5. Undurchschaubar

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"Hallo Avery.", meinte Jayden nur mit einem schiefen Grinsen und reichte mir die Hand um gleich noch ein "Schön dich kennenzulernen.", dranzuhängen. Mit zittrigen Händen reichte ich ihm die Hand um sie noch schneller wieder fallen zu lassen. Emily und Jayden hatten angefangen sich aufmerksam zu unterhalten, was mir die Zeit gab die verblüffende Ähnlichkeit zwischen ihnen zu sehen. Also darauf hätte ich wirklich auch selbst kommen können, sie hatten identische Gesichtszüge und genau dieselbe Nase. "Avery, wollen wir los?", es war Emily die mich wieder in die Realität zurückholte. Da ich mir sicher war das nichts aus meinem Mund rauskommen würde, auch wenn ich es versuche, nickte ich nur. Sie umarmte ihren Bruder zum Abschied und lief die Treppen runter. Ich warf Jayden noch einen kurzen Blick zu, den er mit einem zuckersüßen Lächeln erwiderte, und folgte ihr dann zügig.

Als wir bei Grace Hütte ankamen hatte ich mich schon einigermaßen wieder gefangen. Zusammen setzten wir uns auf das Bett von Grace, aßen Chips und lachten viel.
Nach einer Stunde beschloss Emily wieder in unsere Hütte zu gehen, da ich noch bleiben wollte ging sie alleine. Sie umarmte Grace noch und verschwand dann hinter der Tür.

Emily war gegangen, und nach zwei Stunden beschloss auch ich das es Zeit wurde zu gehen. Da es mitten in der Nacht war und ich dementsprechend nichts sehen konnte, schrie ich auf als ich gegen jemanden lief und kurz darauf den harten Boden zu spüren bekam.
"Wie wärs mal wenn du anfangen würdest auf deinen Weg zu achten?",fragte mich eine tiefe Stimme und mir fiel auf wie sie mir mit jedem Wort näher kam. Und ich schwöre bei Gott, es konnte noch so dunkel sein, diese dunklen Augen stachen hervor, ich würde sogar soweit gehen zu behaupten dass sie dunkler als jede Nacht hier draußen waren. "Eeeentschuldige, ich hab dich nicht gesehen.",brachte ich nur stotternd hervor. "Nächstes mal wirst du darauf achten, nicht wahr?",seine Stimme klang so wütend und bereitete mir eine Gänsehaut. Da mir klar war das ich sowieso keinen Ton rausbringen würde nickte ich nur, ein Schmerz durchzuckte meinen Körper als ich unsanft am Arm hochgezogen wurde. Jetzt stand ich ihm gegenüber und ohne das er noch etwas sagen konnte lief ich an Aiden vorbei.
In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen, auch als die Sonne aufging lag ich ohne eine Minute geschlafen zu haben in meinem Bett, wer war dieser Junge und warum verdammte Scheisse wollte ich so gerne mehr über ihn erfahren?

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Einige Stunden später fand ich mich selbst in dem Wald wieder, welcher ans Camp grenzte. Da heute unser erster richtige Tag war, durften wir alleine bestimmen was wir machen wollten. So kam es das Grace, Emily, Olivia und ich im Wald spazieren ging, welcher sich aber als größer entpuppte als es einem vorher vorkam.

Wir redeten viel und ich stellte fest das Emily eine der Personen war mit denen ich auch gerne nach dieser Woche meine Zeit verbringen wollte, als wir uns dann endlich auf den Weg zurück ins Camp machen wollten war es schon dunkel geworden und es stellte sich heraus das wir sehr viel tiefer in den Wald gegangen waren als wir zunächst vermutet hatten. Zu unserem Glück trafen wir auf einige Jungs die sich anscheinend in den Wald zurück gezogen hatten um in Ruhe zu rauchen, darunter auch Aiden und Jayden. Als Jayden uns erblickte rannte er schon fast auf uns zu und packte Emily an den Armen: "Was machst du hier um diese Uhrzeit? Bist du komplett verrückt geworden?", jaap er war anscheinend einer von der fürsorglichen Art, wenn es um seine Schwester ging. Emily jedoch schüttelte seine Hände nur ab und ließ sich von seinem wütenden Unterton nicht aus der Ruhe bringen :"Entspann dich, wir wollten nur etwas spazieren gehen und haben nicht gemerkt das es dunkel geworden ist und auch nicht wie tief wir schon in den Wald gegangen sind." Anscheinend reichte das Jayden als Begründung, denn er drehte sich zu seinen Jungs und meinte nur er würde uns schnell zum Camp zurück bringen und dann wiederkommen, ohne auf uns zu warten lief er vorwärts und alle anderen ihm hinterher. Auch ich lief schnell nach, aber nicht ohne Aidens Blick, der auf mir lag, zu bemerken.

Im Camp angekommen aßen wir noch etwas, da wir das gemeinsame Abendessen ja schon um längen verpasst hatten und legten uns auch schon hin.
Mitten in der Nacht hörte ich es an unsere Haustür klopfen, ohne weiter darüber nachzudenken machte ich mich verschlafen auf den Weg sie zu öffnen. Wäre ich nur einfach liegen geblieben und hätte das Klopfen ignoriert, Aiden stand vor der Tür und zog mich unsanft nach draußen, nur um mich dann noch grober hinter's Haus zu ziehen."Hast du jemandem davon erzählt?",seine Stimme klang irgendwie aufgebracht."Bist du taub?" "Von was erzählt?", ich war mir nicht einmal sicher ob er mich gehört hatte so leise wie die Worte rauskamen."Von dem Tag im Supermarkt natürlich." Das meinte er also, anscheinend wollte er nicht das jemand erfuhr das er nicht nur ein Möchtegern Badboy, sondern auch ein Dieb war."Nein habe ich nicht." "Das will ich auch sehr hoffen." Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ mich komplett überfordert und zitternd stehen.
Als ich mich endlich wieder gefasst hatte,ging ich zurück ins Haus und versuchte wieder zu schlafen. Aber nein natürlich hielten mich die Gedanken an Aiden die ganze restliche Nacht wach, Gott war dieser Junge undurchschaubar.

About the Good OneWhere stories live. Discover now