Eingang

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Hailey pov.
"Nach all den Folterversuchen und du schreist, wegen einem Alptraum?" Jake blickte mich verständnislos an. Vor noch wenigen Minuten war ich schreiend aufgewacht, keine Ahnung, was ich geträumt hatte, doch es hatte ausgereicht, um mich zum schreien zu bringen und meine Magie kurzzeitig auszulösen. Das Zimmer war verwüstet, was unter dem Umstand, dass es ausser einen Tisch und meinem Bett im Zimmer nichts gab, beinahe für unmöglich gehalten wird, aber es war dennoch die Wahrheit. Die Wände hatten tiefe Risse, der Tisch war zerfallen, Putz blätterte von den Wänden und selbst das Bett, auf dem ich lag, war fast ganz zerstört. "Unglaublich..." Valentine war neben seinen Sohn getreten. Plötzlich begann er zu lachen, so, als hätte er der Jackpot im Lotto geknackt. "Wenigstens eines meiner Experimente war erfolgreich." flüsterte er fasziniert und strich sich über seinen Dreitagebart. Jake blickte hasserfüllt zu seinem Vater, kein Wunder, dieser hatte ihn gerade als missglückt bezeichnet. "Du, kleine Hailey Wayland, du bist ein Wunder." Hätte jemand anders dies vielleicht zu mir gesagt und in einer anderen Situation, hätte ich dieses Wort als ein Kompliment angesehen. Wunder... dieses Wort verband ich sonst immer mit etwas Gutem, aber jetzt war das Gegenteil der Fall. Plötzlich drang eine Flüssigkeit meine Kehle hoch, ich dachte, ich müsste mich erbrechen, doch als ich den Mund öffnete und mich zur Seite drehte, um die Flüssigkeit auszuspucken, wurde mir bewusst, dass Erbrochenes nicht rot war. "Was ist mit ihr los?" fragte Jake vorsichtig. Auf Valentines Stirn bildete sich eine Zornesfalte. "Du hast sie zu schwer verletzt, du Idiot!" schrie er und war kurz davor, seinen Sohn zu schlagen, hielt dann jedoch inne und widmete sich mir zu. "Hattest du das schon mal?" Ich antwortete nicht. "Sag schon!" schrie er wütend, er hatte Angst, Angst, dass sein einziges "erfolgreiches" Experiment kaputt gehen würde oder schon kaputt war. "Ich werde dir gar nichts sagen!" zischte ich grinsend und wusste, dass ich mit meinem eigenen Leben spielte. "Närrisches, dickköpfiges Kind!" schrie er und zerrte mich an eine Wand, wo er mich ziemlich aggressiv dagegen drückte. "Ich werde nicht zulassen, dass ich meine beste Waffe verliere, wegen eines jämmerlichen Mädchens wie dir!" "Dein Problem ist nur, dass dieses jämmerliche Mädchen deine beste Waffe ist." flüsterte ich und empfand wieder einmal ungemein viel Schadenfreude.

Alec pov.
"Alec, aufwachen!" Izzy rüttelte mich sanft an der Schulter. Ich wollte ihr sagen, dass ich weiterschlafen wollte oder dass ich noch viel zu müde war, doch sie unterbrach mein Gemurmel. "Es hat sich etwas verändert." flüsterte sie und ich war wieder hellwach. Meine Beine schwangen sich vom Sofa, auf Jace, der wohl noch auf dem Boden am schlafen gewesen war, denn er schlug sofort motzend um sich, bevor er die Augen aufschlug. "Was?" zischte er genervt. "Etwas hat sich verändert." Er sprang hoch und das ziemlich geschickt dafür, dass er eben noch geschlafen hatte. "Magnus, was ist los?" "Er blickte zu mir hoch. "Irgendetwas hat den Schutzzauber neutralisiert, ich kann sie finden... ich weiss, wo sie ist." Bevor ich überhaupt alles ganz genau realisierte, führte mich Izzy auch schon zu einem Portal. Gebt mir die Hände, ich weiss, wo wir hin müssen." flüsterte sie, da Magnus ihr wohl schon Bescheid gesagt hatte. "Wartet, ist es jetzt wirklich intelligent, in das Versteck von Valentine einzubrechen?" fragte Magnus uns. "Intelligent vielleicht nicht, aber die einzige Möglichkeit." Izzy sprang in das Portal mit meiner und Jaces Hand.

Hailey pov.
"Du redest nicht so mit mir, weisst du nicht wer ich bin? Ich bin Valentine Morgenstern und du hast mir gefälligst zu gehorchen!" schrie er wütend, sein Kopf lief rot an, röter, als das Blut, dass meine weisse Kleidung bedeckte.

Alec pov.
Wir waren bereits im Gebäude, was ein ziemlich grosses Risiko gewesen wäre, doch zum Glück war niemand hier. "Wenn hier mehrere Anhänger Valentines gestanden wären, wären wir jetzt tot!" zischte ich Izzy zu, die uns hier her gebracht hatte. "Ich dachte du wolltest so schnell wie möglich zu ihr!" zischte sie zurück, ich hätte etwas darauf erwiedert, doch Jace lief schon in eine Richtung davon und als ich kurz aufhorchte, wusste ich auch wieso, aus dieser Richtung kamen Stimmen.

"Valentine Morgenstern, ein wirklich grosser Name, der überall wo man ihn hört Schrecken und Furcht verbreitet, aber jetzt, wo ich dich vor mir sehe, ist es nur der Name eines kleinen Mannes, der sich versteckt hält hinter seinen Dämonenlakaien..." Sie war es, das war definitiv Hailey, diese starke Stimme gehörte ihr und definitiv auch dieser Mut, der sie dazu brachte, so etwas zu sagen. Ein Klatschen war zu hören, Jace blickte zu mir und seinem wütenden Ausdruck zufolge, dachte er das selbe wie ich. Valentine hatte Hailey gerade geschlagen.

Twins (Alec Lightwood FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt