9.Kapitel

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Rachel und ich liefen die ganzen Gänge entlang. Wir hatten die Schilder für den Rückweg nicht gefunden und irrten nun also in der Schule umher. Irgendwann stellten wir fest, dass wir im Kreis gelaufen waren.

Da kam plötzlich eine sich laut unterhaltende Schülergruppe vorbei. Wir bekamen mit, dass sie auf dem Weg zum Speisesaal waren und beschlossen ihnen zu folgen. So erreichten wir tatsächlich den Saal. Der Weg war gar nicht so schwer, wir waren nur 2 mal falsch abgebogen.

Vor den großen Türen des Saals kamen Rachel und ich zum Stehen. Wir schauten uns noch einmal an, atmeten tief ein und betraten den Saal.

Uns empfing eine enorme Geräuschkulisse. Stühle wurden gerückt und Besteck wurde fallen gelassen. Es saßen ca. 200 Schüler im Saal in allen Alterskategorien. An der Seite konnte man ein langes Buffet sehen. Es waren alle möglichen Speisen vorhanden. Wir stellten uns an und ich nahm mir 2 Frikadellen mit Salat.

Wir standen mit unseren Tabletts im Raum. Ein paar Tische waren noch frei und wir ließen uns an einem nieder. Irgendwann tauchten auch Clara und Sam auf und gesellten sich zu uns. Wir unterhielten uns über die Akademie und unsere ersten Eindrücke.

Nach einiger Zeit wurden wir müde und liefen zurück zu unseren Zimmer. Ich hätte den Weg nicht gefunden, aber Rachel hatte sich den gemerkt. Da hatte ich wohl Glück gehabt, sonst wäre ich wieder durch die Akademie geirrt.

Auf unserem Zimmer ließ ich mich auf mein Bett fallen und seufzte tief. Ich mochte es hier, aber das war doch alles ziemlich viel. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass mir Tränen über die Wangen liefen, bis Rachel sich auf meine Matratze setzte und mir beruhigend über den Rücken strich. So saßen wir wohl mehrere Minuten da, als ich mich endlich beruhigt hatte und mir müde meinen Schlafanzug anzog. Rachel warf mir einen besorgten Blick zu als ich mich wieder in mein Bett legte.

"Das ist irgendwie alles ziemlich viel. Es überfordert mich ganz schön. Vor ein paar Tagen war ich noch ganz normal und plötzlich rase ich mit 100 km die Stunde durch die Innenstadt zu meiner Tante, bei der ich vorher noch nie war. Dann kann ich ganz plötzlich angeblich ein Element beherrschen, finde das erste mal im Leben eine Freundin und hab auch noch das Glück mit ihr auf ein Zimmer zu kommen."
Bei den Worten lächelte Rachel mich an. "Ja das verstehe ich für mich ist das auch alles ziemlich neu, aber ich hatte immerhin nicht so einen Aufbruch denn ich wurde ja von meinen Eltern in die Limousine gesetzt."

Ich war doch ziemlich erleichtert, dass sie mich nicht für eine Heulsuse hielt oder so und erwiderte ihr Lächeln. Es war ziemlich schön eine Freundin zu haben. Glücklich schloss ich meine Augen und im nächsten Moment war ich auch schon eingeschlafen...

Tanz der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt