Luca's Lieblingsplatz

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"Das war richtig lecker", sagte ich und rieb mir den Bauch. "Ich bin voll", fügte ich hinzu. "Es freut uns, dass dir unser Schokokuchen geschmeckt hat", meinte Annikas Mutter und lächelte freundlich. "Vielen Dank nochmal", sagte ich höflich, "langsam muss ich dann auch wieder heim, mein Bruder und meine Mutter warten sicher schon auf mich. Aber......" ich warf einen kurzen Blick auf mein Handy, "hmm.... ein wenig habe ich noch Zeit. Was hältst Du davon, wenn wir noch einen kleinen Spaziergang machen?", fragte ich Annika. "Du und ich?" Annika schaute ihre Mutter fragend an, die kurz zögerte. "Es wird langsam dunkel, das ist eigentlich keine so gute Idee." "Biiiiitteeeee", bettelte sie und ich sprang für sie ins Feuer. "Ich werde Annika auch pünktlich hier abliefern", versprach ich, "es dauert auch nicht lange." "Also schön", meinte sie nach einer kurzen Überlegung, "meinen Segen habt ihr. Aber, wirklich - nicht allzu lange." "Natürlich", murmelte Annika und folgte mir nach draußen. "Was hast Du denn mit mir vor?", fragte Annika neugierig und ich schmunzelte. "Ich würd dir gern meinen Lieblingsplatz zeigen", sagte ich. "Etwa den an der Iller?", fragte Annika erschrocken, "da möchte ich nicht nochmal hin." "Den meinte ich ja auch nicht", sagte ich beruhigend, "ich rede von MEINEM eigenen Lieblingsplatz. Von dem, den Du noch nicht kennst. Vertrau mir, ich würde dich keiner Gefahr aussetzen. Kommst du?" Annika nickte.

Es dauerte knapp eine Dreiviertelstunde, bis wir den Luitpoldpark erreichten. "Hier war ich ja noch nie", stellte Annika fest, als wir den Park betraten. "Hab ich mir gedacht", sagte ich grinsend. "Aber wir sind noch nicht ganz am Ziel." Ich deutete auf einen großen Hügel, der in einigen Metern Entfernung lag. "Wir müssen auf den Hügel rauf. Die Aussicht ist bei der untergehenden Sonne wirklich traumhaft", sagte ich, während wir auf den Hügel zusteuerten, "es wird dir gefallen, da bin ich sicher. Warte einen kurzen Moment", sagte ich, als ich mit einer Hand nach Annikas Hand griff und ihr mit der anderen Hand die Augen verdeckte und sie so den Hügel hochführte. "Gleich haben wir's", flüsterte ich in Annikas Ohr und nahm - nachdem wir die Spitze erreichten - die Hand von ihren Augen. "Wow", rief sie leise. "Das ist ja wirklich......" "Schön?", fragte ich lächelnd und freute mich innerlich riesig, ihr mit diesem Platz etwas Schönes und Tolles gezeigt zu haben. Ich setzte mich ins Gras und schaute auf "unsere" Stadt, als langsam aber sicher die Beleuchtungen und Lichter in der Stadt angingen. "Jetzt kommt der schönste Teil", flüsterte ich, als sich Annika neben mich setzte und den Kopf auf meine Schulter legte. "DAS wird jetzt auch mein Lieblingsplatz", meinte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. "Klar", gab ich zurück und legte den Arm um sie. Wir saßen noch eine Weile da und beobachteten, wie die Stadt zu funkeln begann. Ich warf einen Seitenblick auf Annika und lächelte. Ja! Ich war mir hundertpro sicher. Sie war es, die mein Leben von 0 auf 100 auf den Kopf gestellt hatte. Und ich würde alles geben, um sie glücklich zu machen. Ich merkte, dass ein kurzer und fast unauffälliger Ruck durch Annika ging. "Dir ist kalt", stellte ich fest. "Schon gut", meinte sie verträumt, doch ich zog mir meine Jacke aus. "Nein", antwortete ich sanft, "nimm sie bitte, ja? Sie hält dich wenigstens ein kleines bisschen warm." Sie seufzte und zog sie sich über. Wieder musste ich lächeln. Hier konnte ich es mit ihr aushalten. Und keiner würde uns stören.     

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