Nach der Party

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Langsam mache ich mich auf den Weg zurück ins Zimmer. Ich gehe gerade durch den Wald, obwohl.. Gehen kann man das nicht wirklich nennen. Sagen wir so, ich schwanke etwas, aber für meinen Zustand stelle ich mich noch relativ normal an.

Einige Schüler knien am Boden und übergeben sich vermutlich gerade, andere standen knutschend hinter Bäumen. Naja, immerhin sind wir Teenager, wäre komische wenn wir brav dasitzen und Mozart hören würden. Ich drehe mich um und werfe einen Blick zurück zu Alaska, da ich sie ja einfach stehen gelassen habe. Allerdings unterhält sie sich schon mit irgendeinem Mädchen, also ist mein schlechtes Gewissen nicht ganz so groß.

Plötzlich knallt mein Kopf gegen etwas Hartes. ,,Shit." murmle ich und drücke meine Hand gegen meinen schmerzenden Kopf. Ich bin doch ernsthaft gerade in einen Baum hineingelaufen. Das Pärchen das daran lehnt schaut erschrocken zu mir hoch. ,,Sorry, lasst euch von mir nicht stören." Mit einem entschuldigenden Lächeln drehe ich mich um und setzte dann den Weg fort.

Ich will gar nicht wissen, was die jetzt von mir denken. Seufzend laufe ich den Weg zurück. Es sind fast keine Schüler hier am Brunnen unterwegs, nur ein Junge sitzt dort und hat den Kopf in den Nacken gelegt. Unbeeindruckt laufe ich an ihm vorbei, bis ich erkenne wer das ist. Ich meine, persönlich kenne ich ihn nicht, doch dass es Ryan ist, merkt man eindeutig an seiner blutenden Lippe. Chris hatte ihn echt erwischt.

,,Hey, gehts?", frage ich ihn. Er zuckt sichtlich zusammen und schaut mir dann in die Augen. Über sein Gesicht huscht ein neugieriger Ausdruck. Über seinen Kinn tropft das Blut, welches aus seiner aufgeplatzten Lippe rinnt. Seine grauen Augen mustern mich zuerst, bevor sich ein Lächeln auf seinen Mund schleicht. ,,Wer bist du denn?" Ist seine Antwort, sehr originell.

Ich krame in meiner Jackentasche herum, ziehe ein Taschentuch heraus und halte es ihm hin. ,,Luna, und deine Lippe sieht nicht gut aus." Er lacht kurz, nimmt mir das Taschentuch ab und wischt sich über den Mund und das Kinn. ,,Danke." flüstert er, fast habe ich ihn nicht gehört. Ich lächle ihn an und mit einem "Wir sehen uns" drehe ich mich um und mache mich aus dem Staub.

Es ist vielleicht nicht wirklich nett, dass ich ihn jetzt einfach so sitzen lasse, aber zu meiner Verteidigung, er sieht nicht so aus, als würde er sich jetzt über Gesellschaft freuen.

Ich freue ich mich schon so aufs Bett, ich will nicht sagen, dass ich müde bin, allerdings tut mein Kopf schon jetzt höllisch weh, ich möchte nicht wissen, wie das morgen aussieht.
Im Mädchenwohnheim ist ebenfalls nichts los. Anscheinend ist das Lagerfeuer beliebter als ich dachte.

Nachdem ich mich die Treppe hochgeschleppt habe, betrete ich unser Zimmer. Sofort fällt mein Blick auf Kylies Ecke, die natürlich pink ist, typisch Mädchen. Sie hat auf der Kommode ein Schmink-Paradies erschaffen. Über ihrem Bett liegt eine flauschige, pinke Tagesdecke und ein rosa Kuschelhase? Erstaunt ziehe ich eine Augenbraue hoch, allerdings denke ich nicht weiter darüber nach und gehe erst einmal duschen und mache mich bettfertig. Glücklich springe ich auf die gemütliche Matratze und schlafe sofort ein.

,,Luna, jetzt steh doch endlich auf, wir kommen zu spät!", brüllt mir eine Stimme ins Ohr. Sofort schrecke ich hoch, schlimmer Fehler. Anscheinend vertrage ich keinen Alkohol, sofort spüre ich, dass ich einen bitteren Kater habe. ,,Man Alaska, sei bitte leise, mein Kopf." Ich schaue in ihre zusammengekniffenen blauen Augen, während ich meine Hand gegen meine Schläfe drücke. ,,Du hast den Wecker nicht gehört und wir haben heute Schule. Außerdem ist es jetzt Zeit fürs Frühstück, und wehe ich gehe da mit leerem Magen hin, dann bin ich aber richtig sauer. Du hast noch 10 Minuten, sonst gehe ich ohne dich." Ich seufze und steige erstmal unter die Dusche, dann krame ich mich durch die Kommode. Ich kann direkt spüren, wie sich Alaskas Blick in meinen Rücken bohrt. ,,Geh schon mal vor, ich komm gleich nach.", sage ich, während ich mich nicht zwischen einem T-Shirt und einem Pullover entscheiden kann. ,,Beeil dich aber. Und heute wird es kalt." Sie reißt mir das kurzärmelige Shirt aus der Hand und wirft es zurück in die Kommode, bevor sie den Raum verlässt.

Ich zucke mit den Schultern. Nachdem ich endlich fertig bin, betrachte ich mich im Spiegel. Zufrieden grinse ich, als ich das Ergebnis sehe. Meine Füße stecken in einfachen Boots die perfekt zu meiner schwarzen Jeans passen. Zwar hat die Hose ein Loch am rechten Knie, aber ich liebe sie so sehr, ich kann sie einfach nicht wegwerfen. Der weiße Pullover ist flauschig, außerdem hat der so schicke Bauchtaschen. Mit einem Seufzen schnappe ich mir meine Tasche und verlasse das Zimmer. Der erste Tag kann beginnen!

Author's note:

Leuteeeee, wie immer freut es uns sehr, dass ihr unser neues Kapitel gelesen habt. Wenn ihr Wünsche oder Anregungen zum nächsten Kapitel habt, lasst es uns gerne wissen! Nicht vergessen:
Stay tuned❌

Like water and fireWhere stories live. Discover now