Der Kerl

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Malia's PoV

Man! Ich komme jetzt schon 10 min zu spät und der Bus ist schon längst abgefahren. Das Alles habe ich dem lieben Mr.Cralford verdanken, der einfach NICHT aufhören kann zu reden und mir dann noch gefühlte 1000 Blätter für das Sekretariat gibt.

Total außer Puste, weil ich den ganzen Weg zu'r Bushaltestelle gerannt bin, wollte ich mich erstmal hinsetzen. Ich wusste, dass bei diesem Busunternehmen keine weiteren Busse mehr nach dem Nachmittagsunterricht fahren. Verrückt, ich weiß und gegen das Gesetz ist es glaub ich auch. Aber das schert diese Leute ja anscheinend nicht.

An meiner Bushaltestelle stand, wie ich wusste, immer eine Bank, also begab ich mich zu ihr, um mich dort ein bisschen auszuruhen. Es war nichts mehr los...die ganzen Schüler wurden schon von ihren Mitfahrgelegenheiten nach Hause gebracht und ich musste dann wahrscheinlich ein Taxi rufen.

Doch als ich so zu der Bank hingehen wollte, war sie schon größtenteils besetzt. Erkennen konnte ich zwei kleinere Mädchen...doch die dritte Person ähnelte...Mason! Er saß nicht normal, sondern lehnte mit geschlossenen Augen an der Schulter von einem der Mädchen.

Seine blutende Wange und tropfendes Kinn erblickte ich sofort als nächstes, weshalb ich mit all meiner sportlichen Kraft, die ich noch besaß, zu ihnen gesprintet kam.

Als meine Position gegenüber von den beiden Mädchen, die mich jetzt auch schon gesehen haben, inne hielt, fragte ich sofort:"Was ist passiert?", meine Blicke wechselten immer schnell von der Einen zu'r Anderen: "Ein Fremder wollte anscheinend sein Geld haben und hat ihn geboxt. Dann ist das zu einer Schlägerei ausgeartet, aber zu einer kurzen, denn bei dem dritten Schlag fiel er hier um", die süße Stimme des einen Mädchens beruhigte mich kurz, wobei der erbämliche Anblick von Mason mir wieder die momentane Situation klar machte.

"Hat er sich das Geld genommen?", erkundigte ich mich besorgt. "Nein, nicht das wir wüssten...außerdem haben sich dann später mehrere Schüler gegen ihn aufgestellt und ihn zum Weglaufen gebracht, doch da niemand diesen Typen wirklich mag, sind nur wir hier geblieben", antwortete das andere kleine Kind und zeigte auf Mason.

"Aber wieso habt ihr wegen ihm den Bus verpasst. Eure Mütter machen sich doch bestimmt sicherlich Gedanken. Ich kann mich um ihn kümmern, er ist in meiner Stufe und wir sind auch...", ich machte eine kurze Pause, denn mir fiel nicht das richtige Wort ein:" befreundet...Und wieso seit ihr nicht wie die anderen, jüngeren Schüler auf Ausflügen?"

Alles sprudelten in dem Moment einfach aus mir heraus, was die zwei Mädchen zum Kichern brachte. "Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, wir wohnen nur einen Block von der Schule entfernt und Mama und Papa sind sowieso noch nicht zu Hause. Also wenn du dich um ihn da kümmern willst, dann packen wir unsere Sachen und machen uns auf den Weg nach Hause. Außerdem sind wir Geschwister und noch zu klein für die Mittelstufe. Wir sind gerade erst neu auf die Schule gekommen...", meinte die eine und lächelte mich zuckersüß an.

Oh jetzt wo ich es weiß, sehen sie echt noch wie 10-Jährige aus...

"Oh okay und ja, ich kann mich um ihn kümmern", sagte ich, während ich den Beiden dabei zu sah, wie sie ihre Sachen einpackten.

" Man sieht sich!", hörten sie noch als Verabschiedung von mir, bis ich mich an Mason wandte.

