Always

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~ Es ist mehr als Beichte, wenn man auch das bekennt, worüber man nicht Absolution bedarf. ~
Johann Wolfgang von Goethe - deutscher Dichter

~*~

Emily öffnete müde die Augen. Sie war letzte Nacht erschöpft auf dem Sofa eingeschlafen und als sie sich langsam aufrichtete sah sie den Laptop, ebenso wie die zerstreute Akte auf dem Tisch. Emily ließ den Moment einen Augenblick wirken und stand dann auf. Der gestrige Tag spulte sich vor ihrem geistigem Auge noch einmal ab und ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken. Sie sich machte sich ein kleines Frühstück und holte dann ihr Handy aus der Tasche. 26 verpasste Anrufe.

Zehn waren von ihrer Mutter gewesen. Rossi hatte sie zwar angerufen aber sie machte sich sicherlich Sorgen, weitere Zehn waren von JJ gewesen und die letzten 6 waren von Aaron, der Arbeit und Garcia.

Nach dem Essen rief Emily als erstes ihre Mutter an und erklärte ihr die Situation. Durch Aaron wusste Emily das ihre Mutter die Geschichte kannte und beließ es deswegen, bei einer kurzen Rückmeldung das bei ihr alles in Ordnung sei. Viel mehr Zeit hätte ihre Mutter eh nicht gehabt. Sie hatte am letzten Abend einiges an Kontakten knüpfen können und somit mehrere Konferenzen für den heutigen Tag ansetzten lassen.

Als nächstes meldete sie sich bei JJ. Sie verabredete sich mit ihr für den nächsten Tag zum Mittagessen und dann schickte sie ein Lebenszeichen an Garcia. Zum Schluss gab sie auf der Arbeit Bescheid, dass sie diese Woche nicht mehr unterrichten würde.

Nur Aaron antwortete sie nicht. Sie wollte noch nicht mit ihm sprechen. Sie war immer noch sauer auf ihn und löschte die Benachrichtigungen seiner Anrufe.

Nachdem sie sich um alles gekümmert hatte legte sie das Handy wieder beiseite und räumte die Unterlagen vom Tisch. Sie hatte sich alles angesehen und bei einem der Videos musste sie sich übergeben, aber sie wusste nun was passiert war. Sie brauchte diese Akte nicht mehr. Das was sie gesehen hatte, war in ihr Gehirn eingebrannt worden, wie das Brandzeichen auf den Hintern einer Pferdes.

Als sie es sich wieder auf dem Sofa bequem machte, betrachtete sie den Ring den Aaron ihr geschenkt hatte. Genau wie beim ersten mal, fand sie das er wunderschön war. Der zarte Schliff des Steines zierten ihren Finger wie eine kleine Krone und dennoch konnte sie den Ring nicht mit dem selben Glück betrachten wie noch vor 24 Stunden. Es dauert Jahre um eine Beziehung aufzubauen und Sekunden um sie zu zerstören. Das waren Worte aus ihrer Jugend. Ihr Vater hatte ihr das einst gesagt und diese Worte waren aktuell präsenter den je.

Sie drehte den Ring um ihren Finger und dachte über Aaron nach. Sie war sich unsicher wie es nun weitergehen sollte. Er wollte sie beschützen, aber er hatte sie belogen. Es stand nicht zur Debatte das sie die Beziehung beenden würde. Nein. Dafür liebte sie ihn mittlerweile viel zu sehr, aber sie brauchte Abstand und war sich nicht sicher ob sie aktuell bereit war ihn zu heiraten. Ihr Kopf war einfach übersät mit Zweifeln und in all diesem Chaos schlief sie irgendwann wieder erschöpft ein.

Eine Woche ist vergangen seit Emily die Akte über sich und Lewis gefunden hatte. Sie zog sich eine Weile zurück und pendelte nur zwischen Arbeit und ihrer Wohnung hin und her. Emily vermied immer noch den Kontakt zu Aaron und bis auf das Treffen mit JJ, hatte sie auch die Anderen nicht mehr gesehen. Nach ihrem Zusammenbruch, war sie beinahe täglich bei Dr. Williams und auch heute hatte sie wieder einen Termin.

„Ich glaube ich bin soweit." sagte Emily entschlossen.

„Sie glauben?" wiederholte Dr. Williams und sah sie fragend an.

„Ja. Nein. Ich meine, ich weiß es! Ich bin soweit mit ihm darüber zu reden. Ich muss ihm sagen das es nicht seine Schuld ist. Niemand hat Schuld an dem was passiert ist. Keiner meiner Freunde, meines Teams, kann etwas dafür das Lewis ein kranker Mensch gewesen ist."

Fate so beautifully // CRIMINAL MINDS #HotchnissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt