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Oh Gott, müsst ihr das ausgerechnet vor mir machen?", fragte ich genervt, als die Beiden sich nach drei Minuten immer noch nicht voneinander lösten. Aber es zeigte Wirkung, Harry sah betreten zu Boden, Louis grinste mich herausfordernd an. „Ja müssen wir. Wieso? Macht dich das an?"

Ich schnaubte nur und zog es vor, darauf nicht zu antworten. „Hey, wir haben jetzt frei", flüsterte mir jemand von hinten ins Ohr. „Ich weiß." Grinsend drehte ich mich zu Liam um. „Wo hast du unseren Quoten Iren gelassen?" Niall war eben noch bei ihm gewesen, ganz sicher. Liam deutete auf den Flur. „Der betreibt grad Schadensbegrenzung." Neugierig spähte ich um die Ecke.

Niall kniete mit hochrotem Kopf auf dem Boden und half einem braunhaarigen Mädchen mit sagenhaft blauen Augen einen Haufen Ordner und Papiere einzusammeln. „Er ist volle Kanne in sie reingerasselt", feixte Liam und legte einen Arm um meine Schulter. „Aber zurück zu den wichtigen Dingen im Leben. Hast du Lust mit mir was zu unternehmen...allein?"

„Wie könnte ich denn da Nein sagen?" Das war doch ein Fortschritt oder? So was wie ein Date und Paare gingen doch oft zusammen weg, nicht wahr? Es war zu lange her, seit ich auf einem Date gewesen war, als dass ich noch sagen könnte, was ein Date war und was nicht. Was jetzt übrigens voll unlogisch klang. Liam lachte. „Dann ist ja gut. Jungs, wir sind dann mal weg." Ich grinste Harry und Louis an. „Und keine Unanständigkeiten", sagte ich warnend.

„Jaja, klar", kam die Antwort und sie setzten das fort, was ich vorhin unterbrochen hatte. So viel zum Thema.

Nialls PoV
„Tut mir echt Leid", wiederholte ich und reichte ihr das letzte Blatt. „Wie oft willst du es noch sagen?", fragte sie leicht genervt aber mit einem Lächeln. „So oft bis du ‚ist okay' oder so was gesagt hast."

Ihr Lächeln wurde breiter. „Schon gut, ist ja sowieso nichts passiert."

Ihr Lächeln war ansteckend, ich konnte gar nicht anders, als zurück lächeln. „Was machst du eigentlich hier?", fragte ich, bemüht das Gespräch nicht ausklingen zu lassen. Sie sollte nicht gehen, das wäre einfach zu schade.

„Ich mache hier einen Teilzeitjob als...ja als Mädchen für alles. Aber nur, bis ich meine Ausbildung zur Köchin fertig habe." Köchin? Das klang gut, mein Herz war immer offen für Köche. „Und wo kommst du her?" „Irland, das müsstest du doch erkennen", meinte sie.

Und auch noch irisch, besser konnte mein Tag gar nicht mehr werden. „Dein Akzent ist nicht grad einleuchtend", rechtfertigte ich mich. „Ja okay, wir sind von Norwegen nach Irland gezogen", gab sie zu.

„Wir haben jetzt frei, also wenn du Lust hast...ähm", ich hatte noch gar nicht nach ihrem Name gefragt, was für ein Mist. „Maybelle, aber du kannst mich May nennen." „...also wenn du Lust hast May, dann würde ich gern was mit dir unternehmen, oder hast du noch viel zu tun?" Ich deutete mit dem Kinn auf den Stapel Ordner und Papiere in ihren Armen.

„Ach was, ich muss das nur noch wegbringen, dann können wir gern gehen." Das war ja einfach, aber gut manchmal passierte so was eben. Ein Blick in ihre blauen Augen hatte für mich schon vollkommen ausgereicht.

Zayns PoV
Einen Wald hatte Liam sich ausgesucht. Okay, eine Lichtung im Wald mit einem Bach mit gaaanz vielen Blumen, von denen ich nur das Gänseblümchen identifizieren konnte. „Wow", meinte ich tonlos. Liam nickte nur und ließ sich in das Gras fallen. „Ich war vorgestern schon mal hier. Okay, eigentlich habe ich mich verfahren und das durch Zufall gefunden." Er wurde leicht rot bei diesen Worten.

Gott wie niedlich (das hatte ich gerade nicht wirklich gedacht?!). Ich setzte mich zu ihm. „Ist doch gut", meinte ich und ließ meinen Blick über die Wiese schweifen. „Aber du hättest lieber mit Niall oder Harry hierhin gehen sollen, die wären davon mehr ergriffen, als ich." Liam grinste. „Ich hatte ja eigentlich gehofft das würde endlich die poetische Seite in dir wachrütteln."

„Keine Chance Li, aber künstlerisch ist hier echt viel rauszuholen." Ich hatte zufällig noch ein Stück Papier und einen Bleistift in der Tasche (also eigentlich hatte ich das immer dabei) und kramte beides nun heraus. „Und jetzt halt still", wies ich Liam an. „Muss das wirklich sein?" Ich nickte mit todernster Miene. „Es geschieht im Auftrag des Herren." Liam seufzte, hielt aber größtenteils still.

„So fertig", stellte ich zufrieden fest und hielt Liam sein Bild vor die Nase.

„Wow, warum bist du noch gleich Sänger geworden?" Ich zuckte die Achseln. „Ach weißt du, ich wollte den anderen Malern auf dieser Welt noch eine reale Chance geben", meinte ich lapidar. „Was für ein Glück, dass du trotzdem so bescheiden bist", grinste Liam und gab mir einen kurzen Kuss.

Liebe auf Umweg ||Ziam MayneDonde viven las historias. Descúbrelo ahora