So...nächstes Problem, wie bekomme ich Mason jetzt zu mir nach Hause?
Gezwungenermaßen muss ich ihn jetzt irgendwie versorgen, weil bei ihm zu Hause kenne ich mich nicht aus und Mason hier zu lassen, damit er nochmal geprügelt wird, war ja auch keine Möglichkeit.

Die einzige Weise zu mir nach Hause war also jetzt mit den Taxi. Ich rief eins und versuchte mit aller Kraft, unter den komischen Blicken des Taxifahrers, Mason in den Wagen zu befördern. Damit der Taxifahrer aufhörte so zu gucken kommentierte ich nur:" Er ist ein Freund und verprügelt worden, also gucken sie nicht so!". Nachdem ich ihm dann meinen Wunschort vermittelt hatte, fuhren wir los. Es waren ungefähr 10 min mit dem Auto zu mir nach Hause, also nicht soo lange.

Irgendwie musste ich Mason die ganze Zeit anstarren. Selbst wenn er schläft ist er süß...eigentlich sollte er von mir ja ignoriert werden, doch das hat mal wieder super geklappt. Zum Glück war William heute bei seiner Freundin, damit ich das Haus alleine für mich hatte und er nicht auf falsche Gedanken mit Mason kam.

Doch ich wurde von meinen Gedanken unterbrochen, als Mason kurz seinen Kopf bewegte. Er kam wieder zu sich, Puh! Zum Glück, denn ich glaube ich hätte den Taxifahrer um seine Hilfe bitten müssen, Mason aus dem Auto zu bekommen...

Nicht viel später blinzelte er mit den Augen, seine Hand fuhr langsam durch seinen Gesicht und er tastete seine Wunden ab. Er verzog sein Gesicht, als er über die offenen Verletzungen fühlte. Anscheinend hatte dieses Arschloch Mason richtig erwischt. Nachdem er schließlich ganz seine Augen öffnete, zuckte er kurz bei meinem Anblick zusammen. Das heute meine Haare nicht richtig saßen war mir schon klar, aber das es wirklich so schlimm war?

"Was mach' ich hier?", murmelte er und schaute sich immer noch schwach im Taxi um. Der Taxifahrer ignorierte uns zwei, was ich auch gut so fand.

"Du sitzt in einem Taxi", meinte ich nur mit einem sarkastischen Grinsen, weshalb ich mir einen bösen Blick von Mason einfing.

Wir bogen in meine Wohnstraße ein und ich machte mich schon bereit zum Aussteigen. Nachdem ich bemerkte, dass Mason seine Augen wieder zu machte und fast dabei war einzuschlafen, stupste ich ihn leicht mit dem Ellenbogen an seine Schulter an und sagte:" Mach dich bereit, wir steigen jetzt aus!"

Mit motziger Stimme äffte er mich nach und in diesem Moment bereute ich meine Entscheidung ihn mit zu nehmen zutiefst.

Aus dem Taxi ausgestiegen, bekam der Fahrer sein Geld und murmelte mir noch:" Viel Glück" zu. Lächelnd verabschiedete ich mich von ihm und schloss daraufhin Mason die Tür auf.

Er torkelte in das Haus, denn so wie es aussah, machten die Wunden seinem Körper mächtig zu schaffen.
"Leg dich auf die Küchenplatte!", befahl ich ihm, stellte meine Schultasche ab, räumte alle Sachen von der Küchenablage weg und
holte mir alles Mögliche zum Versorgen der Verletzungen.

Mit all den ganzen Verbänden, Pflastern und sonstiges, betrat ich wieder den Raum. Mason hatte zum Glück einmal das gemacht, was ich ihm gesagt hatte und lag jetzt ganz brav auf der Küchenplatte. Er hielt sich mit beiden Händen den Kopf:"Was für ein Mist, der Kerl hat mich wirklich klein gemacht", sagte er mit normaler Stimme.

Ich trat näher an ihn heran:" So, wollen wir mal sehen... ."

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