2. Kapitel ~Inoichi und der komische Ibiki-Typ~

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Nachdem Tsunade mir erzählt hatte was passiert war, als ich ohnmächtig zusammengebrochen war, stützte ich mich nach langer Diskussion mit Shizune auf ein paar Krücken ab und versuchte einige Schritte zu gehen. Es funktionierte zwar nur so lala, aber immer noch besser, als von irgendjemandem durch die Gegend gefahren werden zu müssen, wie Shizune es vorgeschlagen hatte.

Ich ging einige Schritte und mit der Zeit wurde es tatsächlich immer besser, weshalb wir uns schon nach einigen Minuten auf den Weg zum Informationszentrum oder etwas ähnlichem machten. Währenddessen führten wir ein kleines Gespräch...wenn man es denn so nennen konnte. "Und, kannst du auch mit Chakra umgehen oder irgendwelche Jutsus anwenden?" fragte Shizune neugierig wie ein kleines Kind, weswegen ich leicht schmunzelnd nickte. "Achja? Und welche?" Neben mir hörte ich, wie Tsunade sich die Hand vor die Stirn klatschte, doch ich schenkte der Schwarzhaarigen nur einen amüsierten Blick, ehe ich mit den Augen auf meinen Mund deutete. "Achja, du kannst ja nicht reden..." sagte sie traurig und ließ den Kopf hängen, der einige Sekunden später wieder hochschnellte. "Aber du kannst es uns doch zeigen!" Ich legte meinen Kopf schief. "Na guck doch, du läufst schon seit einiger Zeit nicht mehr mit den Krücken und ziehst sie nur noch hinter dir her, also kannst du sie auch ablegen oder ich nehme sie und du machst die Fingerzeichen der Jutsus." erklärte sie uns, worauf Tsunade und ich synchron verstehend nickten.

"Aber Shizune, sie ist gerade erst aus dem Koma erwacht, du glaubst doch nicht ernsthaft das sie in diesem schwächlichen Zustand ihr Chakra kontrollieren kann." gab die Dunkelblondhaarige zu bedenken, doch Shizune winkte ab. "Sie muss ja kein Chakra verwenden, sie kann auch einfach die Fingerzeichen formen ohne ein Jutsu auszulösen."

Diesmal nickte ich und zeigte ihr die Fingerzeichen des Jutsu der Schattendoppelgänger, des Jutsu des Tausches und die des Jutsu der Verwandlung. Es war zwar etwas ungewohnt die Fingerzeichen zu formen ohne dabei das Chakra benutzen zu müssen, was wohl auch die Dorfbewohner die uns begegneten fanden, denn diese glotzten uns ziemlich dämlich an -vielleicht lag das auch daran, dass ich mit dem Hokage rumlief und höchstwahrscheinlich aussah als wäre ich aus der Hölle gekrochen.

Jedenfalls konnte ich über ihre Blicke nur schmunzeln, ebenso wie Shizune, die sich wenig später zu mir runterbeugte. "Keine Sorge wir haben dich so gut es ging versucht zu waschen, als du weg warst, damit du nicht ganz so sehr verwahrlost. Außerdem haben wir dir neue Klamotten angezogen." flüsterte sie hinter vorgehaltener Hand. Ich zog die Augenbrauen hoch und sah an mir herunter, tatsächlich. Ich trug nicht mehr meine halb zerrissene Leggins und den weiten Pullover, sondern eine schwarze Leggins, die am rechten Bein bis unters Knie reichte und am linken bis knapp zur Mitte des Oberschenkels. Darüber hatte man mir etwas graues Kimonoartiges, das mit den verschiedensten Blumen verziert war und dessen Ränder in schwarz endeten, übergezogen, natürlich nicht zu vergessen, das schwarze Top unter dem Kimono.

Und irgendwie fragte ich mich gerade wie mir nicht hatte auffallen können, dass ich sowas anhatte...aber naja jedenfalls waren wir nach einigen weiteren Minuten bei dieser 'Verhörungseinheit' angekommen und wurden von einem ziemlich...bedrohlich aussehendem Kerl mit schwarzem Kopftuch begrüßt. "Ibiki, wir sind hier wegen der Angelegenheit." sagte Tsunade, als würde das alles erklären und zu meinem Erstaunen verstand dieser...Kerl das sogar und nickte, ehe er mich einmal musterte und sich dann umdrehte um in einen bestimmten Gang einzubiegen. 'Heißt das etwa die haben sogar schon einen Codenamen für mich? ' fragte ich mich fassungslos und seufzte resigniert, bevor ich ihnen hinterher trottete.

