✉ Kapitel 2: "let's go party."

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Mit verschrenkten Armen saß ich auf einen der gut gepolzterten Küchenstühle in meiner Wohnung. Ich beobachtete Jiyong wie er ruhig und gelassen in seinem Kaffee rührte und auf seinem Handy rumtippte. Wir saßen nun schon seit mehreren Minuten so und keiner sagte auch nur ein Wort. Man hörte lediglich Jiyong, wie er mit einem kleinen Löffel in dem heißen Getränk rührte. Kurz dachte ich an gestern, wie wir auf der Brücke standen und den Regen genossen. Ich zweifelte an meiner Beziehung und doch wollte ich nicht loslassen, mir nichts eingestehen. Doch heute merkte ich mal wieder, dass all die negativen Gedanken nicht unnütz in meinem Kopf sind.

Aus reiner langeweile stand ich auf um mir etwas zu trinken zu holen. Jiyong schaute von seinem Handy zu mir und warf mir einen fragenden Blick zu. Ich ignorierte das einfach und nahm ein Glas aus dem Küchenschrank, der sich über der Spüle befand. Langsam goß ich das Mineralwasser in das Glas ein. Innerlich kochte ich, denn seit Wochen zweifelte ich, dachte ich nach und zerbrach mir den Kopf. Gestern kam ein kleiner Hoffnungsschimmer wieder auf mich zu, doch bereits einen Tag später habe ich diesen in Gedanken in den Müll geworfen.

Mit meinem Glas Wasser in der Hand setzte ich mich wieder zurück auf meinen Platz und räusperte mich kurz. Er schaute verwirrt auf, jedoch störte er sich nicht daran und nippte an seinem Kaffee. Genervt rollte ich mit den Augen und griff über den Tisch nach seinem Handy.

"Ey!" guckte er mich empört an und ich legte es neben mir ab.

"Dann haben wir mal beide Zeit und du hältst es nicht für nötig mehr als zwei Sätze mit mir zu reden." Jiyong rollte nur mit den Augen und seufzte daraufhin.

"Tut mir ja leid Schatz." Er stand von seinem Platz auf und lehnte sich von hinten über meinen Stuhl, sodas Jiyong mich halb von hinten umarmte. Ein kribbeln machte sich in meinem Bauch bemerkbar und ich fing plötzlich an zu lächeln. Trotz der ganzen streitereien liebte ich diesen Mann und er bedeutete mir alles. Er gab mir das Gefühl beschützt zu werden. Er gab meiner selbst einen Sinn.

"Jiyong.. so kann das nicht mehr weitergehen." langsam löste ich mich aus seiner Umarmung und stand auf.

"Wie meinst du das?" Verwirrt sah er mich an. Ich spürte die Panik in seiner Stimme.

Ich überlegte kurz.

"Liebst du mich überhaupt noch?" Ich hatte immer Angst vor dem Tag an dem ich diese Frage stellen würde. Natürlich hoffte ich das dieser Tag niemals kommen würde.

"Yumi, natürlich liebe ich dich." Er machte ein paar Schritte auf mich zu.

"Du liebst mich? Davon merke ich sehr wenig." Plötzlich umarmte er mich und meine Augen füllten sich mit Tränen. Normalerweise sollte ich ihm glauben schenken.

Warme Tränen kullerten meine Wangen hinab und ich drückte mich an seine Brust.

"Ich werde immer bei dir bleiben." flüsterte er mir ins Ohr und küsste mich daraufhin. Ich erwiderte jedoch nicht. Stattdessen liefen mir nur weitere Tränen die Wangen hinab.

"Ich werde versuchen weniger am Handy zu sein um dir meine ganze Aufmerksamkeit zu schenken, aber vorhin musste ich etwas für ein wichtiges Meeting abklären, tut mir leid Schatz." sagte er und sah mich mit einem entschuldigenden Blick an.

Plötzlich klingelte sein Handy und er nahm ab. Genervt rollte ich mit meinen Augen und verschränkte die Arme ineinander.

"Ja?" Fragte Jiyong genervt und lief langsam in der Küche umher.

"Jetzt?.. Eigentlich schlecht, aber wenn es sein muss." Daraufhin legte er auf und steckte sein Handy in die Hosentasche seiner schwarzen Jeans.

"Sorry, aber ich muss los." Er schnappte sich schnell seine Jacke, welche er über den Stuhl hing und bewegte sich in Richtung Ausgang.
Langsam tappte ich ihm hinterher und sah ihm dabei zu wie Jiyong seine Schuhe anzog.

"Falsehood Is My Existence." | YoongiWhere stories live. Discover now