ZWEI

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Jetzt kommt das neue Kapitel doch schon eher, als ich eigentlich geplant hatte. Allerdings hab ich ein bisschen vorgeschrieben und irgendwie bin ich anfangs immer gespannt zu hören, wie die Geschichte so ankommt. Deshalb: fühlt euch frei eure Gedanken dazu in die Kommentare zu schreiben.

Ne kleine Info nebenbei, die eigentlich kaum relevant ist: Die Idee hinter dem Buch ist diese 0815-Badboy-Geschichte etwas interessanter zu verpacken. Wobei ich zugeben muss, dass ich mich von den klassischen Charakteren doch recht entfernt habe. Außer der Tatsache, dass er superreich ist und sie nicht. Aber naja - Viel Spaß (:

***

„Aufwachen Tante, wir haben ein neues Jahr!"

Die grelle Stimme meines Neffen durchdrängte all meine Fasern und ich zuckte stöhnend zusammen. Kurz darauf spürte ich, wie er auf dem Bett herum hüpfte.

Ich schlug die Augen auf und sah direkt in sein frech grinsendes Gesicht. Zoe, die neben mir lag, deckte ihren Kopf mit einem Kissen ab. Als würde das was gegen Finn helfen.

„Hättest du nicht noch ein bisschen warten können?" fragte ich den kleinen Jungen und der meinte ganz entrüstet: „Es ist halb zwölf, Toni. Wie lange wolltest du denn noch schlafen?"

Den ganzen Tag. So lange wollte ich eigentlich schlafen.

Gestern waren wir zwar eher von der Party verschwunden, aber es war trotzdem spät geworden, weil ich Zoe noch alles erzählen musste.

„Och Finn bitte lass uns noch etwas ruhen?" fragte ich lieb nach und hoffte darauf, dass meine Schwester gleich kam und ihren Sohn mit nahm. Der hatte dieselben hellbraunen Haare wie meine Schwester und ich, allerdings hatte er die blauen Augen seines Vaters geerbt und so lange Wimpern, dass jedes Mädchen neidisch wurde.

„Aber ich will doch so gerne Lopping Louis mit dir spielen!" bettelte er. Das Geschenk hatte er von mir zu Weihnachten bekommen. Auf Partys nutzten wir das regelmäßig als Trinkspiel und ich dachte deshalb, dass Finn daran noch viel Freude haben würde.

„Wie wäre es, wenn du jetzt erst noch etwas die Mama ärgerst und heute Nachmittag spielen wir dann? Also so ab vier."

„Ich hab das gehört", kam es plötzlich von der Richtung meiner Tür. Meine ältere Schwester stand im Türrahmen und grinste mich an, dann wendete sie ihren Blick zu ihrem Sohn ab: „Komm Kleiner, der Papa hat gerade angerufen, dass er dich in einer halben Stunde abholt. Toni spielt dann morgen mit dir."

Meine Schwester und Levis, der Vater ihres Sohns, waren kein Paar. Das waren sie auch nie gewesen. Finn war ein Unfall, aber fünf Jahre später würde den Kleinen niemand als Unfall bezeichnen.

„Okay, aber ich will meinen neuen Batman-Pulli tragen", rief Finn und stürmte aus dem Zimmer.

„Ihr wollt wohl noch schlafen, oder?" fragte meine Schwester nach und ich nickte. Zoe gab kein Geräusch von sich, sie war wohl schon wieder weggedämmert.

„Okay", seufzte Sophie. Sie war gestern Abend zuhause geblieben, um mit Finn und Mum Silvester zu feiern. Am Nachmittag war ich mit ihr und dem Kleinen bei Dad gewesen, der im angrenzenden Costa Mesa lebte. Unsere Eltern hatten sich scheiden lassen, da war Sophie dreizehn und ich gerade elf. Früher hatten wir alle in Costa Mesa gelebt, erst nachdem meine Schwester schwanger geworden war, waren Mum, sie und ich nach Newport Beach umgezogen. Der Grund dafür war, dass ich hier eine Privatschule besuchen konnte und meine Schwester an ihrer alten Schule wegen der Schwangerschaft gemobbt wurde.

Nachdem meine Schwester die Tür wieder verschlossen hatte, klappte ich die Augen zu und war kurz darauf eingeschlafen.

Wach wurde ich erst ein paar Stunden später wieder, weil Zoe aufgestanden war und sich umzog. Als sie sah, dass ich meine Augen öffnete fragte sie: „Hast du ihm eigentlich deine Nummer gegeben?"

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