Auf dem Weg versank ich in Gedanken. Wenn ich so darüber nachdachte hatte ich ja schon ziemlich Angst vor diesem Jutsu, das bei mir angewendet werden sollte. Es war ja nicht so, als wäre ich keine Schmerzen gewohnt, eher im Gegenteil ich war schon sehr oft verletzt worden, nicht zuletzt weil Kenner an meinem Aussehen ganz genau erkennen konnten, dass ich aus dem Yōso-Clan stammte. Und da die Macht unseres, nein meines Clanes schon immer gefürchtet wurde, hatten es eben einige auf mich abgesehen. Manchmal fragte ich mich sogar selbst wie es sein konnte das ich jetzt noch hier stand, aber- "Wir sind da. Inoichi, das hier ist Shirose Yōso." unterbrach Tsunade meine Gedanken und führte mich in einen Raum hinein, der ziemlich...sagen wir einfach er sah nicht sehr einladend aus. Daran waren erstens die vielen Ninjas Schuld, die hier drinnen rumstanden und scheinbar darauf aufpassen sollten, dass ich nicht ausbrach oder was auch immer und zweitens die grauen Wände, die Gitterstäbe vor den Fenstern und der Betonboden.

Ja, wirklich total einladend.

"Shirose, das hier ist Inoichi Yamanaka, von dem ich dir erzählt habe. Keine Angst er ist der beste auf seinem Gebiet und er wird versuchen es so schmerzfrei wie möglich für dich zu machen, in Ordnung?" fuhr Tsunade fort und ging mit mir im Schlepptau auf den großen blondhaarigen Mann zu, dessen fast schon grün-türkise Augen mich aufmerksam musterten. Irgendwie machte mir sein wissender Blick noch mehr Angst als dieser komische Ibiki-Typ. Und als hätte er meine Gedanken gelesen spürte ich den stechenden Blick von eben diesem in meinem Rücken...toll. Konnten die jetzt auch noch alle Gedanken lesen oder was ging hier ab? Egal...ich konzentrierte mich wieder auf die Realität und verbeugte mich leicht vor dem Blondhaarigen, so wie ich es damals von meiner Mutter gelernt hatte. Daraufhin lächelte er leicht. "Hahaha das mir das in meinem Alter noch passieren darf, ein junges Mädchen mit Manieren." grinste er und führte mich zu einem Stuhl, der...MUSSTE ICH DIE GANZEN DINGE HIER WIRKLICH NOCH BESCHREIBEN?! HIER SAH EINFACH ALLES VOLLKOMMEN ANGSTEINFLÖSEND AUS!

Ich setzte mich auf den Stuhl und sah mein Gegenüber ängstlich an. Es war nicht mehr die Angst vor dem Schmerz, wie ich sie vorhin verspürt hatte, sondern eher die Angst davor, dass er das sah, was ich all die Jahre in mir versteckt hatte und was eigentlich niemals jemand sehen sollte. Das er sah wie verletzlich und schwach ich eigentlich war und das er sah was ich damals angerichtet hatte, auch wenn ich nicht genau wusste, wie ich das gemacht hatte. "Also bist du soweit?" Ein Nicken meinerseits, worauf er seufzte. "Wenn du dich dagegen sträubst wird es dir mehr weh tun, als wenn du es einfach zulässt. Du musst keine Angst haben...alles was ich sehe wird nur Tsunade erfahren und niemand anderes, versprochen." sagte er und legte mir seine Finger an die Schläfen. Ich spürte wie er in meinen Geist eindrang und ein ertragbarer Schmerz durch meinen Kopf zog, danach fühlte es sich an als würde ich in einer endlosen Leere schweben.

Inoichi's Sicht

Als ich sah wie sich die Kleine langsam entspannte drang ich in ihren Geist ein und überwand sofort die ersten Blockaden, die nebenbei erwähnt sogar ziemlich vielschichtig waren. Es war wirklich erstaunlich wie sehr sie diese Erinnerungen in sich eingeschlossen hatte, so sehr das sie sogar selbst kaum noch darauf zugreifen konnte. Als ich schließlich nach einigen Minuten die Blockaden hinter mir gelassen hatte, sah ich vor mir einen Gang aus weißem Marmor, der links und rechts mit hell leuchtenden Türen gespickt war. Da ich ja wusste das sie wie wir vermutet hatten tatsächlich eine Yōso war und dessen Unglück in mehr als 7 Jahren Entfernung lag, beschäftigte ich mich nicht lange mit den vorderen Türen und ging direkt weiter den Gang entlang. Und als ich dann schließlich eine Tür sah die schon fast in tiefes Schwarz getunkt war, wusste ich das ich richtig war und öffnete die Tür. "Dann wollen wir doch mal sehen, ob du wirklich die Wahrheit sagst, Kleine." Was mich danach erwartete...war die reinste Hölle.


Destiny- The Last Member [Naruto Fanfiktion]Onde as histórias ganham vida. Descobre agora