...Ein spaßiger Nachmittag, ...

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Jeder. Mit Abstand jeder, der Anwesenden brach in schallendes Gelächter aus. Embry und Quil - wenn ich mich recht erinnerte - fielen sogar rücklinks vom Baumstamm. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Was fragte ich noch. Ja, hatte ich! Definitiv! Ich wusste nur noch nicht was. Paul - denke ich - neben mir hatte sich am ehesten wieder beruhigt, und klopfte mir beschwichtigend auf die Schulter: „Aber Liz, Leah ist doch nicht Seths Freundin! Sondern seine Schwester!" Dann bekam er wieder einen Lachanfall und die anderen stimmten mit ein. Ich nickte: „Oh... Das würde so einiges erklären!" „Dachtest du wirklich, wir wären zusammen?", Seth wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. „Ja sorry, wenn mich von euch keiner Aufklärt. Es hieß nur: Liz Leah, Leah Liz! Da kann man alles Mögliche rein interpretieren!" Ich zuckte mit den Schultern und machte Seths Armbewegungen von damals übertrieben nach. Dass nannte ich mal epic Fail!

Nachdem sich der Chaotenhaufen wieder eingekriegt hatte - das dauerte ziemlich lange - stellte Paul neben mir wieder eine Frage: „Hey Liz, ist es normal, dass du so nach Vampir stinkst?" Künstlich lächelte ich ihn an: „Ja, ich bin ein Hybrid. Und du stinkst in meiner Nase auch ganz gewaltig, aber nicht nach Hund!" Ich grinste. Das hatte gesessen. Ein paar der Wölfe lachten, Paul wandte sich beleidigte Leberwurst like ab und die anderen sahen mich nun neugierig an. „Also bist du so etwas wie Renesmee?", Sam spitzte die Ohren. „Indirekt ja. Ich wurde nicht so geboren, ich wurde nur so lange mit verdünnten Vampirgift infiziert, bis es keine Wirkung mehr zeigte. Meine Sinne verbesserten sich, und ich bin stärker und schneller als andere Menschen. Aber irgendwie bin ich noch ein Mensch!", alle Aufmerksamkeit lag nun auf mir. Embry ergriff das Wort, er war ziemlich schüchtern, so hörte ich ihn zum ersten Mal reden: „Aber das mussten ja unbeschreibliche Schmerzen gewesen sein! Wer tut so etwas?" Ich zuckte nur unbekümmert mit den Schultern: „Der Bund der Jäger. An den Schmerz gewöhnt man sich und im Endeffekt war es doch egal. Ich musste nur in der Lage sein Vampire zu töten. Nicht mehr und nicht weniger!" Sam zog die Stirn kraus: „Jäger? Vampirjäger? Also bist du auch einer?" Ich nickte: „Jupp!" Ein paar schienen beeindruckt zu sein, andere verwundert. Und Paul neben mir spielte sich auf: „Ist ja klar, dass sie eine Vampirjägerin ist. Gegen einen Werwolf hätte sie sowieso keine Chance!" Ich zog eine Augenbraue in die Höhe - das hatte ich übrigens hervorragend von meinen beiden Vampiren gelernt bekommen: „Das denkst aber auch nur du Flauschi. Ich hab schon mit Vampiren gekämpft, da hast du noch im Sandkasten Schlammkuchen gebacken!" „Oh. Oh.", einem der Wölfe schien meine Aussage nicht gefallen zu haben, doch Paul und ich fixierten uns nur gegenseitig: „War das gerade eine Herausforderung... Lizzy?" „Nein. Du würdest sowieso haushoch verlieren... Wuffi!", ein kleines Lächeln umspielte meine Mundwinkel: „Also doch eine Herausforderung!", auch Paul grinste. Die anderen sahen nur abwechselnd zwischen uns beiden hin und her, bis einer von ihnen dazu ein Kommentar abgab: „Na dann, lasset die Spiele beginnen!"

Und das Spiel begann. Denn bald darauf stand ich, Paul neben mir, in einen Schlafsack gesteckt an einer Startlinie. „Also, wer als erster von euch beiden über die Ziellinie, die da hinten in den Sand gesteckt ist, hüpft, der hat gewonnen. Der Verlierer muss sich den Spott der anderen solange anhören, wie sie wollen... Und... Er muss einen Tag in einem Einhorn Jumpsuit rumrennen. Inklusive Fotos und Autogrammen!", Sam erklärte die Regeln für unseren Sackhüpf-Wettbewerb - unglaublich, dass ich mich auf so etwas eingelassen hatte . Hinter mir vernahm ich Quil flüstern: "Das mit den Jumpsuit hat er sich doch gerade erst ausgedacht oder?" Embry entgegnete genau so leise: "Soll wohl noch ein Ansporn sein!" „Und noch was Leute: Alle faulen Tricks sind erlaubt!", Sams Stimme ertönte. Paul grinste mich von der Seite siegessicher an. Na wenn er sich da nicht irren würde! Eine Jägerin verliert gegen keinen Werwolf. Schon gar nicht gegen Paul! Konzentriert richtete ich meinen Blick auf die Ziellinie, hundert Meter weiter. Der Strand war ja groß genug! Meine Lederjacke hatte ich Seth gegeben, genauso wie meine Schuhe, sie würden mich hier nur behindern. Die Sonnenbrille jedoch, hatte ich immer noch auf, wäre ja schlecht, wenn ich mit geschlossenen Augen springen hätte müssen. Dann begann Sam den Countdown zu zählen: „Seid ihr bereit?" Meine Finger krampften sich um den Saum des Schlafsackes: „Drei!" Ich dürfte nicht verlieren: „Zwei!" Das wäre eine Blamage für mein restliches Leben: „Eins!" Gleich fängt es an, ich muss gewinnen: „LOS!"

Hunter and Wolfحيث تعيش القصص. اكتشف الآن