Geister? Die gibt es nicht...

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Ich war fünf Jahre alt, als mein Opa mir kurz vor Weihnachten erzählte, das, wenn ich hinter das Sofa im Wohnzimmer sehen würde, würde dort ein Geist liegen und mich in seinesgleichen verwandeln. Deshalb schaute ich nie, wirklich nie hinter das Sofa. Ich hatte viel zu viel Angst, es wäre wirklich wahr. Ich weiß, es ist albern, aber man muss bedenken, schon das Aussehen des Sofas und dieser kleinen Ecke überhaupt, jagte mir Angst ein. So dunkel und kalt. Meine Mutter glaubte an Geister. Sie sagte immer, wenn es kalt wäre, obwohl das Klima etwas anderes verspricht, ist es ein Geist. Jedes Mal bekam ich den Gedanken, dass, wie es meine Mutter sagte, immer ein Geist in meiner Nähe sei. Im Sommer war es immer so heiß, dass alle jammerten und die Schweißperlen nicht zu übersehen waren. Doch mir ging es gut. Es war angenehm, aber auch ein wenig beängstigend, weil ich immer an die Worte meiner Mutter dachte.

Viele Jahre waren nun vergangen und ich hatte nun eine eigene Wohnung. Ich freute mich, aber ich war ebenfalls traurig, mein getrautes Heim zu verlassen und Kilometer weit weg zu ziehen. Doch mir fiel der Abschied recht leicht. Das schlimme war, dass meine Mutter mir ihr Sofa schenkte, als Einweihungsgeschenk. Ich konnte es nicht ablehnen. Das Geistersofa, das ich jahrelang mied.

Ich nahm es freudig an und fand einen Platz. Es war wie immer in einer Ecke. Wieder sah die Ecke gruselig aus. Doch es lag nicht an der Farbe der Wand, sondern an dem Sofa.

Es wurde nun langsam Abend und es war Zeit, ins Bett zu gehen. Ich arbeitete nämlich als Büroangestellter. Ein langweiliger Job, der mich jedoch über Wasser hielt. 

Ich schlief nun schnell ein, doch ein paar Stunden später riss mich etwas aus dem Schlaf. Ich hörte ein Geräusch, das sich wie ein Heulen anhörte. Ich dachte mir nichts dabei. Es hätte ein Baby sein können. Also schlief ich ein. Weiter passierte erstmal nicht. Die nächsten Nächte verliefen ebenso komisch. Wieder das Heulen, genau um die gleiche Uhrzeit. Doch es wurde ein wenig lauter. Vorher war es kaum zu hören. Immer lauter, als würde es näher kommen. Nun war es so weit. Das Heulen war nun so laut, dass ich es nicht mehr ignorieren konnte. Ich wollte, aber ich konnte es nicht. 

Ich folgte dem Heulen und erschrak, als ich bemerkte, dass es von meinem Sofa herkam. Ich zitterte und mir schlotterten die Knie. ich hatte nie dahinter gesehen. Hatte mich nie getraut. Doch ich war nun alt genug, um zu wissen, dass es keine Geister gibt.

Zögernd schaute ich hinter dem Sofa nach. Wie erhofft sah ich nichts. ich kicherte, wie dumm ich doch gewesen war und geglaubt hatte, da wäre wirklich was gewesen. Immer noch lachend drehte ich mich um. Ich wollte in mein Zimmer zurück und schlafen. 

Doch plötzlich stand etwas vor mir. Es war groß. Es hatte keinen Mund, jedoch konnte man einem Umriss erkennen, als wäre er zugenäht worden. Die Augen waren schwarz. Fast so, als wären sie rausgestochen worden. Es herschte Stille. Ich stand nur da, wollte wegschauen, doch ich konnte nicht. Ich sah es an. Es heulte schrecklich. 

Meine Mutter hatte doch Recht. Es gibt Geister....

Am folgenen Abend den 14.02.2014 um 23:34 Uhr verstarb eine Frau an Herzinfakt. Sie war erst mitte 20. Unklar war der Grund des Herzstillstandes. Ermittler äußerten sich, dass sich die Frau, vor etwas erschrocken haben musste. So sehr, dass ihr Herz stehen blieb.

Und? Wann schaust du hinter dein Sofa?...


Horrorfakten, Creeps und Legenden 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt