Rettung und ein Unbekannter

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  Aria POV:

Das alles war nun schon über ein halbes Jahr her. In der zwischen Zeit bin ich viel herum gekommen. Zur Zeit war ich in Italien. Ich mochte dieses Land, doch hier lebten die gefährlichsten Vampire der Welt. Die Volturi. Sie waren die Königsfamilie in der Welt der Vampire. Sie lebten in Volterra. Einer sehr alten Stadt mit alten Gebäuden. Carlisle hat uns einmal von ihnen erzählt. Er selber lebte dort auch ein paar Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte. Ich selber war erst seit gestern Abend in Volterra. Nicht das ich die Volturi besuchen wollte, nein.

Mich interessierte mehr die Stadt, von der mir Alice einmal vorgeschwärmt hatte. Sie war ein einziges mal hier gewesen. Zusammen mit Carlisle, Esme, Jasper und Rosalie. Was sie hier gemacht hatten, wusste ich nicht. Ich selber musste sagen, das diese Stadt doch etwas an sich hatte. Volterra bei Nacht war wirklich schön. Gestern Abend hatte ich mir noch ein Hotelzimmer gemietet. Das Hotel war ein kleines Stück weg vom Markusplatz. Heute früh hatte ich beschlossen außerhalb von Volterra jagen zu gehen. So wie die Cullens ernährte auch ich mich von Tierblut. Wir waren einer der wenigen Clans, die Tierblut Menschenblut gegenüber vorzogen.

Ich kam nun, nachdem ich meinen Durst gestillt hatte, aus dem Wald und rannte zurück nach Volterra. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, weswegen ich mich vermummt anziehen musste, auch wenn das dank meiner Gabe nicht nötig war. Es war eine dieser wenigen Regeln, die die Volturi durchgesetzt hatten. Wir sollten niemals auffällig töten und unsere Identität vor den Menschen geheim halten. Sollten wir dies nicht tun, würden die Volturi diesen Vampir umbringen. Während ich in Richtung Markusplatz ging, sah ich hier und da ein paar Marktstände stehen. Schmuck, Kleidung, Obst, Gemüse und noch vieles mehr. Es war eine recht belebte Stadt. Auf einmal hörten ich ein Wimmern. Ich blieb kurz stehen und sah mich um.

Niemand hatte dieses Wimmern vernommen. Ich ging in die Richtung aus der das Wimmern kam. Je näher ich kam, desto lauter wurde das Wimmern. "Nein, lass mich in ruhe. Nein, bitte nicht. Bitte!",hörte ich eine Kinderstimme wimmern. Gerade erreichte ich eine Sackgasse. Ich erkannte einen Mann und hinter ihm ein kleines Mädchen. Dieses sah den Mann mit großen angsterfüllten Blicken an. Der Mann schien mich nicht zu bemerkten und hob das Kind mit einer Leichtigkeit vom Boden auf. Er war ein Vampir! Das kleine Mädchen mit den blonden Haaren, das vielleicht gerade mal 7 Jahre alt war, fing an zu weinen. "Lass mich runter. Bitte! Lassen sie mich gehen!",rief sie. "Halt still, es wird schon bald vorbei sein!",lachte er dreckig und beugte seinen Kopf langsam zu dem Mädchen herunter.

"Nein! Nein! Bitte!",schluchzte sie. Nun reichte es mir. Ich rannte in Vampirgeschwindigkeit auf den Mann zu und packte ihn am Kopf. Sofort hielt der Mann inne. "Was?!",fragte er und wollte sich gerade umdrehen, doch ich trat ihm mit voller Wucht in die Weichteile und sofort krümmte er sich vor Schmerzen zusammen. Er ließ das kleine Mädchen fallen, doch ich fing sie noch rechtzeitig auf, bevor sie auf dem Boden aufschlagen konnte. Ich setzte sie auf dem Boden ab und lächelte. "Hab keine Angst. Bleib bitte hier ja?",bat ich sie. Sie nickte leicht und wischte sich die Tränen weg.

Nun wandte ich mich wieder dem Vampir zu. Dieser hatte sich gerade aufgerichtet und kam nun wütend auf mich zu. "Was fällt dir eigentlich ein! Du kleine...",doch weiter kam er nicht. Ich drückte ihn mit dem Kopf gegen die Hauswand. Der schwarzhaarige Vampir werte sich, doch gegen meinen Griff kam er nicht an. "Verdammte Scheiße, lass mich los! Was willst du?!",fragte er sauer. "Sich an kleinen Kindern zu vergreifen ist ja wohl das Letzte. Selbst als Vampir.",sagte ich so leise, das nur er es hörte. "Was interessiert es dich?! Du scheinst selbst auch ein Vampir zu sein! Schreib mir nicht vor, was ich zu tun und zu lassen habe!",forderte er, doch ich ignorierte dies.

Er war einer der Vampir, die selbst auf kleine Kinder los gingen. Ich verabscheute diese Art von Vampiren. Also beugte ich meinen Kopf zu seinem Hals hinunter und biss zu. Schnell ließ ich wieder von ihm ab und ließ ihn los. Der Mann viel zu Boden sein Kopf lag neben seinem Körper. Nun drehte ich mich zu dem kleinen Mädchen um. Dieses sah mich erschrocken und angsterfüllt an. Ich ging auf sie zu, doch sie wich zurück. "Hab keine Angst, ich tue dir nichts.",versicherte ich ihr, doch sie wich weiterhin zurück. Ich beugte mich zu ihr hinter und lächelte sie freundlich an. Dann setzte ich meine Gabe ein. Ich drang in ihren Kopf ein und löschte das gerade eben passierte Geschehen.

Eigentlich nicht ganz. Ich ließ sie vergessen, das wir Vampire waren und das der Mann ihr Blut aussagen wollte. Dafür ließ ich sie denken, das sie überfallen worden war und ich sie gerettet hatte. Kurz zuckte sie zusammen und verlor ihr Bewusstsein. Das alles war wohl zu viel für die Kleine gewesen. Ich nahm sie auf den Arm und wollte gerade gehen, als mir die Vampirleiche einfiel. So drehte ich mich noch einmal um und zündete den toten Vampir an. Sofort ging er in Flammen auf. Nachdem von dem Vampir nun nichts mehr zu sehen war, drehte ich mich um ging aus der Sackgasse heraus. Als ich aus der Sackgasse kam, bemerkte ich, das mich die Leute entsetzt ansahen. Sie mussten das Feuer gesehen haben. So setzte ich nun auch bei ihnen meine Gabe ein und löschte das Geschehene. Langsam wandten sich die Leute wieder ihren normalen Aufgaben zu.

Plötzlich spürte ich einen stechenden Blick auf mir. Ich drehte mich um und ließ meinen Blick schweifen. Erst sah ich nichts, doch dann erkannte ich eine schwarze Gestalt. Eine Person in einem schwarzen Umhang und Kapuze. Sie war ca. 1.90m groß und von der Statur der Person, nahm ich an, das es ein Mann war. Doch so schnell wie die Person auf getaucht war, verschwand sie auch wieder. Wieder sah ich mich um, doch die Person war weg. War das ein Vampir? Ich hatte keine Ahnung und ging weiter. Ich ging in Richtung Hotel, in das ich eingecheckt hatte. Während ich unterwegs war, spürte ich immer wieder diesen stechenden Blick auf mir. Ich drehte mich immer wieder um, doch den Unbekannte konnte ich nicht entdecken.  

Cullen oder Volturi?Where stories live. Discover now