1. Kapitel

14.3K 440 72
                                    

"Und kommt Montag pünktlich, sonst kommt ihr nicht mit," versuchte Frau Striez die Schüler noch zu erinnern, aber es hörte ihr niemand mehr zu.
Alle nahmen ihre Taschen, standen auf und begannen zu reden.
Genau wie Marlia und ihre beste Freundin Emma.

"Ich freu mich schon so," sagte Marlia und stupste ihrer Freundin in die Seite. "Ich mich auch," stimmte sie zu und grinste breit. "Ich finde es super das wir auf die Kanaren fliegen. Es soll so unglaublich schön dort sein," freute sie sich. "Und wie! Ein Urlaub im Paradies!"

Der komplette Abiturjahrgang hatte sich in der Aula getroffen und die Abireise besprochen. Fast einstimmig hatten sie sich für die Kanaren entschieden, auch wenn es etwas teurer werden würde als eine Reise nach zum Beispiel Prag. Nächsten Montag sollte es schon losgehen.
Endlich frei von Schule. Das musste gefeiert werden. .

"Hey Mädels," rief Felix der ihnen entgegen kam und schloss seine Freundin in die Arme. "Hey du," lächelte Emma und gab ihm einen Kuss.

"Freut ihr euch auch schon so auf den Strand und Party Urlaub?" fragte er und schlenderte mit den beiden Mädchen auf den Schulhof. Er füllte sich mit Schülern und sie hatten Mühe zum Ausgang zu gelangen.
"Aber logo," grinste Marlia. "Ich bin so froh, das wir das Abitur endlich hinter uns haben. Nie wieder Schule," sie hängte sich ihre Tasche über die Schulter und strich sich die Haare zurück.
"Na, bis wir wieder in der Uni sitzen," grinste Emma hönisch. Marlia streckte ihr spielerisch die Zunge entgegen. 

Im Oktober würde sie anfangen Spanisch und Geschichte auf Lehramt an der Hamburger Uni zu studieren. Emma hätte am liebsten auch an der Hamburger Universität studiert, aber der Studiengang für den sie sich am meisten interessierte wurde nur in Köln angeboten. Sie würden den Kontakt trotzdem halten, das hatten sich die beiden fest versprochen.

"Musst du mir denn alles vermiesen?" fragte Marlia und winkte dem verliebten Paar zum Abschied. "Euch Turteltauben sehe ich  Monatg am Flughafen!" rief sie und machte sich auf den Weg nach Hause.

Emma und Felix waren noch nicht lange zusammen. Erst etwas über einen Monat, aber die Chemie zwischen ihnen stimmte einfach. Sie ergänzten sich perfekt. Sie kannte Felix schon lange. Seit der sechsten Klasse als er nach Hamburg zog und in ihre Klasse gesteckt wurde. Zu Beginn war er noch recht zurückhaltend, aber mittlerweile hatte er an Selbstvertrauen gewonnen und so Emmas Herz erobern können.
Marlia war single, schon seit einem Jahr. Sie selber hatte damit kein Problem, sie kam auch hervorragend ohne Mann an ihrer Seite zurecht. Emma versuchte sie manchmal zu verkuppeln, was meistens fehl schlug. Marlia gefiel ihr Leben, so wie es war. Mit ihren langen Beinen, den langen, blonden Haaren und großen blauem Augen, bekam sie genügend Blicke von hübschen Jungen zugeworfen. Außerdem war sie von Natur aus eine fröhliche Persönlichkeit.

Genau wie Emma, die immer ein Lächeln auf dem Gesicht trug. Ihre roten, langen Haare rahmten ihr schönes Gesicht ein und standen im Kontrast zu ihren dunkel braunen Augen. Sie war frech und abenteuerlustig.
Deshalb verstanden sich die beiden Mädchen auch so gut. Vor sechs Jahren hatten sie sich kennen gelernt und sich sofort gemocht. Von da an waren sie beste Freundinnen, die durch dick und dünn gingen.

Felix hatte braune Haare und eben so dunkle Augen. Er hatte ein unglaublich ansteckendes Lachen. Er lachte oft, deshalb hatte es mit ihm und Emma auch so gut geklappt. Beide teilten den selben Humor.  

Marlia lief über die Straße und begegnete einer Gruppe von Mitschülerinnen aus ihrem Jahrgang. Sie hatten nie wirklich Kontakt miteinander gehabt und das war Marlia nur allzu recht.

Die Clique aus Platin blond gefärbten Mädchen sah ihr spöttisch hinterher und stolperten auf ihren High Heels davon. Sie waren wie die typische Zicken Clique aus den Hollywoodfilmproduktionen. Sie hatten schon oft über Marlia gelästert, da sie nur das trug was sie mochte, und nicht das, was gerade "in" war.
In diesem Moment trug sie eine kaki farbene baggy Hose und ein einfaches, schwarzes tank top, weil es ihr gefiel und es war bequem.

Verloren im Paradies Where stories live. Discover now