Kennenlernen

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Lindseys POV

Seit Bob einfach vom Set verschwunden war, waren nun ein paar Tage vergangen.
Zum Glück für ihn, dass eh nun für zwei Wochen Drehpause war.
Somit konnten wir alle einige Termine nachgehen.
Michelle und ich waren gerade mit David auf dem Weg zu einem Kindergarten, der bei mir in der Nähe lag.
Wir wollten den Kleinen zusammen dort anmelden.
Michelle hatte soweit schon alles klären können, dass sie nun voll und ganz zu mir ziehen konnte.
Sie hatte eine Wohnung, da sie ja bei mir wohnte, und sie hatte Arbeit.
Somit war es kein Problem, dass sie hier her einwandern konnte und einen US-Pass bekommen konnte.
Ohne die Arbeit und den Wohnsitz, wäre es wohl schwerer für sie geworden.
Den Pass hatte sie bereits bekommen und auch David war nun hier angemeldet.
Somit konnten wir den Kleinen in einem Kindergarten anmelden.
„Wohin gehen wir?“ fragend sah David zu uns hoch, als wir zum Kindergarten liefen.
„Wir gehen zu einem Kindergarten, damit wir dich dort anmelden können“ lächelte ich und sah zu ihm runter.
„Wieso?“ nun sah David zu Michelle, die ihn an der anderen Hand hatte.
Michelle lächelte und nahm ihn hoch auf den Arm.
„Ich habe dir doch erzählt, dass wir bei Lindsey bleiben oder?“ fragte sie ruhig und der Kleine nickte.
„Und da ich dich ja nicht immer mit nach Vancouver nehmen kann, melden wir dich in einem Kindergarten hier in der Nähe an. Und danach holt dich dann immer die Mutter von Lindsey ab, die auch hier wohnt“ lächelte Michelle und fuhr ihm durch seine Locken.
Er sah Bob so ähnlich.
Das war einfach unfassbar.
David hatte sogar einige Sommersprossen, wie Bob.
„Und was ist wenn es mir dort nicht gefällt?“
„Dann suchen wir einen anderen“ lächelte ich und sah zu David.
Dieser nickte und wenig später betraten wir auch schon den Kindergarten.

„Sie müssen Miss Morgan und Miss Chesterfield sein, richtig?“ eine ältere Dame, vielleicht um die 40, kam auf mich und Michelle zu, als wir gerade im Kindergarten waren.
„Richtig. Dann müssen Sie Mrs. Underwood sein“ lächelte ich und reichte ihr die Hand.
„Freut mich Sie kennenzulernen. Das ist dann der kleine David oder?“ sie sah zu David, der sein Gesicht sofort im Hals von Michelle vergrub.
„Er ist ein wenig schüchtern, Fremden gegenüber“ lächelte Michelle, was die Frau mit einem Nicken abtrat.
„Wie wäre es, wenn ich Ihnen alles zeige und die Gruppe, in die David kommen würde, wenn Ihnen die Einrichtung gefällt“ ich blickte zu Michelle, die kurz nickte.
„Dann folgen Sie mir“ lächelte Mrs. Underwood und schon zeigte sie uns alles.
Sie zeigte uns jede Gruppe und auch etwas vom Außengelände.
Die Kinder hatten hier definitiv viel Platz zum spielen.
Und groß waren die Gruppen auch nicht.
Maximal 20 Kinder in jeder Gruppe.
Bei fünf Gruppen waren es also um die 100 Kinder.
Bei der Größe der Einrichtung eigentlich relativ wenig, da bestimmt mehr Platz für mehr wäre.
Doch hatte ich gelesen, dass die Erzieher und Leiter der Einrichtung wert darauf lagen, für jedes Kind gleich viel da zu sein.
„Mommy?“ David zog an meiner Jacke und ich sah zu ihm hinunter.
Michelle unterhielt sich gerade mit der Leiterin.
„Was ist mein Kleiner?“ ich kniete mich zu ihm runter und machte seinen Schuh richtig zu.
„Darf ich spielen?“ David deutete zu einer Spielecke, in der zwei Kinder spielten.
„Aber bleib in meiner Nähe ja?“ der Kleine nickte und ging wenig später zu den anderen Kindern.
Lächelnd beobachtete ich den Kleinen und verschränkte meine Arme.
Ich hatte mich zwar immer noch nicht daran gewöhnt, dass er mich nun 'Mommy' nannte, aber ich fand es süß, dass er mich so nannte.
Das hieß, dass er mich voll und ganz akzeptierte.
„Linz?“ ich drehte mich um und sah wenig später zu Michelle.
Sie hatte ein Lächeln auf den Lippen, welches mir sagte, dass sie David wohl hier anmelden würde.
„Ab wann kann er her?“
„Ab Montag. Ihm scheint es ja auch zu gefallen“ Michelle deutete zu David, der lachend mit den anderen Kindern spielte.
„Das ist doch das wichtigste oder?“
„Ja, jetzt müssen wir nur deine Mutter davon überzeugen, dass sie ihn auch abholt“ leicht nervös lachte meine Freundin, während ich meine Arme von der Seite um sie legte.
„Ich habe ihr schon von dir erzählt, also weiß sie, dass ihr beiden existiert. Und sie hat auch gefragt, wann sie euch denn endlich kennenlernen wird“ leicht lachte die Größere und legte ihren Arm um mich.
„Was hast du ihr gesagt?“
„Das wir nach dem Besuch hier, zu ihr fahren“ überrascht sah mich Michelle nun an.
„Oder ist dir das zu viel?“
„Nein, nur kam es überraschend“ lachte sie leicht nervös.
„Hey, meine Mom ist ein toller Mensch, mach dir wegen ihr keine Sorge“ Michelle nickte kurz, bevor sie wieder zu David sah.

