Kapitel 22

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Langsam näherte ich mich unserem Haus. Ich kramte den Schlüssel aus meiner Hosentasche und steckte ihn in das Schlüsselloch. Von drinnen hörte ich bereits laute Stimmen, was mich verwunderte. Ich öffnete die Tür und trat ein. Die Stimmen verstummten. "Mum?" Ich ging ins Wohnzimmer, wo ich meine Mutter erblickte, aber sie war nicht alleine. Der Mann, der letztens vor unserer Tür stand, saß jetzt seelenruhig auf unserem Sofa und grinste mich an. Ich sah fragend zu meiner Mutter. "Was macht der hier?" Es war ihr sichtlich unangenehm, dass ich da war. "Ähm...Das ist René. E...Ein Freund.", stotterte sie nervös. Der Mann erhob sich und verbeugte sich vor mir. "Es ist mir eine Ehre." Seine Stimme ließ mich erschaudern. Ich mochte ihn nicht. "Wir kennen uns schon.", sagte ich trocken und ignorierte seine ekelhafte Begrüßungsgeste. Er setzte sich wieder. "Wo warst du?" Wow, plötzlich hatte meine Mutter ihre Stimme zurück. Ich lächelte sie zuckersüß an. "Da wo ich immer bin.", sagte ich und drehte mich um, um in mein Zimmer zu gehen. Ein Freund. Ja ne ist klar. "Leonie!", rief meine Mutter mit saurem Unterton. Ich drehte mich zu ihr um. "Was ist denn noch?" Ich sah sie genervt an. "Ich habe dir doch gesagt, dass du dich nicht weiter mit diesem Chris treffen sollst!" Oh man. Jetzt ging das wieder los. "Es ist doch meine Sache, mit wem ich zusammen bin!", schrie ich wütend. Wie alt war ich? Vier? Ich verstand überhaupt nicht, warum meine Mutter sich vor diesem René so aufspielen musste. "Ich muss noch lernen." Mit diesen Worten drehte ich mich erneut um und ging, ohne ein weiteres Wort von ihr, in mein Zimmer. Während ich die Treppen hoch stapfte, hörte ich noch, wie dieser René ihr etwas zuflüsterte. Leider konnte ich nicht genau verstehen, was. Endlich in meinem Zimmer ließ ich mich ausatmend auf mein Bett fallen. Warum musste meine Familie so zerrüttelt sein? Warum konnte ich nicht in so einer harmonischen Familie leben wie Chris? Erst jetzt fiel mir auf, dass ich immer noch seinen Pullover trug. Lächelnd atmete ich seinen Geruch ein. Oh man, ich liebte diesen Kerl so sehr. Am liebsten wäre ich jede Sekunde bei ihm. Es schmerzte in meiner Brust, als ich an unseren bevorstehenden Abschied dachte. In einer Woche gingen Andreas und Chris auf große Deutschlandtournee. Ich wischte mir eine Träne vom Gesicht und kuschelte mich unter meiner Bettdecke. Immerhin konnten wir meinen Geburtstag noch zusammen feiern. Mit diesen Gedanken schloss ich die Augen und fiel kurz darauf in einen unruhigen Schlaf. Ich träumte von Chris. Dass ich mit ihm und Andreas auf Tour ging. Die beiden bei jeder Show begleitete. Während ich so vor mich hin träumte, fasste ich einen Entschluss. Ich wollte Chris begleiten. Ich musste hier raus und endlich mein Leben so leben, wie ich es für richtig hielt. Und das konnte ich nur, wenn ich von meiner Mutter los ließ und meinem Herzen folgte. Mit diesem Entschluss fiel ich entgültig in ein Meer aus Träumen, Erinnerungen und Sehnsüchten. Bis ich plötzlich von lauten Schreien und Gebrüll geweckt wurde.

Das Kapitel ist leider seeehr kurz geworden, aber das nächste wird auf jeden Fall länger....und spannender.😏 Ich hoffe ihr hattet einen guten Start in die Woche. Bald ist ja wieder Wochenende.😜

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