chapter 5 ↠ ereignisreich

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Ich konnte meinen Ohren kaum glauben als ich das hörte. Ich soll ein eigenes Zimmer nur für mich alleine haben. Gott, wie lange es her ist, das ich das hatte. Nachdem ich mit meiner Mutter nach Deutschland gezogen bin, hatten wir immer eine sehr kleine Wohnungen. Sie war eine Alleinerziehende Mutter, was wollte man auch mehr erwarten. Ab und zu, wenn sie einen Freund hatte und es etwas ernstes zwischen den beiden war, sind wir zu ihm gezogen, dort hatte ich auch meistens ein Zimmer. Jedoch musste ich es, wenn die leibliche Tochter des Freundes meiner Mutter kam, mit ihr teilen. Das fand ich jedoch nie wirklich schlimm, denn es war eigentlich auch ihr Zimmer. Wenn ich mal Glück hatte und einer der Liebhaber meiner Mutter keine Tochter oder Sohn hatte, war mein Zimmer (Wenn ich überhaupt einmal eins hatte) wirklich eher klein und spärlich ausgestattet, doch mittlerweile weiß ich zu schätzen, was ich damals hatte.

Seit meine Mutter jedoch Tot ist, habe ich nicht einmal im entferntesten daran gedacht ein Zimmer nur für mich alleine zu haben. Ich musste mir immer eins teilen mit meinen Mitbewohnerinnen. Erst als ich älter wurde, in so etwas wie eine WG ziehen konnte, hätte ich ein eigenes Zimmer bekommen können, da diese Plätze jedoch sehr beliebt sind, muss man dementsprechend lange darauf warten. So auch ich. Und als dann endlich eins für mich frei war, wollte ich dort nicht einziehen denn es war viel zu weit weg von Stuttgart und das war wirklich das letzte was ich wollte — von Zoe getrennt worden.

Also blieb ich weiter in meinem mickrigem Heimzimmer, teilte mir eines mit zwei weiteren. Dies fand ich jedoch nie wirklich schlimm, denn ich möchte Lisa & Lena wirklich sehr. Sie waren, nach Zoe, wahrscheinlich meine besten Freunde.

„Ich hoffe dir wird dein Zimmer gefallen", meinte Sara als wir die Treppen nach oben, durch den langen Flur liefen.

„Das glaube ich eher weniger", erwiderte ich, musterte Sara genau, achtete auf jede ihrer Bewegungen. Wie ich erwartet hatte, fielen ihre Gesichtszüge sofort. Sie schien sehr traurig darüber zu sein.

„Oh... das... ich hab...", stotterte sie vor sich hin während sie auf den Boden starrte.

Sie wirkt wirklich betroffen. Ich konnte ihr trauriges Gesicht nicht weiter mit ansehen, weshalb ich sie schnell erlösen würde. Ich wollte ihr breites, strahlendes Grinsen sehen.

„Ich denke, ich werde es Lieben"

„Ich... was?", sie sah verwirrt zu mir.

„Ich denke, mir wird das Zimmer nicht gefallen, sondern ich werde es lieben. Egal wie es aussieht. Egal wie groß es ist, ich werde es lieben. Allein ein eigenes Zimmer zu haben ist..."

Und da ist es wieder. Das grinsen was für wenige Sekunden aus ihrem Gesicht gewichen ist, wie Wasser einen Wasserfall herunter fiel. „Das will ich doch hoffen", meinte sie. „Denn ich habe es eingerichtet. Naja, eigentlich Taylor aber ich hab ihm gesagt wo er was hinstellen soll."

Wir blieben schließlich vor einer weißen Türe am Ende des Gang stehen. Sara ergriff den Türgriff, drehte sich zu mir um und Grinse mich, mal wieder, breit an. „Bereit?"

„Bereit", erwiderte ich, grinste ebenfalls.

Sie öffnete die Türe, stellte sich an diese sodass der Blick auf das große, in schwarz-weiß gehaltene Zimmer frei war.

„Nora meinte, ich soll keine Farben verwenden, denn ich wusste schließlich nicht welche Farben dir gefallen würden."

Ich trat weiter in das große Zimmer ein, blickte mich mit großen Augen und offenem Mund um. „Wow", murmelte ich vor mich hin.

„Und?", fragte die Afrolocke vor mir ungeduldig.

„Ich liebe es!", sagte ich. Schnell lief ich auf eines der großen braunen Kartons zu, öffnete ihn hektisch und sah hinein.

Someone ↠ h.s.Where stories live. Discover now