, ohne jeglichen Stil...schon gar nicht ein Mädchen, dass Mr. Spears am nächsten steht..."
Jetzt war es an Ai zurückzuweichen. Kopfschüttelnd sah sie ihn an. Einerseits angewidert...andererseits neugierig...
„Was meinst du damit..." erklang ihre leicht zitternde Stimme.
Nun wagte er einen kurzen Blick in ihre Augen. Seine Wangen glühten und er musste tief Luft holen.
„Nun ja, ich habe es war erst im Nachhinein erfahren, aber trotzdem...ich konnte ja nicht ahnen...dass..."
Er zögerte.
Ais Herz schlug so wild, als ob sie das Gefühl hätte es würde demnächst zerspringen. Sie blinzelte nicht einmal.
„Das was?" hackte sie nach und ihre Stimme klang ungewöhnlich rau.
Damian zuckte zusammen und senkte den Blick abermals.
„...dass du und Mr. Spears ein Paar seid."  

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⏰ Cập nhật Lần cuối: Feb 19, 2017 ⏰

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