Kapitel 65 - Ab nach Tokio

8.7K 181 20
                                    

Amanda p.o.v.

Mit meinem Laptop auf dem Schoß, saß ich auf meinem Bett und zog mir die erste Staffel von Prison Break rein. Mal wieder.

Ich hatte heute nichts besseres zutun und Noah ist bei seiner Mutter. Meine Geschwister, auf die habe ich kein Bock und mit Jenna muss ich erst gar nicht anfangen.

Alles was ich jetzt will ist Ruhe und Entspannung.

Michael Scofield ist perfekt dafür.

Sowie Noah Stone. Er ist auch perfekt und wenn er jetzt hier wäre, könnte er meine Laptop ersetzen und mit mir Eis essen.

Tief in den Gedanken versunken, merkte ich nicht wie jemand meine Zimmertür öffnete und sich auf mich bewegte.
"Hey Amanda.", ich zuckte leicht zusammen.

Jenna.

"Was ist?", meine Augen lagen gebannt auf den Bildschirm meines Laptops.
"Ich muss mit dir reden. Es ist dringend.", sie setzte sich auf mein Bett. Meine Augen wanderten langsam auf ihre zu.
"Sprich.", sie schluckte und wickelte ihre Hände ineinander.
"Ich werde weggehen. Zu Dad.", verwirrt sah ich sie an, "wie weggehen. Er ist in Tokio.", sie nickte.

"Ich werde nach Tokio fliegen, zu ihm. Dort werde ich meine Schule beenden, durchs Privatunterricht.", stumm sahen meine Augen sie an.

Was soll ich bitte sagen?

"Ich weiß, dass ich für sehr viel Unruhe gesorgt habe und deswegen möchte ich mich entschuldigen. Es ist das beste, wenn ich gehe und euch in Frieden lasse.", sprach sie weiter.

"Es tut mir so leid. Für all den Schmerz, den ich verursacht habe. Ich war so ein Miststück. Zu dir, deinen Brüdern und Rider.", als sie Riders Namen erwähnte, spannte ich mich an.

"Jeder einzelne von euch verdient besseres und es tut mir leid, dass ich es nicht sein konnte. Ich weiß auch, dass deine Brüder mich hassen. Du tust es ja sowieso.", ihre Augen füllten sich mit Tränen.

"Du und Noah seit ein wirklich süßes Paar.", ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht.

Doch gleich danach verging es wieder, "aber vergiss bloß nicht Rider. Er ist wundervoll.", ich senkte meinen Blick.
"Natürlich, ist er das und du weißt das. Leugne nichts. Niemand wird dir wehtuen.", und dann fing ich endlich an zu sprechen.

"Ich weiß nicht wovon du sprichst. Und es tut mir auch leid, dass du das Gefühl hast, dass jeder dich hasst.", sie lächelte mir zu.
"Du weißt wovon ich spreche.", bevor ich darauf antworten konnte, sprach sie weiter.

"Ich werde meine Sachen packen und heute Abend zum Flughafen fahren. Mein Flug startet um Mitternacht.", sie wollte aufstehen, jedoch hielt ich sie davon ab.

Niemand sollte in dem Gedanken, dass jeder ihn hasst, verschwinden.

Ich beugte mich zu ihr vor und legte langsam meine Arme um ihren Körper.
"Du bist hier immer willkommen. Es tut mir leid, dass du so denkst.", flüsterte ich ihr ins Ohr. Sie schlang ebenfalls ihre Arme um mich.

"Ist schon gut. Ich gehe jetzt meine Sachen packen.", ich ließ von ihr ab.

***

Es war gerade 22 Uhr.

Ein Taxi stand vor unserem Haus und Jenna stand mit ihrem Koffer vor der Tür und zog sich gerade die Schuhe an.

Nick und ich stehen vor ihr und sind bereit uns zu verabschieden.

Jenna erhob sich als sie ihre Schuhe zugebunden hatte. Sie kam auf uns zu und schloss als erstes meinen Bruder in die Arme.

Der zögerte erst, legte aber dann seine Arme um sie, worauf sie lächelte.
"Wir sehen uns dann irgendwann.", sprach sie, als sie sich entfernten. Dann kam sie auf mich zu. Einige Sekunden stand sie regungslos vor mir, bis sie mich dann wortwörtlich ansprang.

"Danke. Ich hoffe wirklich, dass wir uns irgendwann zu besseren Umständen treffen werden.", ich nickte und sagte, "das hoffe ich auch.".

Nun entfernte sie sich auch von mir und ging auf die Tür zu. Sie nahm ihren Koffer zur Hand, winkte uns ein letztes Mal zu und ging dann aus der Tür.

Bye bye, Schwesterherz.

RiderWhere stories live. Discover now