Etwa zwei Stunden später waren wir auch schon auf dem Weg zu meiner Mutter.
Ich parkte meinen Wagen vor ihrer Einfahrt und sah zu Michelle.
Diese war sichtlich nervös, was ich am zittern ihres Beines bemerkte.
„Nimm ruhig eine deiner Tabletten Schatz“
„Ich will nicht jedes Mal meine Medikamente nehmen müssen deswegen“ ich nickte und legte meine Hand auf ihren Oberschenkel.
„Ich bin da und wir bekommen das schon hin“ lächelte ich, bevor ich ihr einen sanften Kuss gab und wir wenig später mit David ausstiegen.
Dieser wollte vorhin erst gar nicht aus dem Kindergarten weg, doch konnten wir ihn dann doch überzeugen, da er ja Montag wieder dort hin gehen würde.
Ich klingelte kurz und nur wenig später öffnete meine Mutter auch schon die Türe.
„Lindsey“ lächelte sie und umarmte mich sofort.
„Hey Mom“ lächelte sie, bevor sie von mir ließ und zu Michelle und David blickte.
„Du musst Michelle sein, die Freundin meiner Tochter“ lächelte meine Mom und hielt ihr die Hand hin.
„Ja, richtig. Freut mich Sie kennenzulernen Mrs. Morgan“ 
„Tiffany reicht voll und ganz“ Michelle nickte und wir betraten das Haus.
David sah sich etwas um, während wir uns ins Wohnzimmer setzten und etwas Tee tranken.
„Was macht eigentlich die Arbeit Lindsey?“
„Läuft alles gut, Michelle spielt jetzt auch mit“ überrascht sah meine Mutter zu ihr.
„Bist du nicht eigentlich Kinderärztin?“
„Eigentlich schon. Lindsey hat mich dazu überredet, einfach mal beim Vorsprechen mit zu machen. Und nun habe ich die Rolle. Es ist zwar nicht immer leicht, aber Lindsey und die anderen helfen mir, wenn ich Probleme habe“ lächelte Michelle und sie sah zu mir.
David hatte sich mittlerweile auf den Teppich gesetzt und spielte mit ein paar Sachen, die meine Mom für ihn geholt hatte.
„Aber wir sind nicht deswegen hier Mom“
„Das habe ich mir gedacht“ lachte sie und fuhr sich durch die Haare.
„Was kann ich für euch tun?“ lächelte sie, als sie was von ihrem Tee trank.
„Wir haben David in einem Kindergarten bei mir in der Nähe angemeldet. Nur wenn Michelle und ich in zwei Wochen wieder in Vancouver sind um zu arbeiten, können wir ihn nicht immer mit nehmen. Das wird auch irgendwann für ihn langweilig. Nur können wir ihn auch nicht vom Kindergarten abholen. Und da kommst du ins Spiel“ ich kratze mich leicht nervös am Hinterkopf und sah zu meiner Mutter.
Ich wusste, dass es viel verlangt war.
Immerhin lernte sie Michelle und David gerade erst kennen.
Gerade wollte meine Mom etwas sagen, da funkte David dazwischen.
„Mommy?“ wieder zog er an meiner Jacke und ich sah zu ihm.
„Was ist mein Kleiner?“ lachte ich, bevor ich ihn auf den Schoß nahm.
„Ich muss mal“ leise lachte ich und sah zu Michelle.
„Das Bad ist oben, dritte Türe links“ meine Freundin nickte, ehe sie den Kleinen nahm und mit ihm nach oben ging.
„Er nennt dich schon Mommy?“ 
„Ja“ lächelte ich leicht und sah weiter zu meiner Mom.
„Die beiden scheinen dir wichtig zu sein oder?“
„Sehr wichtig sogar, deswegen, habe ich auch diese Bitte an dich“ meine Mom nickte und lehnte sich zurück.
„Ich kann ihn gerne abholen mein Kind. Ich sehe, wie wichtig dir die Beiden zu sein scheinen“ breit lächelte ich nun und umarmte meine Mom.
„Du bist die Beste“
„Ja, ich weiß“ lachte meine Mom, was auch mich lachen ließ.
Ich war froh, dass meine Mom Michelle und David zu mögen schien und das sie den Kleinen nun vom Kindergarten abholen würde.
Es hätte auch anders kommen können.
Doch an solch ein Szenario, wollte ich nun wirklich nicht denken.

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