Saved by JulieRiedel

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Saved, was soll ich zu diesem Buch nur schreiben. Ehrlich es fällt mir schwer, weil JulieRiedel eine mehr als liebe Userin hier ist und ich mag ihre Idee sehr, aber ... und genau da sind wir schon beim Thema, beim aber. Aber immer von vorn.

Saved besteht zur Zeit aus 25 Teilen, bei nur 23 Seiten, gleichbedeutend mit Romanseiten bedeutet dies bisher lediglich 66 Seiten. Das ganze verdeutlich schon meine erste Kritik. Die Kapitel sind zu kurz, enden an merkwürdigen Stellen, es gibt viele Cliffhanger. Es mag Leser geben, die das akzeptieren, aber mich störts.

Was ist zur Geschichte zu sagen?

Es geht um einen "kleinen" Schutzengel der auf die Erde gekommen ist, um einen Jungen zu beschützen und sich passenderweise in ihn verliebt. Die Tatsache, dass ich nun überlegen muss, was ich schreibe ist leider kein Indiz für eine gut erzählte Geschichte und ich will auch sagen warum. Ich erwarte einen stetig wachsenden, durchaus auch mit Schwankungen versehenen Spannungsbogen, Saved verliert sicht aber bisweilen in lange, nicht immer leicht zu folgenden Dialogen zwischen dem Schutzengel und ihrem Schützling. Es neigt dann auch schnell zu Kitsch, über die "Mädchenträume" eines unschuldigen Engels, in der grossen Welt der Liebe. Dazu kommt, dass die Romanze viel zu selten, von der Gefahr und der Dramatik abgelöst wird, es wird ein Todesengel eingebaut, durchaus eine gute Idee, aber nach 3 Kapiteln, hört man immer nur mal ihren Namen. Wo ist dieser Schatten, diese Gefahr, frage ich mich, wo ist dieser Moment, wo man Angst haben muss beim Lesen, dass die beiden jeden Augenblick überfallen werden. Das ganze gibt mir das Gefühl, dass ein Konzept, ein Rahmen für die gesamte Handlung nicht wirklich vorhanden ist und fehlt. Es fehlt an Struktur im Gesamtwerk und das macht das Lesen ein wenig langweilig und wenn es ein Konzept gibt, so scheint dieses aktuell viel zu sehr das Hauptaugenmerk auf die Romanze zu legen. Ich hatte kurz überlegt zu zählen, wie sich die Kapitel verteilen, aber aus dem Kopf heraus würde ich aktuell sagen 4 zur Einführung, dann 2 oder 3 wirkliche Gefahr und der Rest Liebe.

Um nicht nur zu meckern...

Die Idee an sich, liebe ich, das habe ich von Beginn der Handlung gesagt, zudem die Autorin auch nur 13 Jahre alt ist. Ich stelle mir selber die kleine Alison vor, wie sie als Engel in unsere Welt kommt und auch damit erst einmal klar kommen muss, dann die Gefühle, die sie übermannen, der Liebe zu ihrem Schützling und der Sorge und die Ernsthaftigkeit um ihren Auftrag. All das bietet in der Basis eine Grundlage für ein Werk, das vielseitig, spannend und emotional ist. Behalte diese Idee und arbeite an ihr. Es wird noch viel Arbeit notwendig sein, aber glaube bitte an diese Idee.

Was fehlt, was könnte man besser machen?

Auch wenn es im Laufe und besonders im letzten aktuellen Kapitel Besserungen gibt, fehlt mir stets eine gewisse Tiefe in der Beschreibung. Zum Beispiel als sie das erste Mal ihre Füsse und Beine einsetzt, da fehlt mir ein Zittern, ein Schwanken, eine Unsicherheit, vielleicht auch ein Fehltritt. Allein für den Weg zum Bad würde ich locker 200 Worte ansetzen, wenn nicht 400. Dann das Gefühl der Liebe, überhaupt Emotionen, viele Dichter haben Werke geschrieben über die Liebe, sie verdient es blumig und in allen Farben beschrieben zu werden. Die Gefahr durch den Todesengel, hier sind es besonders zwei Dinge, die mir fehlen. Die stetig grösser und realer werdende Gefahr muss klarer werden. Ich habe nicht das Gefühl, das dieser Todesengel auch nur ansatzweise gefährlich ist, wo ist das Verschlagene, Hinterhältige, die Verführung... Gut das mag noch kommen, aber aktuell fehlt es. Der andere Punkt ist die Frage nach dem Warum und auch, wenn diese Frage jetzt noch nicht beanwortet werden muss, so darf diese nicht auf der Strecke bleiben. Warum gerade dieser Junge? Was ist besonders an ihm, ausser das er gut küsst und toll aussieht? Da hoffe ich auf eine wirklich gute und logische Erklärung.

Fazit

Eine Idee, die mir ausserordentlich gut gefällt, aber bisher in der Verwirklichung den eigenen Ansprüchen hinterherhinkt. Es ist eine Basis, auf die man aufbauen kann und auch sollte, aber aktuell fehlt eben noch viel. Daher lautet mein Urteil sehr eingeschränkt empfehlenswert, aber mit Potential.

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