Der Tag, als sich alles änderte von Lilly31

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Der Tag, als sich alles änderte, ich meine jeder kennt solche Tage, oder? Nachdem ich den Prolog gelesen hatte, freute ich mich gar exakt auf diesen einen Tag und meine Erwartung war demzufolge, dass dieses Buch exakt einen Tag beschreibt, dessen Ende ich soeben im Prolog fast erlebt hatte.

Aber so war es nicht.  Über einige kurze Kapitel wird die Geschichte der jungen Miranda erzählt, Schule, Freunde und Shoppen. Alles recht normal, bis sie eben dem Aussenseiter Max hilft und im Krankenhaus auf dessen Bruder hilft und exakt hier findet sich ein kurzes Kapitel, was mich überhaupt weiter lesen lasse wird. In einem kurzen Kapitel wird beschrieben, wie sie das Gepräch zwischen Max und seinem Bruder belauscht und eben jene Inhalte versprechen immerhin, das die Handlung noch einiges bieten kann.

Ohne diese beiden Stellen würde ich nicht weiter lesen und das hat Gründe. Emoticons jeder Art haben in einem Buch absolut nichts zu suchen, jedesmal, wenn ich ein solches sehe habe ich den Drang das Lesen zu beenden. Worte, wie "krass" machen zwar einen jugendlichen Eindruck, sollten aber meiner Meinung nach eher Bestandteil der gesprochenen Sprache bleiben. Erklärungen in Form von Halbsätzen in Klammer sind ebenso ein schlechter Stil, wie Abkürzungen. Überhaupt spricht mit dieses kurze abgehackte beschreiben absolut nicht an. Es mag Gründe geben, wie im Buch "Die Strasse", wo dies zwingend erforderlich ist, aber hier ecke ich damit an.

Inhaltich verwirrt mich das ein oder andere. Während die Namen ein englischsprachiges Land als Ort des Geschehens suggerieren, sind Strassennamen und auch Geschäfte wie "New Yorker" eher als deutsch anzusehen. Nachdem Max im Krankenhaus eingeliefert wurde, soll Miranda ein Formular ausfüllen, logisch, aber warum kommt niemand auf die Idee in der Schule anzurufen? Selbst, wenn niemand mehr im Gebäude wäre, so wäre dies sicher der erste Anlaufpunkt. Kleidung und Schminke und Badezimmer, drei Themen die so unwichtig für die eigentliche Handlung sind, aber dennoch immer wieder und wieder vorkommen. Hier wird berichtet von der Hot-Pant, dort vom Top, da die Haare zu einem Pferdeschwanz. Einige mögen es Detail nennen, ich nenne es langweilig. Entweder nutzt man das, um zu beschreiben, wie Miranda aussieht, oder man lässt es. Es ist natürlich möglich das dies nur der Eindruck eines Mannes ist, aber es fällt auf, dass diese Szenen bei jungen Autorinnen sehr häufig vorkommen und ich habe den Verdacht, das es hierzu eine literarische Vorlage gibt, die ich wahrscheinlich nie lesen werde.

Die Kapitel sind allesamt sehr kurz, 10 Teile auf 11 Seiten belegen zweierlei. Erstens ist es noch ein langer Weg bis hin zu einem Buch und zweitens stimmt das Verhältnis nicht. Manche Kapitel enden merkwürdig und nein, ich stimme nicht, wie in einem Kommentar zu lesen ist, dass die Autorin ein gutes Gefühl hat, wann sie aufhören soll. Die Enden sind wie in einer Seifenoper gesetzt und das ist leider kein Merkmal von Qualität.

Nun aber genug gemeckert. Die beiden Szenen, die etwas spannendes aufbauen, die den Reiz auch für mich ausmachen doch weiter zu lesen, machen einiges wett. Klar könnte man hier und da mehr beschreiben, mehr Emotionen darstellen und im Endeffekt dann auch Sätze komplexer werden lassen. Es ist also Potential da und wenn mehr Kapitel hinzukommen, werde ich diese Kritik gern ergänzen, aber bisdahin, reicht es nur für ein sehr eingeschränkt empfehlenswert, aber mit Potential.

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