Bella Luna

~Kapitel 8~

Als Melodie aufwachte brummte ihr Kopf als würden unzählige Hammer asynchron gegen ihre Schädeldecke pochen. Sie richtete sich langsam auf, darauf bedacht durch die Bewegung ihre Kopfschmerzen nicht noch zu verschlimmern und sah sich um. Nach mehrfachem blinzeln erkannte sie ihr Zimmer. Es sah ganz normal aus und sie saß, wie üblich, in ihrem Bett. Dennoch verließ sie dieses mulmige Gefühl nicht, dass irgendwas nicht stimmte. Melodie versuchte es zu verdrängen und stieg aus dem Bett, ging zu ihrem Schrank, suchte ihre Klamotten für den Tag heraus und zog sich an. Danach ging sie ins Bad, wusch ihr Gesicht, putzte sich die Zähne und schminkte sich dezent. Anschließend lief sie zurück in ihr Zimmer und schaute noch kurz auf ihren Wecker, dessen Display '05:45' zeigte. ‚Schön, dass wenigstens auf meine innere Uhr Verlass ist' dachte sich Melodie, denn hätte sie auf das Klingeln ihres Weckers gewartet, wäre sie zu spät aufgestanden.

Sie ging aus ihrem Zimmer, klopfte an die Tür vom Zimmer ihres Bruders, riss diese schließlich auf, lief auf sein Bett zu und zog ihm die Decke weg. Wie immer war es ihr ein Rätsel, wie ihr Bruder um diese Uhrzeit noch so fest schlafen konnte, aber er zuckte nicht mal als sie in leicht an der Schulter berührte und meinte, dass er aufstehen müsse. Also packte sie seinen Arm und schüttelte Dennis kräftig durch, bis dieser endlich die Augen öffnete und Melodie verschlafen ansah. „Wie spät?" fragte er knapp. „Zu spät, um noch weiter zu schlafen" meine seine Schwester, packte seinen rechten Arm und zog ihn aus dem Bett. Doch Dennis bemühte sich nicht mal ansatzweise aufzustehen und plumpste einfach auf den Boden.

Melodie grinste und lief zufrieden in die Küche, da ihr klar war, dass ihr Bruder nun auf jeden Fall nicht mehr weiterschlafen würde. Nachdem sie für sich und ihren Bruder zwei Schüsseln mit Müsli hingestellt hatte und gerade die Milch auf dem Küchentisch platzierte, fiel ihr etwas ein: Luna sollte heute mit in die Schule kommen!

Sofort eilte ich hoch und klopfte an ihrer Tür, doch bevor sie überhaupt eintreten konnte, wurde die Tür schon geöffnet und Luna erschien im Türrahmen. „Kann's losgehen?" fragte sie und war bereits an Melodie vorbei. Schon wieder hatte Melodie das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte, aber sie hatte keine Ahnung was sie so verunsicherte.

Melodie eilte die Treppen hinunter und Luna hinterher. Unten trafen die beiden auf Dennis, der bereits am Esstisch saß und sein Müsli gierig verschlang. „Morgen Luna, bereit für deinen ersten Schultag?" fragte er zwinkernd. „Klar" meinte der Engel grinsend. Dennis warf Melodie einen vielsagenden Blick zu und brach anschließend in schallendes Gelächter aus. „Ist das dein Ernst?" meinte er unter Tränen und versuchte sich zu beruhigen, was ihm nur schwer zu gelingen schien. „Ja, warum denn auch nicht?" fragte Bella Luna verdutzt. „Wo sie recht hat, hat sie recht" meinte Melodie und gab ihrem Bruder damit zu verstehen, dass er nicht weiter diskutieren sollte. Nachdem alle gefrühstückt hatten holten alle ihr Rucksäcke mit den Schulsachen und machten sich auf den Weg zur Schule...

Bereits nach 10 Minuten Fußweg konnte man Jugendliche miteinander reden und lachen hören. Einige hatten es sich auf Bänken im Schatten gemütlich gemacht, andere wiederum hatten sich einfach auf die Wiese vorm Schulgebäude gesetzt oder standen in kleinen Gruppen auf dem Hof. Bereits als die drei das Schulgelände betraten, drehten sich einige Schüler nach ihnen um. Ein Mädchen mit blonden, schulterlangen Haaren und einer violetten Brille kam auf sie zu und umarmte Melodie. „Das ist also deine Cousine" meinte das Mädchen und deutete mit dem Kopf in Lunas Richtung. „Ja genau, das ist Bella Luna" meine Melodie lächelnd. „Luna, das ist Katie, meine Freundin" stellte Melodie das Mädchen vor. „Hallo" meinte Katie grinsend und reichte Luna die Hand. „Hi" meinte der Engel und schüttelte ihre Hand. „Komm mit, ich stell dir die Anderen vor" meinte Melodie und zog Luna mit sich. Diese drehte sich nochmal zu Dennis um, doch der machte keine Anstalten ihnen zu folgen, sondern zwinkerte ihr einfach nochmal aufmunternd zu und ging dann zu seinen Freunden, die Luna bereits von der Bandprobe kannte.