Kapitel 2.

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Als die Stunde endlich zu ende war, packte ich schnell meine Sachen und verließ den Raum. Ich ging zum wie gesagten Treffpunkt und sah schon vom weitem Lindsay auf mich warten. Als sie mich auch erblickte machte sie eine schnelle Handbewegung, welche so viel sagte wie, beweg endlich deinen süßen Hintern hier her. Also lief ich etwas schneller und fragte mich, wieso sie es so eilig hatte. "Da bist du ja endlich. Du bist genau drei Minuten und 43 Sekunden zu spät", ließ sie mich wissen. "Ehm, okay. Hast du die Zeit jetzt wirklich auf die Sekunden gezählt?", fragte ich verblüfft nach. "Ja, dass habe ich allerdings", vergewisserte sie mich und zuckte nur unbeeindruckt mit den Schultern. "Geht's dir auch wirklich gut, ja?", wollte ich wissen. "Klar, besser als je", antwortete sie mir. "Ich habe drei Monate lang nur gelernt und jetzt sitzt der Stoff." Ich sah sie vorerst verwirrt an, als mir dann ein Licht aufging: "Ah, jetzt verstehe ich. Es ist wegen deinen Eltern, nicht? Sie waren wegen letztem Jahr sauer auf dich und wegen dieser ganzen Trennungssache wolltest du sie stolz machen." Genau so schlussfolgerte ich das. Ihre Eltern trennten sich nämlich letztes Jahr und somit wurden ihre Noten immer schlechter.

"Okay, beiseite mit dem Thema", sagte sie. Ich nickte zustimmend und fragte sie: "Also was ist jetzt mit den Legenden?" Sie fing an zu grinsen. "Die drei neuen Schüler, sind die Legenden. Ich habe gehört, dass sie angeblich wahnsinnig gut aussehen sollen", erklärte sie mir und wickelte eine Haarsträhne um ihren Finger. "Aha und was genau macht dich da so sicher, dass das überhaupt stimmt? Ich meine, das sind nur Gerüchte", hackte ich nach. "Und gesehen hast du sie doch auch nicht, oder?", hing ich noch mit dran. "Nein, aber ich habe einfach meine Quellen und gib doch zu, dass du mir glaubst, aber einfach noch zu sehr angepisst bist mit der Sache mit Jackson", sagte sie und sah mich abwartend an. Ich pustet geräuschvoll Luft aus. "Okay, womöglich hast du ja recht. Aber nochmal sowas kann ich echt nicht gebrauchen." Sie nickte leicht. "Hast recht. Aber nicht alle sind so wie Jackson." Sie ging vor mir her und schaute auf ihre Handyuhr. "Wir haben noch fünf Minuten. Lass uns langsam gehen." Ich stimmte ihr zu und lief ihr hinter her.

Wir gingen in den Matheraum und setzten uns nebeneinander.

~50 Minuten später~

Nach 50 Minuten Qual gingen Lindsay und ich auf eine Bank zu und setzten uns hin. "War doch gar nicht so schlimm", sprach Lindsay und biss genüsslich in ihr Brot. "Ja, für dich Lin", korrigierte ich sie und biss in ein Kechs. "Hab dich nicht so. Hättest du gelernt, würdest du genauso denken wie ich", sagte Lin, welche das ganze hier belustigend fand. "Hm, wahrscheinlich", murmelte ich. "Schreibst du eigentlich immer noch in diesem Tagebuch?", wollte sie wissen. "Es ist kein Tagebuch, eher ein Notebook. Und ja, ich schreibe immer noch darin. Jeden Abend", beantwortete ich ihre Frage wahrheitsgemäß. Meine Tante schenkte mir zu meinem 16 Geburtstag so ein blau/silbanes Notebook. Ab diesen Moment fing ich dann an rein zu schreiben und stellte fest, dass es ein wenig half meine Gefühle zu ordnen, wegen meines sozusagen 15 Geburtstags und was ich so fühlte und so weiter.
Lin nickte und aß unbekümmert weiter.

Als es zur nächsten Unterrichtsstunde klingelte, trennten sich unsere Wege. Ich ging zu Chemie und sie zu Physik. Ich machte mich erst einmal auf dem Weg zu meinem Schließfach, um meine Chemiesachen zu holen und meine Englisch- und Mathesachen dort zu lassen, da wir zum Glück keine Hausaufgaben aufbekommen hatten. Ich gab meinen Code ein und sortierte meine Sachen, als plötzlich jemand meine Spindtür zu knallte. Ich zuckte zusammen und schaffte es gerade noch so, meine Hände wegzuziehen. "Sag mal, spinnst du!?", schrie ich und sah ihn an. "Jackson?" Ich sah ihn ängstlich zugleich hasserfüllt an. "Ja, genau", sagte er. "Was zum Teufel willst du? Ich bin fertig mit dir", sprach ich. "Du vielleicht. Tz, ich nicht. Schon lange nicht", knirschte er. "Tja, nicht mein Problem und jetzt lass mich in ruhe und verschwinde", stellte ich leicht zitternd klar. Ich wollte gerade den Absatz machen, um zu gehen, als er mich am Handgelenk packte. "Das werde ich nicht tun. Ich bin noch lange nicht fertig mit dir. Hast du verstanden!", brüllte er mich an. Ich fing an stark zu zittern und wimmerte: "Nein, bitte." Er schnaubte nur und wollte gerade ausholen, als eine männliche Stimme dazwischen ging: "Lass sie in ruhe." Jackson blickte auf und ließ mich los, als er noch in mein Ohr flüsterte: "Wir sind noch lange nicht fertig miteinander." Dann verschwand er. Ich atmete tief durch und lehnte mich gegen die Spinde. "Hey, alles klar?", fragte mich der Junge. "Ja, jetzt schon", antwortete ich. Der Junge vor mir hatte schwarze Haare, welche sehr verwuschelt aussahen und blaue stechende Augen. Sein Körper sah sonst auch sehr gut trainiert aus.

Who am i? That's a secret. (*Pausiert*)Where stories live. Discover now