Das Versprechen

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I lost myself on a cool damp night
I gave myself in that misty light
Was hypnotized by a strange delight
Under a lilac tree

I made wine from the lilac tree
Put my heart in its recipe
It makes me see what I want to see
And be what I want to be

When I think more than I want to think
I do things I never should do
I drink much more that I ought to drink
Because it brings me back you

Lilac wine is sweet and heady, like my love
Lilac wine, I feel unsteady, like my love
Listen to me, I cannot see clearly
Isn't that she, coming to me nearly here?

Lilac wine is sweet and heady where's my love?
Lilac wine, I feel unsteady, where's my love?
Listen to me, why is everything so hazy?
Isn't that she, or am I just going crazy, dear?

Lilac wine, I feel unready for my love
Feel unready for my love

- Lilac Wine by Jeff Buckley -

Dezember 2010

"Versprich es mir."

Marthas Augen hatten einen eindringlichen Ausdruck angenommen, der sich in Lanas tiefstes Innerstes bohrte. Was anderes konnte sie tun als zu zustimmen? Martha würde sterben, das stand fest und ihr dieses Versprechen nicht zu geben empfand Lana als... Als was? Unfair? Noch unfairer als das Leben sowieso schon war?

In einem anderen Leben hätte Martha Kent Lanas Schwiegermutter sein sollen. Dabei hätte es bleiben können, doch die ältere Frau hatte selbst nach Lanas Trennung von Clark nie den Kontakt verloren, war für sie da gewesen wenn sie Rat und Zuwendung brauchte.

Und auch wenn Lana so etwas wie Unruhe bei dem Gedanken empfand, so war es doch keine Ablehnung. Ihre Bitte war nicht unmöglich, nichts furchtbares, es war nur...
Sie ließ ihren Blick von Martha hinfort gleiten um klar darüber nach zu denken. Wollte sie wirklich ablehnen?

Martha ließ ihr die Zeit, auch wenn sie selbst keine mehr hatte. Noch einige Tage, vielleicht noch ein, höchstens zwei Wochen.

Lanas Blick fiel auf das Hochzeitsbild der Kents. Es zeigte Martha mit feurig roten Haaren und ebenso roten Lippen in einem weißen Traum aus Tüll. Mr. Kents Gesicht zierte ein sorgenfreies Lächeln. Seine blonden, von der Sonne gebleichten Locken fielen ihm ins Gesicht und bildeten einen starken Kontrast zu seinem schwarzen Smoking. Beide waren jung, so jung.

Sie schätzte sie auf etwa Mitte Zwanzig, so alt wie Lana jetzt war. Martha sah so glücklich aus. Wie sie ihn ansah, als könne sie ihr Glück nicht fassen.
Mr. Kent erwiderte ihren Blick. Er schien ihr mit diesem Blick alles zu versprechen. Lanas Herz zog sich zusammen bei diesem Anblick. Etwas abwesend dachte sie: Das will ich auch. Ich will auch so angesehen werden.

Nein, Lana würde nicht ablehnen. Warum sollte sie etwas ablehnen, was Teil ihrer Erziehung war, was allein der Anstand schon forderte. Natürlich hätte sie Jonathan Kent einen Besuch abgestattet, nachdem... Doch Marthas Bitte beinhaltete nicht nur einen Besuch.

"Kümmere dich um ihn. Bitte, Lana. Versprich es mir."

Lanas Augen spielten ihr einen Streich, das Licht fiel für einen Moment so auf das Bild das die Lichtreflektion es aussehen ließ als zeige das Bild nur Mr. Kent. Lana schluckte, ihr Mund war sehr trocken. Sie blickte hinab auf ihre Hände.

Schließlich nickte sie, traute ihrer Stimme nicht.

Vielleicht stimmte sie nur zu um der anderen Frau eine Sorge zu nehmen, die ihr auf der Seele brannte. Vielleicht war sie nur eine gute Christin. Vielleicht wollte sie eine gute Freundin sein. Ja, vielleicht...

Ihr Blick glitt zurück auf das gerahmte Bild. Lana konnte ihre Augen nicht von Mr. Kents sorgenlosen Lächeln abwenden.

"Ja, ich verspreche es."

* * *

Lilac Wine; ReduxWhere stories live. Discover now